Unnötige ärztliche Behandlungen können gefährlich sein und zudem teuer für viele Patienten werden. Doch was wäre beim Arzt und im Krankenhaus vermeidbar? Die Liste der Schweizerischen Gesellschaft für Allgemeine Innere Medizin (SGAIM) nennt jetzt zehn unnötige Behandlungen, vor denen Patienten besser noch einmal eine zweite Meinung einholen sollten. Diese Behandlungen werden von den Medizinern aufgezählt:
Unnötige Behandlungen: Antibiotika nur im Ernstfall sinnvoll
1. Antibiotika gegen harmlose Infekte der Atemwege
Antibiotika gegen Schnupfen und andere harmlose Atemwegserkrankungen seien nicht nur unnötig - sie sollen auch das Risiko für resistente Keime erhöhen.
2. Beruhigungs- und Schlafmittel
Patienten werden oft wohl unnötig Beruhigungs- und Schlafmittel verschrieben. Studien zeigen laut SGAIM aber, dass dadurch das Risiko für Verkehrsunfälle und Stürze steigt. Damit zählt auch das zu den unnötigen Behandlungen.
3. Regelmäßige Blut- oder Röntgenuntersuchungen ohne konkreten Anlass
Oft werden Blutabnahmen oder Röntgenuntersuchungen bei Krankheiten in bestimmten Abständen durchgeführt. Ärzte waren: Ohne konkreten Anlass soll das nur Geldverschwendung sein. Diese unnötige Behandlung sollten sich Ärzte und Patienten sparen.
4. Lange Bettruhe für ältere Patienten
Die Ärzte kritisieren, dass ältere Patienten im Krankenhaus oft zu lange im Bett liegen müssen - obwohl andere Therapien gefragt wären. Dadurch könnte sich die Gehfähigkeit der Betroffenen verschlechtern.
5. Dauerkatheter bei Inkontinenz ohne dringenden Bedarf
Die Ärzte der SGAIM prangern an, dass Dauerkatheter bei Inkontinenz oft nur die Arbeit der Pfleger erleichtern soll. Doch das Risiko für Infektionen steige dadurch aber - das macht Dauerkatheter gleichermaßen unnötig und gefährlich.
Auch Röntgen ist oft unnötige Behandlung
6. Behandlung mit Protonenpumpen-Blockern
Die unnötige Behandlung mit Protonenpumpen-Blockern soll oft mehr Nebenwirkungen als Nutzen haben, schreiben die Ärzte.
7. Mehr Bluttransfusion als nötig
Bei Bluttransfusionen soll die minimal notwendige Menge nicht überschritten werden. Andernfalls drohen durch diese unnötige Behandlung nur Kosten und Gesundheitsrisiken.
8. Röntgen vor Operation
Auch Röntgen des Brustkorbs vor einer Operation soll Patienten nur unnötig Strahlen ausseetzen. Wichtige Informationen erhielten Ärzte dadurch nicht.
Liste gibt Aufschluss über unnötige ärztliche Behandlungen
9. Frühes Röntgen bei Rückenschmerzen
Noch eine unnötige Behandlung in der Liste: Röntgen soll innerhalb der ersten sechs Wochen die Diagnose bei Rückenschmerzen nicht verbessern - die Patienten werden dadurch laut SGAIM nur unnötiger Strahlung ausgesetzt.
10. PSA-Screening als Prostatakrebs-Untersuchung
Auch das PSA-Screening soll zu den unnötigen Behandlungen gehören: Der Nutzen sei unklar. Es drohe nur eine Überuntersuchung. sge