"Advent, Advent, meine Nase brennt" – Allergiker haben es zu keiner Jahreszeit leicht, doch gerade im Winter rechnen viele nicht mit allergischen Reaktionen. Während sich die Symptome einer Pollenallergie vorrangig im Frühling und Sommer mit juckenden Augen und einer laufenden Nase zeigen, haben Menschen mit einer Tierhaar- oder Hausstauballergie stärkere Symptome im Winter.
In einem Artikel des American College of Allergy, Asthma and Immunology (ACAAI) haben Forscher fünf Tipps zusammengetragen, die dabei helfen können, die Symptome zu mildern. Doch was kann eine Allergie im Winter auslösen?
Allergie im Winter: Was kann das sein? Symptome und Auslöser
"Eine Allergie ist eine überschießende Reaktion des Immunsystems auf eigentlich harmlose, körperfremde Substanzen", heißt es in einem Video des Helmholtz-Zentrums in München. Substanzen, die Allergien auslösen, werden als Allergene bezeichnet.
Während sich eine Pollenallergie meist durch gereizte Schleimhäute bemerkbar macht, können Kontaktallergien einen Hautausschlag auslösen. Eine Allergie gegen Nahrungsmittel zeigt sich vorwiegend anhand von Magen-Darm-Problemen. Es gibt vier unterschiedliche Typen von Allergien, die mit Typ I bis IV benannt sind, wie das Helmholtz-Zentrum in München erklärt. Allergiker leiden meist unter folgenden, typischen Symptomen:
- Schnupfen mit Halskratzen, häufigem Niesen und tränenden Augen
- Juckreiz oder Hautausschlag
- Gereizte oder geschwollene Schleimhäute
- Atemprobleme
Treten oben genannte Symptome im Winter häufiger auf, kann es sich um eine Innenraumallergie handeln. Diese kann von Schimmel, Hausstaubmilben, Haustieren oder Allergenen im Baumaterial oder den Möbeln ausgelöst werden. Ein Arztbesuch ist dabei unumgänglich.
Das Helmholtz-Zentrum in München listet folgende Allergene für eine Innenraumallergie auf:
Mögliche Auslöser einer Kontaktallergie:
- Formaldehyd (in Wandfarbe, Möbeln und Holzwerkstoffen)
- Toluol (in Lacken)
- Terpene (in Möbeln)
Organische Allergene im Innenraum:
- Schimmelpilze
- Tierhaare
- Hausstaubmilben
Auch Pollen können sich im Winter im Innenraum festsetzen. Die Belastung in der Luft ist im Winter aber meist gering.
Allergie im Winter: Diese Tipps können die Symptome mildern
Wenn Sie im Winter vermehrt Allergie-Symptome haben, sollten Sie versuchen Allergieauslöser zu verringern. Diese Schritte können laut dem ACAAI helfen:
Lüften, lüften, lüften: Um die Luftqualität in den Innenräumen zu verbessern, rät das Helmholtz-Zentrum in München zum häufigen Lüften - "am besten drei- bis viermal am Tag für fünf bis zehn Minuten", heißt es beim Allergieinformationsdienst des Instituts. Dabei sollten gegenüberliegende Fenster geöffnet werden, um einen Durchzug zu schaffen und den Luftaustausch im Innenraum zu erhöhen. Um Energiekosten zu sparen, sollten Sie im Winter die Heizung beim Lüften aber ausschalten. Menschen mit einer Pollenallergie sollten laut dem Helmholtz-Zentrum nur abends lüften, wenn weniger Pollen fliegen. Im Dezember und Januar können zum Beispiel Hasel und Erle in der Luft liegen.
- Regelmäßige Reinigung: Ein Putzplan kann helfen, die Allergieauslöser in der Wohnung in den Griff zu bekommen. Im Staub können sich nicht nur Tierhaare, sondern auch Milben, Schimmel und andere Allergene befinden. Laut dem ACAAI sollten Sie auch unter dem Bett und hinter sperrigen Möbeln saugen, da sich der Staub dort ansammelt und die Allergene somit häufiger eingeatmet werden können. Das ACAAI rät außerdem, häufig genutzte Oberflächen regelmäßig abzuwischen.
- Den Kontakt mit Tierhaaren reduzieren: Sich als Allergiker seinem geliebten Haustier zu entziehen ist nicht leicht. Trotzdem können kleine Regeln die Allergieauslöser minimieren und somit die Symptome verringern. Das ACAAI rät deshalb ihre Haustiere nicht ins Bett zu lassen. Tagsüber sollte die Schlafzimmertür geschlossen bleiben. Nach einer ausgiebigen Kuscheleinheit sollten sich Allergiker ebenso sofort die Hände waschen, damit die Allergene nicht mit den Schleimhäuten in Kontakt geraten. Als Tierhaarallergiker sollten Sie zusätzlich ihr Smartphone häufiger reinigen.
- Hausstaubmilben das Leben schwer machen: Laut dem ACAAI fühlen sich Hausstaubmilben in warmen und feuchten Bereichen besonders wohl. Dazu gehören Kissen, Matratzen, Teppiche und gepolsterte Möbel. Hausstaubmilben sind mit dem bloßen Auge nicht sichtbar. Es gibt spezielle Bettäsche und Matratzenbezüge für Allergiker, die eine feinere Struktur haben und Milben das Einnisten erschweren. Achten Sie darauf, dass die Bettäsche schnell trocknet. Das ACAAI rät die Bettwäsche einmal die Woche zu wechseln und zu reinigen.
- Gegen Schimmel vorgehen: Viele Schimmelsporen sind mit dem bloßen Auge nicht erkennbar. Beim Einatmen oder bei Hautkontakt können sie aber allergische Reaktionen auslösen. Feuchtigkeit begünstigt die Schimmelbildung im Innenraum, weshalb das ACAAI rät einen Spezialisten zu engagieren oder einen Luftentfeuchter zu kaufen. Auch häufiges Lüften hilft gegen Schimmel im Wohnraum.
- Lüften, lüften, lüften: Um die Luftqualität in den Innenräumen zu verbessern, rät das Helmholtz-Zentrum in München zum häufigen Lüften - "am besten drei- bis viermal am Tag für fünf bis zehn Minuten", heißt es beim Allergieinformationsdienst des Instituts. Dabei sollten gegenüberliegende Fenster geöffnet werden, um einen Durchzug zu schaffen und den Luftaustausch im Innenraum zu erhöhen. Um Energiekosten zu sparen, sollten Sie im Winter die Heizung beim Lüften aber ausschalten. Menschen mit einer Pollenallergie sollten laut dem Helmholtz-Zentrum nur abends lüften, wenn weniger Pollen fliegen. Im Dezember und Januar können zum Beispiel Hasel und Erle in der Luft liegen.
Gehen Sie bei einer Allergie im Winter zum Arzt
Laut dem Helmholtz-Zentrum München kommt die Typ-I-Allergie am häufigsten vor. Dazu gehört Heuschnupfen, eine Tierhaarallergie und eine Allergie gegen Hausmilben. Meist treten die Beschwerden innerhalb weniger Sekunden nach dem Kontakt mit dem Allergen auf. Wenn Sie im Winter unter Allergiesymptomen leiden, sollten Sie laut Kathleen May, Präsidentin des ACAAI, einen Arzt aufsuchen und sich einem Allergietest unterziehen. Mit einer Diagnose können Sie den Symptomen mit spezifischen Maßnahmen entgegenwirken. Wie ein Pricktest abläuft und welche ergänzenden Tests es gibt, sehen Sie hier in einem Video des Helmholtz-Zentrums in München: