Zuckerfreie Colas und Kaugummis, kalorienreduzierte Joghurts: In vielen Produkten steckt der Süßstoff Aspartam. Für alle, die gerne auf Lebensmittel mit dem Zuckerersatz zurückgreifen, gibt es nun allerdings schlechte Nachrichten. Die WHO hat Aspartam als "möglicherweise krebserregend" eingestuft. Diese Entscheidung wurde nach einer Sitzung externer Experten getroffen.
Insgesamt hat die IARC vier Klassifizierungsstufen: krebserregend, wahrscheinlich krebserregend, möglicherweise krebserregend und nicht klassifizierbar. Die Stufen basieren auf der Stärke der Beweise und nicht darauf, wie gefährlich eine Substanz ist. In die Kategorie "wahrscheinlich krebserregend" fallen auch rotes Fleisch, heiße Getränke über 65 Grad ein oder Nachtarbeit.
Aspartam schädlich und krebserregend? WHO korrigiert Einstufung
Die Experten der Krebsforschungsagentur IARC bewerten in ihrer Einschätzung nicht die Menge, die ein Mensch von einem Stoff ohne Gefahr zu sich nehmen kann. Es geht darum, ob ein Stoff prinzipiell in der Lage ist, Krebs auszulösen. Als "wahrscheinlich krebserregend" gelten unter anderem Getränke über 65 Grad oder unverarbeitetes, rohes Fleisch. Als "möglicherweise krebserregend" gelten mit der Benutzung von Mobiltelefonen verbundenen "hochfrequenten elektromagnetischen Felder".
Aspartam ist in Europa zur Verwendung als Tafelsüßstoff und Lebensmittelzusatz zugelassen. Die europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) stuft Aspartam als unbedenklich ein. Der Ausschuss JECFA der WHO, der sich mit Lebensmittelzusätzen beschäftigt, stuft den Verzehr bestimmter Tagesmengen von Aspartam ebenfalls seit 1981 als sicher ein. Der JECFA prüft Aspartam aktuell ebenfalls erneut und will seine Ergebnisse ebenfalls Mitte Juli verkünden.
Süßstoff Aspartam galt bisher als "unbedenklich"
Laut EFSA beträgt die täglich zulässige Menge von Aspartam 40 Milligramm pro einem Kilogramm Körpergewicht. Die WHO bestätigte das. Laut Coca-Cola Schweiz stecken rund 130 Milligramm Aspartam in einem Liter Cola. Der Zuckerersatzstoff geriet in den vergangenen Jahren immer wieder in die Kritik, da verschiedene Studien bereits suggerierten, dass das Süßungsmittel mit einem erhöhten Krebsrisiko einhergeht.