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Verkehr: Moped-Führerschein ab 15: Augsburger Fahrlehrer findet den Vorschlag gut

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Moped-Führerschein ab 15: Augsburger Fahrlehrer findet den Vorschlag gut

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    Das Mindestalter für den Moped-Führerschein liegt derzeit bei 16 Jahren. Geht es nach Verkehrsminister Scheuer, soll sich das bald ändern.
    Das Mindestalter für den Moped-Führerschein liegt derzeit bei 16 Jahren. Geht es nach Verkehrsminister Scheuer, soll sich das bald ändern. Foto: Hendrik Schmidt, dpa

    Auto fahren mit 17 - das gibt es schon seit ein paar Jahren. Freilich nur in Begleitung. Künftig sollen Jugendliche aber sogar schon mit 15 Jahren motorisiert im Verkehr unterwegs sein. Mit dem Moped. Bis zu 45 Stundenkilometer schnell. Und das ganz ohne Begleitung.

    Das Bundeskabinett hat am Mittwoch den Weg frei gemacht für den Moped-Führerschein ab 15 Jahren. Dazu soll das Straßenverkehrsgesetz geändert werden. Damit soll die Möglichkeit für die Länder geschaffen werden, das Mindestalter von derzeit 16 Jahren dauerhaft auf 15 zu senken. Durch die Änderung soll die Mobilität von Jugendlichen im ländlichen Raum erhöht werden.

    Moped-Führerschein ab 15: Gute Erfahrungen bei Modellversuchen

    In Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen ist das schon seit einigen Jahren möglich. Dort laufen Modellversuche. Vertreter der Länder berichten von positiven Erfahrungen. Die Versuche sind aber bis Ende April 2020 befristet. Nach der Gesetzesänderung können die Länder dann entscheiden, ob sie von den neuen Regeln Gebrauch machen.

    Moped-Führerschein mit 15 - das klingt im ersten Augenblick nach neuer (Fahr-)Freiheit für die Jugendlichen. Wirklich neu ist das Thema aber nicht. Auch jetzt dürfen 15-Jährige schon mit dem Mofa auf der Straße Gas geben. Die Höchstgeschwindigkeit ist dabei aber auf 25 Kilometer pro Stunde beschränkt. Jetzt kommen bis zu 20 Stundenkilometer obendrauf.

    Augsburger Fahrlehrer sieht kein Problem bei Moped-Führerschein ab 15

    Für den Augsburger Fahrlehrer Christoph Buggele macht die geplante Neuregelung durchaus Sinn. "Ich finde, das passt. Wer aktuell mit dem Mofa nur 25 Stundenkilometer fahren darf, kommt nicht wirklich voran. Das ist ja keine Geschwindigkeit. Deshalb frisieren viele Jugendliche auch ihre Maschine", sagt der Inhaber der Augsburger Fahrschule Christoph. "Wenn man künftig aber schon mit 15 Jahren den Moped-Führerschein machen darf, fällt das komplett weg. Außerdem kommt man schneller ans Ziel."

    Bedenken, dass Jugendliche mit 15 Jahren noch nicht reif genug sind, um am Straßenverkehr teilzunehmen, hat er nur bedingt. "Grundsätzlich ist es schwierig zu sagen, ab wann man überhaupt reif genug dafür ist. Ist ein 18-Jähriger reif genug, um einen Pkw zu fahren? Ich weiß es nicht. Das kann man pauschal nicht beurteilen", sagt er. "Durch die immer anspruchsvoller werdende Prüfung sind die Jugendlichen aber gut vorbereitet."

    Moped-Führerschein ab 15: Zwei Prüfungen sind Pflicht

    Um den Moped-Führerschein (Führerscheinklasse AM) zu erlangen, müssen Fahranfänger eine umfangreiche Theorie- und Praxis-Prüfung ablegen. Für den sogenannten Mofaschein - eigentlich nur eine Prüfbescheinigung - reicht ein bestandener vereinfachter Theorietest.

    Auch der ADAC begrüßt die Pläne, das Mindestalter für den Moped-Führerschein zu senken. Eine Sprecherin des Verkehrsclubs sagte, dadurch lasse sich die Mobilität für Jugendliche insbesondere auf dem Land erhöhen. Aus Sicht des ADAC allerdings sei es wünschenswert, eine bundeseinheitliche Regelung zu finden, um einen "unübersichtlichen Flickenteppich" zu verhindern.

    Keinerlei Bedenken gibt es auch beim Landesverband Bayerischer Fahrlehrer. "Wir sehen der Änderung positiv entgegen", sagt LBF-Vorsitzender Jürgen Kopp kurz und knapp.

    Die geplante Gesetzesänderung auf Bundesebene zum Moped kommt mitten in einer Debatte über ein anderes Mobilitäts-Thema: die Zulassung von Tretrollern mit Elektromotor. Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer hatte angesichts breiter Sicherheitsbedenken unter den Bundesländern angekündigt, er wolle langsame E-Roller doch nicht auf Bürgersteigen erlauben. Damit will der CSU-Politiker eine rasche Zulassung der neuen Gefährte noch im Sommer absichern. Der Bundesrat stimmt am Freitag über die Zulassung ab. (tf/mit dpa)

    Lesen Sie auch: Radler, Skater, Fußgänger - Wer darf auf den Gehweg?

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