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WhatsApp-Alternativen: Nach WhatsApp-Ausfall: Das sind die beliebtesten Alternativen

WhatsApp-Alternativen

Nach WhatsApp-Ausfall: Das sind die beliebtesten Alternativen

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    Kritik an Whatsapp regt viele zu einem Wechsel des Messengers an.
    Kritik an Whatsapp regt viele zu einem Wechsel des Messengers an. Foto: Catherine Waibel, dpa (Symbolbild)

    WhatsApp ist der meistgenutzte Messenger der Welt. Zwei Milliarden Menschen verwenden die App, die 2014 vom Facebook-Konzern gekauft wurde. Dementsprechend viele waren auch betroffen, als wie auch andere Facebook-Dienste für mehrere Stunden ausfiel. Inzwischen sind Facebook, Instagram und auch WhatsApp wieder erreichbar. Doch Aktivistinnen und Aktivisten nutzten die Panne, um auf bekannte Datenschutzprobleme der App hinzuweisen. US-Whistleblower Edward Snowden etwa twitterte, dass das eine Erinnerung sei, auf einen anderen Dienst umzusteigen.

    Kritik an WhatsApp gibt es schon lange. Besonders für Aufsehen sorgte eine Änderung der Datenschutzrichtlinie Anfang des Jahres. Die Nutzerinnen und Nutzer fürchteten zunehmend, der Messenger könnte Daten mit dem Facebook-Mutterkonzern austauschen. Viele begannen daher, sich nach WhatsApp-Alternativen umzusehen. Wir stellen drei der beliebtesten Messenger-Apps vor: Signal, Threema und Telegram.

    Elon Musk und Edward Snowden empfehlen Signal

    Signal gibt es kostenlos für Android und iOS sowie für Windows, MacOS und Linux. Der Messenger ist Open Source. Der Quellcode Signals ist also frei im Netz verfügbar, sodass ihn Interessierte sowie Expertinnen und Experten selbst in Augenschein nehmen können. Aus Sicht von Datenschutz-Organisationen erhöht das die Transparenz, ermöglicht es aber auch, Fehler im Code auffindbar zu machen und damit die Sicherheit zu erhöhen. Anfang des Jahres profitierte Signal stark von der Empfehlung eines prominenten Nutzers: Tesla-Chef Elon Musk.

    Der Ansturm war nach Musks Tweet so groß, dass die Signal-Server zeitweise überlastet waren. Finanziert wird Signal von einer gleichnamigen gemeinnützigen US-amerikanischen Stiftung. Signals Verschlüsselung gilt als vorbildlich. Der Messenger gilt als Vorreiter der Ende-zu-Ende-Verschlüsselung. Diese bewirkt, dass nur Sender und Empfänger einer Nachricht sie lesen können, nicht etwa der Betreiber eines Servers dazwischen. Teilweise wird kritisiert, dass die Nutzung von Signal nur mit einer gültigen Handynummer und nicht etwa mittels eines Pseudonyms möglich ist.

    Threema besticht durch Anonymität

    Das ist bei Threema anders. Der Messenger ist als Einmalkauf für Android und iOS verfügbar. Nutzer können sich, wenn sie möchten, ausschließlich mit einer zufällig generierten Ziffern- und Buchstabenfolge registrieren. Weil sie so schwieriger zu verfolgen sind, ist Threema beispielsweise bei Investigativjournalistinnen und -journalisten, aber auch Whisteblowern beliebt. Die iOS- und Android-Apps sind zudem Open Source.

    Der Quellcode der Infrastruktur hinter Threema ist aber - anders als bei Signal - nicht frei verfügbar. Als Vorteil betrachten viele die Schweizer Heimat Threemas. Die dortigen Datenschutzstandards gelten als hoch. Nach den Änderungen an der WhatsApp-Datenschutzrichtlinie hieß es von Threema, die Downloadzahlen des Messengers hätten sich vervielfacht.

    Telegram dient zunehmend als Hort für Extremisten

    Der kostenlose Messenger Telegram für Android, iOS, Windows, MacOS und Linux hat augenscheinlich ebenfalls stark von den Zweifeln am Datenschutz bei WhatsApp profitiert - dabei ist undurchsichtig, wer hinter Telegram steht und wo das Unternehmen seinen Sitz hat. Über ein Impressum verfügt die dazugehörige Internetseite des Messengers nicht. Das IT-Portal Heise bezeichnet Telegram als "Datenschutz-Albtraum". So sendet die App beispielsweise Internetadressen, die User eintippen, bereits vor dem Absenden an Telegram-Server - was darauf hindeutet, dass auch andere Inhalte vorab an die Server von Telegram kommuniziert werden. Abgesehen von den sogenannten "geheimen Chats" sind Telegram-Nachrichten kaum geschützt. Verschlüsselte Gruppenchats wie bei Signal oder WhatsApp gibt es nicht.

    Zuletzt hat Telegram zunehmend Schlagzeilen gemacht - aber weniger als Messenger-, denn als Social-Media-Ersatz. Während Plattformen wie Twitter, Youtube oder Facebook extremistische Inhalte zunehmend sperren, verbreiten sich Verschwörungstheorien und bisweilen illegale Inhalte weitgehend ungefiltert über Telegram. Dazu trägt Telegrams Funktion bei, Gruppen mit bis zu 250.000 Mitgliedern zu bilden.

    Nach der großen Kritik am Update der WhatsApp-Datenschutzrichtlinie ruderte der Facebook-Konzern übrigens zurück. Anders als ursprünglich angekündigt, lässt sich die App auch weiter nutzen, ohne der veränderten Datenschutzrichtlinie zuzustimmen. Die Kritik an WhatsApp aber bleibt. Im September verhängte die irische Datenschutzkommission eine Rekordstrafe in Höhe von 225 Millionen Euro gegen WhatsApp. Das Unternehmen habe gegen die Datenschutzvorschriften der Europäischen Union verstoßen, was die Transparenz bei der Weitergabe von Personendaten an andere Facebook-Unternehmen angeht. (mit dpa)

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