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Weihnachtsbäume: Das sollten Sie beim Weihnachtsbaum-Kauf beachten

Weihnachtsbäume

Das sollten Sie beim Weihnachtsbaum-Kauf beachten

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    Wie frisch ein Weihnachtsbaum ist, erkennt man an seinen Nadeln: Sie sollten noch glänzen.
    Wie frisch ein Weihnachtsbaum ist, erkennt man an seinen Nadeln: Sie sollten noch glänzen. Foto: Christin Klose, dpa (Symbolbild)

    Weihnachten rückt immer näher und somit steht bei vielen allmählich der alljährlich Kauf des Weihnachtsbaums an. Seit rund 500 Jahren stellen wir uns nach einem keltischen Brauch zu Weihnachten Zweige ins Haus, seit den letzten zwei Jahrhunderten ganze Nadelbäume. Derzeit dominiert die Nordmanntanne die Wohnzimmer der Deutschen. Thomas Emslander, Vorsitzender der Bayerischen Christbaumanbauer e.V., erklärt, was man beim Kauf und bei der Pflege des Weihnachtsbaums alles beachten muss.

    Wie viel kosten die Weihnachtsbäume 2018?

    Den idealen Zeitpunkt für den Kauf gibt es nicht. Thomas Emslander empfiehlt, den Baum prinzipiell zwischen dem 10. und 20. Dezember anzuschaffen, da dann weniger Hektik herrsche und die Auswahl groß sei. Dennoch erlebe er es immer wieder, dass auch bei ihm im Unterglaimer Christbaumland Kunden an Heiligabend auf den letzten Drücker einen Baum holen. Gleichzeitig folgen immer mehr Kunden der US-amerikanischen Tradition, Weihnachtsbäume bereits am ersten Advent aufzustellen.

    Der Preis für den laufenden Meter liegt dieses Jahr bei Tannen in der Qualitätsklasse A zwischen 18 und 24 Euro und ist somit das achte Jahr in Folge gleich geblieben. Etwas günstiger sind Fichten: Eine Blaufichte kostet pro laufenden Meter in bester Qualität 10 bis 16 Euro, eine Rotfichte sogar nur 6 bis 10 Euro. Zudem ist es generell etwas preiswerter, den Baum direkt beim Produzenten zu holen, anstatt beim Straßenverkauf in der Stadt.

    Wo gibt es die besten Weihnachtsbäume?

    80 Prozent der Weihnachtsbäume im Verkauf stammen aus Deutschland, wie Saskia Blümel vom Bundesverband der Weihnachtsbaumerzeuger erklärt. Der Rest werde hauptsächlich aus Dänemark importiert. Wer sicher gehen will, dass sein Baum aus der Region kommt und noch dazu qualitativ hochwertig ist, kann beispielsweise nach dem Siegel "Geprüfte Qualität aus Bayern" für Christbäume Ausschau halten.

    Thomas Emslander berichtet stolz: "Das europaweit einzigartige Siegel garantiert, dass zertifizierte Anbauer erst ab dem 10. November ihre Bäume schlagen und diese drei Jahre vor dem Schnitt nicht mit chemisch-synthetischen Mitteln behandelt haben." Die Herkunft kann außerdem mit einer Nummer bis zum Acker zurückverfolgt werden. Eine interaktive Karte zeigt online, welche Christbaumanbauer Mitglieder im Verein sind.

    Deutsche Weihnachtsbräuche

    Krippe: Das Krippenspiel stellt die Etappen der Weihnachtsgeschichte nach. Der Brauch geht bis ins Mittelalter zurück. Kleine, zum Teil aufwändig gestaltete Nachbauten haben es bis in die Wohnzimmer geschafft. Sie haben ihren festen Platz in der deutschen Weihnachtszeremonie.

    Christbaum: Ein Inbegriff der deutschen Weihnacht ist der Christbaum. Ursprünglich waren die immergrünen Zweige während der kalten Wintermonate ein Zeichen für Lebenskraft. Als fester Bestandteil der privaten Weihnachtsfeier gilt der Christbaum, der anfangs an der Zimmerdecke befestigt wurde, erst seit dem 19. Jahrhundert. Von Deutschland aus verbreitete sich der Brauch weltweit.

    Christbaumloben: Hierbei handelt es sich um einen in Teilen Süddeutschlands verbreiteten Brauch. Man sucht die Häuser von Bekannten und Verwandten auf und lobt deren Weihnachtsbäume in den höchsten Tönen. Zum Dank wird einem in der Regel Schnaps ausgeschenkt.

    Plätzchen, Lebkuchen und Christstollen: Niemand wird bestreiten, dass süßes Gebäck zur Weihnachtszeit gehört. Auch die private Herstellung dieser Adventsbegleiter hat Tradition. Leider steht das Weihnachtsgebäck mittlerweile schon Anfang September in den Supermarktregalen, wodurch die Besonderheit für viele Konsumenten verloren geht.

    Christkind, Nikolaus und Weihnachtsmann: Nach einer alten katholischen Tradition stellt der heilige Nikolaus den Kindern am 6. Dezember Geschenke vor die Tür. Martin Luther erfand im 16. Jahrhundert das Christkind als Gabenbringer, um der katholischen Heiligenverehrung entgegenzuwirken. Seit dem 19. Jahrhundert hat es Konkurrenz bekommen: vielerorts hat der Weihnachtsmann seine Aufgabe übernommen.

    Adventskranz: Der erste Adventskranz hatte 23 Kerzen und stammte aus Hamburg. Der Erzieher Johann Hinrich Wichern baute ihn 1839 aus Holz und wollte damit den ihm anvertrauten Kindern die Wartezeit auf das ersehnte Fest verkürzen. Jeden Tag bis zum 23. Dezember wurde ein Licht angezündet.

    Christklotz: Eichen- oder Eschenholz wird mit Wein begossen, gesegnet und in den Kamin gelegt. Dadurch soll die Bedeutung des heimischen Herdfeuers angesichts der kalten Wintermonate signalisiert werde.

    Schwibbögen: Im Erzgebirge wird schon seit dem 18. Jahrhundert zur Weihnachtszeit ein Lichtbogen ins Fenster gesellt. Die Kerzen sollen die Sehnsucht der Bergleute nach Tageslicht signalisieren. Die gängigen Motive bilden Szenen aus dem Alltag der Bergbauarbeiter ab. Mittlerweile sind die Schwibbögen auch außerhalb des Erzgebirges verbreitet.

    Adventskalender: 1903 wurde der Adventskalender von einem Münchner Unternehmer erfunden. Anfangs gab es bloß Bildkalender. Nach und nach wurde das Konzept erweitert, so dass heute neben den ursprünglichen Kalendern auch solche erhältlich sind, die mit Süßigkeiten oder Spielzeug gefüllt sind oder individuell befüllt werden können.

    Weihnachtslieder: Sehr weit verbreitet ist auch das Singen weihnachtlicher Lieder. Titel wie "Stille Nacht, heilige Nacht" sind um die Weihnachtszeit überall zu hören. Obwohl nur mehr wenige Deutsche die kultureigenen Volkslieder kennen, sind die meisten in der Lage, die bekanntesten Weihnachtslieder wenigstens auszugsweise mitzusingen.

    Wahl des Weihnachtsbaums: Nordmanntanne, Fichte oder Kuriositäten?

    80 Prozent der Deutschen kaufen zu Weihnachten Nordmanntannen. Das war jedoch nicht immer der Fall: Erst seit den 1980er Jahren greift der Deutsche zur Nordmanntanne. Jahrhunderte lang hatte die Fichte den Markt komplett beherrscht, in den 1960er Jahren hat dann die Blaufichte über die Hälfte des Marktes dominiert und der Christbaumanbauer ist sich sicher: "Irgendwann sind auch die Tage der Nordmanntanne als Marktführer gezählt."

    Thomas Emslander bietet in seinem Christbaumland zehn verschiedene Baumarten an. Auch bei ihm dominiert die Nordmanntanne das Geschäft. Der einzige Nachteil bei dieser Wahl: Der Weihnachtsbaum ist nahezu geruchslos. Die Blaufichte dagegen duftet und hat laut Emslander derzeit einen Marktanteil von etwa fünf Prozent. Sein persönlicher Favorit: Die Colorado-Tanne, die es je nach Ursprungsort von stahlblau (Mexiko) bis grün (Kanada) gibt.

    "Manche Kunden suchen die Claudia Schiffer unter den Weihnachtsbäumen, aber es gibt auch eine wachsende Zahl, die einen Baum mit Charakter will", so die Erfahrung des Christbaumproduzenten. Manche Bäume haben zwei oder sogar drei Spitzen, diese Launen der Natur kommen nicht in den Handel, können aber beim Produzenten gekauft werden. Thomas Emslander mag seine Kuriositäten: "An den perfekten Weihnachtsbaum wird sich niemand erinnern, aber über den krummen Baum mit zwei Spitzen wird man auch nach Jahren noch reden." Bei Emslander selbst steht am Ende der Baum im Wohnzimmer, der im Verkauf keinen Liebhaber gefunden hat und zum Schluss in der Ecke geblieben ist. "Im Zimmer ist er der einzige Baum, ohne Konkurrenz, und dann ist er der Schönste", lacht der Weihnachtsbaumanbauer.

    Weihnachtsbaum selbst schlagen: Was steckt hinter dem Trend?

    Kunden, die sich ihre Bäume auf der Weihnachtsbaumplantage selbst aussuchen und sägen, nehmen stetig zu. Dabei spielt weniger der Preis eine Rolle, als das Event. Rund 12 bis 15 Prozent seiner Kunden schlagen ihre Weihnachtsbäume selbst, so Emslander.

    Neben seinem eigentlichen Verkaufsplatz liegen drei Hektar "Selbstschneidekultur". Außerdem gibt es Besenbinder, Korbflechter, eine Ausstellung rund um den Christbaum und nicht zu vergessen Glühwein und Würstel. Kollegen aus dem Verein Bayerischer Christbaumanbauer haben andere Attraktivitäten wie einen Streichelzoo oder eine Lebendkrippe im Angebot. "Man muss sich vom Stand an der Straße abgrenzen und den Leuten etwas bieten", erklärt der Produzent.

    Immer mehr Menschen schlagen ihre Weihnachtsbäume selbst.
    Immer mehr Menschen schlagen ihre Weihnachtsbäume selbst. Foto: Julian Stratenschulte, dpa (Symbolbild)

    Wie lagert man den Christbaum nach dem Kauf richtig?

    Ganz gleich ob man seinen Weihnachtsbaum selbst schlägt, beim Produzenten holt oder an der Straßenecke kauft, gilt: Der Baum muss beim Transport vor Sprühwasser von der Straße geschützt werden. Das Streusalz auf den Straßen macht die Weihnachtsbäume kaputt. Schaut der Baum aus dem offenen Kofferraum, ist er nicht geschützt. Da das Salz über die Autoreifen auch in die Garage kommt, sollte man den Baum dort keinesfalls lagern, rät Emslander.

    Ideal ist, wenn der Baum bis kurz vor Weihnachten im Freien bleibt. Alternativ sollte man den Baum direkt nach dem Kauf im Netz an einen kühlen Ort oder drinnen in einen Eimer Wasser stellen.

    Der Weihnachtsbaum sollte nach Möglichkeit nicht für den Christbaumständer angespitzt werden, da er dann kein Wasser mehr zwischen Stamm und Rinde aufnehmen kann. Es hilft aus diesem Grund auch nichts, nach dem Anspitzen und Aufstellen des Weihnachtsbaums noch einmal Wasser in den Christbaumstender zu gießen. Ideal sind daher Emslander zufolge Christbaumständer, die sich so weit aufspannen lassen, dass man den Baum nicht mehr zuschneiden muss.

    Wie halten Weihnachtsbäume möglichst lange?

    In der ersten Woche nach dem Kauf braucht der Weihnachtsbaum je nach Größe ein bis zwei Liter Wasser pro Tag und sollte zudem nicht zu nah an der Heizung stehen. Emslander rät dringend davon ab, Zucker oder andere Hausmittel ins Wasser zu geben, reines Wasser sei das Beste.

    Weihnachtsbäume, die zwischen 20. November und 20. Dezember geschnitten werden, halten Emslander zufolge etwa gleich lang. "Wird der Baum erst zwei bis drei Tage vor dem Fest geschnitten, hält er am kürzesten", erklärt der Christbaumproduzent.

    Das Gewicht ist außerdem entscheidend: Ein Baum mit 25 Kilo braucht länger, bis er austrocknet, als einer mit zehn Kilo. In diesem Jahr haben die Bäume wegen ausbleibendem Regen und der Dürre im Sommer allerdings generell ein geringeres Gewicht.

    Wohin mit dem Baum nach Weihnachten?

    Thomas Emslander lässt bei sich daheim den Christbaum traditionell bis Mariä Lichtmess am 2. Februar stehen, bei anderen bleibt der Baum bis Heilig Drei Könige am 6. Januar und wieder andere verbannen ihn bereits vor Silvester aus dem Haus. Doch wohin mit dem ausgediegenen Weihnachtsbaum? "Am besten ist, man gibt den Baum komplett entschmückt wieder in den natürlichen Kreislauf zurück", meint der Christbaumanbauer. Wer den Baum verheizen will, muss ihn zunächst richtig austrocknen lassen. Besonders in Städten gibt es inzwischen auch Abholer oder Abgabestellen.

    Eine Möglichkeit, den Weihnachtsbaum zu entsorgen: Ihn vor die Haustür legen. In vielen Städten holen ihn dort zu bestimmten Terminen die Müllentsorger ab.
    Eine Möglichkeit, den Weihnachtsbaum zu entsorgen: Ihn vor die Haustür legen. In vielen Städten holen ihn dort zu bestimmten Terminen die Müllentsorger ab. Foto: Andrea Warnecke, dpa (Symbolbild)
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