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Weltnichtrauchertag 2016: Aufhören mit dem Rauchen: So kann es funktionieren!

Weltnichtrauchertag 2016

Aufhören mit dem Rauchen: So kann es funktionieren!

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    Nicht mehr Rauchen: Das ist nicht nur am heutigen Welt-Nichtrauchertag 2016 das Ziel vieler Raucher.
    Nicht mehr Rauchen: Das ist nicht nur am heutigen Welt-Nichtrauchertag 2016 das Ziel vieler Raucher. Foto: Matthias Becker/Archiv

    Sie wollen endlich mit dem Rauchen aufhören? Die letzte Zigarette soll angeblich immer die Beste sein. Aber oft gibt es viele letzte Zigaretten, weil das Rauchen aufzuhören dann doch schwerer ist, als erwartet. Am Weltnichtrauchertag 2016 haben wir Leser auf unserer Facebook-Seite gefragt, wie Sie es geschafft haben, von Zigaretten und Co. loszukommen. Hier sind die Tipps - und die Expertenmeinungen dazu.

    Zehn Gründe, mit dem Rauchen aufzuhören

    Grund 1: Man lebt gesünder. Die Gesundheit ist für viele Raucher ein Grund mit dem Rauchen aufzuhören.

    Grund 2: Es spart Geld mit dem Rauchen aufzuhören Knapp die Hälfte der Rauchen, 44 Prozent, haben einen durchschnittlichen Tagesverbrauch von elf bis 20 Zigaretten. Geht man von einem Schachtelpreis von rund fünf Euro aus, kommt man auf eine Summe von mehr als 1.000 Euro im Jahr.

    Grund 3: Auch bei der Versicherung kann gespart werden. Nichtraucher sparen bei einer Risikolebensversicherung, denn Raucher müssen einen monatlichen Gefahrenzuschlag zahlen. Hört man mit dem Rauchen auf, kann man diesen Zuschlag überprüfen lassen.

    Grund 4: Man riecht viel besser. Den Zigarettengeruch empfinden viele Menschen als unangenehm.

    Grund 5: Man beweist Willensstärke. Sich selbst etwas beweise und den Rauchentzug durchziehen, ist ein großer Anreiz für viele Raucher mit dem Rauchen aufzuhören.

    Grund 6: Man ist belastbarer. Nichtraucher sind belastbarer als Raucher.

    Grund 7: Ein Vorbild für andere sein. Gerade Erwachsene mit Familie und Kindern möchten Vorbilder sein und hören mit dem Rauchen auf.

    Grund 8: Nichtraucher werden bei der Partnerwahl bevorzugt. 83 Prozent der Frauen bevorzugen einen Partner, der nicht raucht. Auch die Männer (85 Prozent) haben lieber eine Nichtraucherin zur Freundin.

    Grund 9: Die Konzentration wird besser. Die Konzentration von Nichtrauchern ist deutlich besser.

    Grund 10: Nichtraucher sind Trendsetter. 2013 lagen die Verkaufszahlen von Zigaretten bei 80,3 Milliarden. 1991 dahingegen lag die Zahl noch bei 146,5 Milliarden.

    Viele Leser schreiben, sie hatten irgendwann einfach keine Lust mehr, haben spontan mit dem Rauchen aufgehört und es dann nie wieder angefangen. Eine Leserin findet: "Es muss einfach der richtige Zeitpunkt sein. Ich habe einfach spontan entschlossen, dass ich versuchen will, aufzuhören." Seit sie die letzte Schachtel ihrem Bruder gegeben habe, gab es keinen Rückfall. "Der klare Entschluss hilft manchmal. Leider ist die Versuchung manchmal zu groß und man braucht mehrere Versuche, das Rauchen spontan zu überwinden", erklärt Edith Girstenbrei-Wittling von der Caritas-Suchtberatungs- und Behandlungsstelle Augsburg. "Manche könnten es alleine nicht schaffen, sie brauchen Hilfe von einer Gruppe."

    Aufhören zu Rauchen wegen Schwangerschaft

    Ist die E-Zigarette womöglich nützlicher als gedacht? Einige Leser geben zumindest an, durch sie allmählich mit dem Rauchen aufgehört zu haben. So schreibt eine Leserin: "Ich rauche seit einem Jahr nicht mehr, habe mit der E-Zigarette aufgehört, hat wunderbar funktioniert." Davon hält Expertin Girstenbrei-Wittling eher wenig. "Lieber sollte man es ohne Ersatz schaffen, vielleicht mal ein Nikotinpflaster." In ihren Augen würden E-Zigaretten nichts am Verhalten des Rauchers ändern.

    Manchmal hören die Raucher aber auch unfreiwillig mit dem Rauchen auf. Durch Schwangerschaft oder Krankheit zum Beispiel. Eine Leserin erzählt auf Facebook: "Rauche seit 4 Jahren nicht mehr! Hab immer gesagt, wenn ich schwanger bin, hör ich auf und hab es auch eingehalten!" Viele tun sich aber schwer, so erklärt ein Leser: "Ich habe mehrere Anläufe gebraucht bis es funktioniert hat. Irgendwann war der Frustmoment da, weil ich es nicht geschafft hatte. Habe darauf hin die Zigarette ausgemacht und alles entsorgt, was mit Rauchen zu tun hat."

    "Endlich Nichtraucher" hilft manchen beim Aufhören

    Was ebenfalls mehreren Facebook-Nutzern geholfen haben soll: das Buch "Endlich Nichtraucher" von Allen Carr. Der Brite hat das Buch im Jahr 1985 geschrieben, nachdem er selbst nach über 30 Jahre das Rauchen aufgegeben hatte. In Deutschland ist das Buch erst sieben Jahre später erschienen. Trotzdem hat es vielen Lesern geholfen. So schreibt ein ehemaliger Raucher auf unserer Facebook-Seite: "Ich rauche seit 2010 nicht mehr. Mein damaliger Arbeitgeber hat Nichtraucherseminare angeboten. Die wurden von der Krankenkasse bezahlt. Das Seminar beruhte auf dem Buch von Allen Carr "Endlich Nichtraucher"."

    Seit zwei Wochen sind die neuen Zigarettenschachteln mit Schockbildern im Umlauf. Ob diese mehr Menschen zum Aufhören animieren, ist umstritten. Die Augsburger Besitzer von Tabakläden sind großteils einer Meinung, sagt Gabriela Lösche aus dem Tabakladen Bertsche: „Wer jetzt schon raucht, der wird auch weiter rauchen.“

    Mit dem Rauchen aufhören hat nur Vorteile

    Das Rauchen aufzuhören hat aber nur Vorteile. Der Tabakrauch besteht laut Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) aus knapp 5000 verschiedenen chemischen Substanzen. Etwa 90 Stoffe sind nachgewiesenermaßen krebserregend oder stehen im Verdacht, krebserregend zu sein.

    Insgesamt verursacht das Rauchen nach Angaben der BZgA 25 bis 30 Prozent aller Krebstodesfälle. Männliche Raucher haben beispielsweise ein 20- bis 30-mal so hohes Risiko, an Lungenkrebs zu erkranken wie Nichtraucher, wie das Deutsche Krebsforschungszentrum in Heidelberg (DKFZ) schreibt. Bei rauchenden Frauen sei das Risiko 9-mal so hoch wie bei Nichtraucherinnen.

    Mehr Infos zum Thema "Rauchen aufhören"

    Im Jahr 2013 starben nach Angaben im "Tabakatlas Deutschland 2015" hierzulande 121.000 Menschen an den Folgen des Rauchens. Das sind 13,5 Prozent aller Todesfälle. Auch das Passivrauchen birgt hohe Risiken. Auch hier werden viele verschiedene Schadstoffe eingeatmet. Nach Schätzungen des DKFZ erkranken 280 Menschen pro Jahr durch Passivrauchen an Lungenkrebs.

    Nach einigen Jahren Verzicht sinkt das Risiko für die meisten Krebsarten deutlich. Nach zehn Jahren halbiert sich laut DKFZ das Risiko auf Lungenkrebs. Bis das Niveau eines Nichtrauchers erreicht ist, dauere es aber zwanzig bis dreißig Jahre.

    Wer nun trotzdem aufhören möchte und sich weiter informieren möchte, kann sich an die Suchtberatung- und Behandlungsstelle des Caritasverbandes wenden. mit dpa

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