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Allergien bei Katzen: Symptome, Diagnose, Therapie

Haustiere

Auch Katzen können Allergien haben

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    Auch Katzen können unter Futterallergien leiden.
    Auch Katzen können unter Futterallergien leiden. Foto: Bernd Wüstneck, dpa

    Im Gegensatz zur Futtermittelintoleranz ist an einer Futtermittelallergie das Immunsystem direkt beteiligt. Da der Körper des Tieres eigentlich harmlose Inhaltsstoffe als gefährliche Eindringlinge beziehungsweise Allergene identifiziert, führt dies bei einer Futtermittelallergie schließlich zu einer überschießenden Reaktion der Immunabwehr. Eine solche Allergie kann bei Tieren oftmals von einem Tag auf den anderen auftreten. Als häufigste Auslöser für Futtermittelallergien bei Katzen gelten Proteine (Eiweiße). Dabei kann es sich sowohl um Proteine aus Fleischquellen wie Rind, Huhn oder Fisch handeln, als auch um jene aus pflanzlichen Quellen oder Milchprodukten.

    „Bei etwa einem Drittel der Katzen treten klinische Symptome im Alter unter zwölf Monaten auf“, erklärt Fachtierärztin für Dermatologie der Kleintiere, Dr. Nina Glos. Katzen mit Futterallergien zeigen laut der Medizinerin besonders Juckreiz und eines der typischen vier Reaktionsmuster der Haut. „Dazu zählt Haarlosigkeit, die am Bauch oder den Vorderbeinen auftreten kann“, sagt Glos. Das zweite Reaktionsmuster zeigt sich in Form von kleinen hirsekorngroßen Krusten am Körper. Manche Tiere plagt zudem starker Juckreiz im Kopf- und Halsbereich, der häufig mit selbst zugefügten Kratzwunden einhergeht.

    Die Folgen der Allergie sind für Katzen meist nicht lebensbedrohlich

    Aber auch Knötchen an Rachen und Zunge oder zwischen den Zehen können ein Hinweis auf eine Futtermittelallergie sein. „Weiters können Geschwüre an der Lippe, sehr juckende, perlschnurartig kleine Knoten am hinteren Oberschenkel oder große feuchte, erhabene Veränderungen im Bauch und in der Leiste als Kombinationen der Reaktionsmuster möglich sein“, erklärt die Fachtierärztin.

    Bei nahezu jeder zehnten betroffenen Katze tritt eine Bindehautentzündung auf, etwa 18 Prozent zeigen Symptome wie weichen Kot, Durchfall, Blähungen, Erbrechen oder Übelkeit. „Aber auch Symptome wie Niesen, Husten bis hin zu Asthma sind möglich. Zwar sind die Reaktionen in der Regel nicht lebensbedrohlich, aber definitiv bedeuten sie eine Einschränkung der Lebensqualität bei Katzen und deren Besitzern“, erklärt Glos.

    Eine zuverlässige Diagnose kann nur über mit einer speziellen Fütterung gestellt werden. Für eine Dauer von zwölf Wochen darf das Tier bei einer sogenannten Eliminationsdiät das unter Verdacht stehende Futtermittel nicht fressen. „Die Auswahl einer geeigneten Eliminationsdiät bedarf einer ausführlichen Anamnese, da es einige Fehlerquellen gibt, die in einem Gespräch identifiziert und adressiert werden sollten“, sagt Glos.

    Allergie bei Katzen: Die Diagnose ist gar nicht so leicht zu stellen

    Hinzu kommt, dass Katzen häufig sehr wählerisch mit ihrem Futter sind. Das erschwert eine strenge Eliminationsdiät manchmal. „Eine enge Zusammenarbeit mit einem fachkundigen Tierarzt wie beispielsweise einem Dermatologen oder Internisten ist daher absolut notwendig“, so Glos. Die Erfahrungen der Veterinärmedizinerin zeigen, dass es den allermeisten Tiere schon nach sechs bis acht Wochen deutlich besser geht. „Die restlichen Katzen können oftmals auch bis zu zwölf Wochen benötigen, wobei sich gerade Magen-Darm-Symptome mit der Diät häufig schneller bessern“, sagt Glos.

    Das Allerwichtigste bei einer Eliminationsdiät ist die Konsequenz, da die Katze ausnahmslos nur das verschriebene Futter fressen darf. „Potenzielle Fehlerquellen bei Diäten sind Medikamente mit Geschmacksstoffen oder in Gelatinekapseln, aushäusiges Fressen bei Freigängerkatzen oder nicht geeignete Leckerli“, erklärt Glos. Bei „Futterunfällen“ können jedoch kurzfristig entzündungshemmende Medikamente, wie Kortison, zur Symptomlinderung eingesetzt werden. Sobald die Katze jedoch symptomfrei und mindestens zwei Wochen stabil ist, könne laut der Dermatologin über eine Provokationsprobe mit dem alten Futter nachgedacht werden.

    Dies solle allerdings immer in enger Zusammenarbeit mit dem Tierarzt stattfinden, da die Katze zu diesem Zeitpunkt unbedingt frei von Infektionen jeder Art sein muss. Diese könnten nämlich zu einer falschen Interpretation des Juckreizes führen. „Entsteht durch die Provokation mit dem alten Futter binnen zwei Wochen wieder mehr Juckreiz, der sich auf Diät erneut bessert, ist die Diagnose Futterunverträglichkeit gestellt“, erklärt Glos. Anschließend muss in Absprache mit dem Tierarzt geklärt werden, wie die Fütterung weiter verlaufen solle. „Eine selbst gekochte Eliminationsdiät muss auf Dauer mit Vitaminen und Mineralien supplementiert werden. Es besteht aber auch die Möglichkeit, kommerzielle Spezialfutter zu füttern“, so die Tierärztin.

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