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Lebensmittel-Mythen: Wächst Wildreis wirklich wild?

Lebensmittel-Mythen

Wächst Wildreis wirklich wild?

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    Wildreis ist mit echtem Reis nur entfernt verwandt. Und "wild" wächst er auch nur selten.
    Wildreis ist mit echtem Reis nur entfernt verwandt. Und "wild" wächst er auch nur selten. Foto: dpa/Archiv

    Wildreis gilt als besonders edle Beilage. Seine langen, dunklen Körner sind reich an hochwertigem Eiweiß und haben einen nussigen Geschmack. „Die Bezeichnung Wildreis ist allerdings ziemlich unpassend“, sagt Andrea Danitschek von der Verbraucherzentrale Bayern.

    Gleiches gelte für die ebenfalls verwendeten Namen Wasserreis und Indianerreis. Denn mit echtem Reis sei Wildreis nur sehr entfernt verwandt. „Wie Weizen und Roggen zählt Wildreis botanisch zu den Süßgräsern“, erläutert die Ernährungsexpertin. Nicht zu verwechseln ist Wildreis außerdem mit bräunlichen Naturreis - damit bezeichnet man herkömmlichen Reis, der noch mit der Frucht- und Samenschale umhüllt ist. Geschält ist er ein handelsüblicher Weißreis. Wildreis dagegen zeichnet sich durch seine langen, fast schwarzen Körner aus.

    Auch „wild“ seien die Pflanzen heute nur noch selten. Ursprünglich stamme Wildreis aus Nordamerika, wo er per Kanu von den Ureinwohnern an See- und Flussufern geerntet wurde.  Heute gibt es große Farmen in den USA und Kanada, die den Weltmarkt mit Wildreis versorgen. Trotz moderner Anbaumethoden ist Wildreis deutlich teurer als Reis. „Beliebt sind deshalb preisgünstige Mischungen von Wildreis mit echtem Reis“, so Danitschek.

    Wildreis sollte immer kalt abgespült werden vor dem Kochen

    Vor dem Kochen sollte der Wildreis immer kalt abgespült werden, rät der Reisindustrieverband USA Rice Federation mit Deutschlandsitz in Hamburg. Angesetzt wird er mit der dreifachen Menge Wasser und etwas Salz. Bei schwacher Hitze dauert es etwa 45 bis 50 Minuten, bis er gar ist. Dieser Zeitpunkt lasse sich dadurch erkennen, dass etwa zwei Drittel der Körner aufgesprungen sind und das cremige weiße Innere zu sehen ist.

    Schneller lassen sich fertige Mischungen mit anderen Reissorten zubereiten. Dafür werden laut dem Verband besonders vorbehandelte Wildreis-Körner eingesetzt. Eine Kombination mit parboiled-Langkornreis brauche daher nur etwa 20 Minuten. Hier kommen auf einen Teil Reismischung zwei Teile Wasser. Eine Mischung mit Naturreis braucht etwa 30 Minuten, dabei müssen zweieinhalb Teile Wasser zu einem Teil Reis gegeben werden. (AZ)

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