Schon mal was von Zudeln (oder auch Zoodles) gehört? Das sind mit einem Spiralschneider aus Zucchini geschnittene Nudeln. Sie sehen aus wie Spaghetti und munden mit einer leckeren Soße nicht nur Veganern und Vegetariern. Zudels sind eine Lösung, um mit der üppigen Zucchini-Ernte zurechtzukommen. „Die zweite Runde Pflanzen, die wir im Juni eingesetzt haben, tragen heuer besonders viel“, bestätigt Antonie Hagenbusch, Gärtnerin aus dem Augsburger Stadtteil Inningen.
Zucchini (in der Einzahl übrigens Zucchino!) sind kleine Kürbisse in Gurkenform. Es gibt sie in Weiß, Gelb oder Grün, einfarbig und gestreift, rund oder auch länglich und sechskantig geformt. Zucchini gedeihen selbst in einem großen Blumentopf und bescheren dem fleißigen Gärtner jede Woche neue Stangen, „viel schneller, als der durchschnittsdeutsche Hobbykoch mit der Verwertung hinterherkommt“, weiß Foodbloggerin Christina Hollender (www.feines-gemuese.de). Heute setzt sie die Schwemme nicht mehr unter Stress, weil sie viele Möglichkeiten gefunden hat, das Gemüse zu verarbeiten.
Beispielsweise zu Ratatouille, dem typisch französischen Gemüseeintopf, den man auch gut einfrieren kann, oder als grüne Platten für Lasagne. Nachkochen unbedingt erlaubt! Allerdings setzen einige ihrer Ideen auch eine gewisse Experimentierfreude voraus. So verschwindet in Christinas Schokoladen-Walnuss-Kuchen ein großes geraspeltes Exemplar, wodurch der Kuchen nach ihren Worten noch ungleich saftiger wird als sein Pendant „ohne“.
Zudeln aus Zucchini: Das Gemüse ist ein Allroundtalent und schmeckt auch süß zubereitet
Experiment Nr. 2 ist Zucchini als Beigabe in süßen Quark- oder Milchspeisen. Hier dienen Zucchini-Raspeln teilweise oder auch ganz als kalorien- und kohlenhydratarmer Ersatz für Haferflocken. Das heißt dann Zoats, angelehnt an das englische Wort Oats für Haferflocken. Ein Tipp, den man häufig in Fitnessforen findet.
Laut der Bloggerin funktioniert das wirklich gut: „Die relativ geschmacksneutralen Zucchini steuern Biss und Substanz (und natürlich ihre Vitamine und Mineralstoffe) bei. Und so schummelt man quasi nebenher eine Portion gesundes, rohes Gemüse unter.“
Zucchini sind so vielseitig wie kaum ein Gemüse. Ob als Beilage, im Auflauf, als Salat, bei den englischen Starköchen Yotam Ottolenghi im Puten-Zucchini-Burger oder bei Jamie Oliver als Pizzabelag. Die Kürbisfrucht liefert Vitamin A, C und E, Kalium und Natrium – und bringt dabei schlanke 17 Kilokalorien pro 100 Gramm auf die Waage.
Zucchini sind das ganze Jahr über erhältlich
Zucchini sind das ganze Jahr über erhältlich, zwischen Juli und Oktober erntefrisch aus heimischem Anbau. Das restliche Jahr werden sie vor allem aus Spanien, Marokko und Italien importiert.
Frische Zucchini-Stangen sind glatt, prall und fest, die Hülle gibt auf Druck nicht nach. Am besten schmecken Zucchini mit einer Länge bis zehn Zentimeter. Deshalb lieber mehrere schmackhafte Mini-Exemplare als ein großes kaufen! Bei sieben bis zehn Grad Celsius sind Zucchini bis zu eine Woche lang haltbar. Durch das Reifegas Ethylen reifen die Früchte schneller. Deshalb nicht zusammen mit Ethylen produzierenden Früchten wie Äpfeln, Birnen, Pflaumen oder Tomaten lagern.
Vorsicht: bittere Exemplare nicht essen, sondern entsorgen – der darin enthaltene Bitterstoff kann zu Erbrechen oder Durchfall führen. Gärtnerfamilie Koch-Hagenbusch aus Innigen isst gern überbackene Zucchini-Hälften aus dem Ofen. Für Foodbloggerin Sonja Schäche (www.treatandfeed.de) ist die folgende Salat-Variante die ideale Alternative zu Rohkost: würzig, leicht verdaulich, weil das Gemüse gedünstet ist und trotzdem frisch und knackig bleibt. Eignet sich gut für Grillabende oder Picknicks.
Mit diesen leckeren Zucchini-Rezepten ist für jeden Gaumen etwas dabei
Leichter Sommersalat mit Schafskäse und Zitrone
2 mittelgroße Zucchini und 6 mittelgroße Karotten waschen, mit einem Sparschäler in dünne Scheiben schneiden. Strunk bzw. Enden erst zum Schluss entfernen. So hat man einen besseren Halt. 1 kleine Zwiebel und 2 Knoblauchzehen schälen und klein hacken. In einer großen, tiefen Pfanne 2 EL Olivenöl erhitzen, darin Zwiebel bei geringer Hitze glasig dünsten, Knoblauch kurz vor dem Ende dazugeben und kurz etwas mitdünsten. Das Gemüse hinzufügen und bei mittlerer Hitze mit aufgelegtem Deckel für 10 bis 15 Minuten weich, aber noch bissfest dünsten. Ist die Pfanne noch sehr heiß, einfach etwas Wasser dazugeben. Mit Salz, Pfeffer und getrocknetem Oregano würzen und in eine große Schüssel geben. ¼ bis ½ Bund Petersilie waschen, hacken und mit einem kräftigen Spritzer frischer Zitrone unter das Gemüse heben. 100 g Schafskäse über den noch warmen Salat bröseln, mit Zitronenstückchen garnieren.
Überbackene Zucchini
4 mittelgroße Zucchini halbieren, Kerngehäuse mit einem Löffel herauskratzen. 2 Zwiebeln klein hacken und mit 2 Päckchen Speckwürfeln anbraten. 600 g Frischkäse mit Kräutern untermengen, mit Pfeffer würzen. Ofen auf 200 Grad (Ober-/Unterhitze) vorheizen. Die Zucchinihälften auf ein Backblech (mit Backpapier) legen, mit der Speck-Zwiebelmasse füllen, geriebenen Emmentaler darüberstreuen und alles 20 min. backen.
Zucchini-Kartoffel-Curry
4 große Kartoffeln schälen und wie die Zucchini klein würfeln. Ghee erhitzen, Gewürze darin anrösten: und zwar je 1 TL Kreuzkümmelsamen, schwarze Senfkörner, gemahlener Kreuzkümmel, gemahlener Ingwer, gemahlener Koriander und 1 - 2 TL Salz. Anschließend das Gemüse dazugeben und mit Salz abschmecken. Wenn nötig etwas Wasser hinzugeben, damit es nicht anbrennt. Köcheln lassen, bis das Gemüse gar ist. Mit ½ Becher Crème fraîche abschmecken.
Ayurvedisches Zucchini-Basilikum-Püree
1 Kilo Zucchini in große Stücke schneiden, in 1 EL Ghee weich dünsten und anschließend die Gewürze (1 Bund frisches Basilikum, ½ TL Muskat, ¼ TL schwarzer Pfeffer, 1 TL Salz) dazugeben. Mit einem Pürierstab cremig schlagen und ¼ l (vegane) Sahne oder Schmand unterrühren. Schmeckt sehr gut zu Nudeln, zu Pellkartoffeln, auf getoastetem Brot mit Gemüsebelag.
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