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Trennung: So viel kostet eine Scheidung

Trennung

So viel kostet eine Scheidung

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    Jedes Jahr lassen sich in Deutschland mehr als 150.000 Ehepaare scheiden.
    Jedes Jahr lassen sich in Deutschland mehr als 150.000 Ehepaare scheiden. Foto: Patrick Pleul, dpa

    Kaum war bekannt, dass Angelina Jolie die Scheidung von Brad Pitt eingereicht hat, gab es die ersten Spekulationen: Wie viel Millionen muss er wohl zahlen? Jolie hat schließlich die gewiefteste Scheidungsanwältin in Hollywood engagiert. Man kennt sie ja, diese Schlammschlachten bei den Stars.

    Ganz so spektakulär geht es bei den allermeisten Scheidungen in Deutschland nicht zu. Teuer werden kann es aber schnell. Und das meist zur Freude der Anwälte. Denn neben den Gerichtskosten verschlingen die Honorare für Scheidungsanwälte das meiste Geld.

    Das Versicherungsportal Getsurance hat ausgerechnet, wie viel eine Scheidung in Deutschland durchschnittlich kostet. Wichtig sind dabei, wie viel das Ehepaar verdient, wie viele Kinder und welches Vermögen es hat. Eine weitere wichtige Größe ist der Verfahrenswert, den das Gericht unter Berücksichtigung aller Umstände der Scheidung im Einzelfall festlegt. Das Minimum sind 3.000 Euro, das Maximum eine Million.

    Durchschnittliche Familie zahlt für Scheidung schnell 4.000 Euro

    Die Gerichtskosten richten sich nach gesetzlichen Vorgaben, Anwaltskosten zum Teil ebenfalls. Manche Anwälte lassen sich aber auch nach Stunden bezahlen, dann wird es teuer.

    Eine durchschnittliche Familie müsse laut Getsurance schnell mit mehr als 4.000 Euro am Scheidungskosten rechnen, wenn jeder Ehepartner einen Anwalt beauftragt. Oben drauf kommen dann oft noch die Kosten für den Streit um Sorgerecht und Unterhalt für die Kinder.

    So verhindern Ehepaare hohe Kosten bei der Scheidung

    Beachten Ehepaare einige Tipps, könne laut Getsurance  aber die Kostenexplosion bei der Scheidung vermieden werden.

    1. Wer rechtzeitig einen Ehevertrag schließt, in dem alle möglichen Streitpunkte wie Umgangsrecht oder Unterhalt geregelt sind, erspart sich Kosten für weitere Gerichtsverfahren.

    2. Kaum eine Rechtsschutzversicherung deckt Scheidungen komplett ab. Die allermeisten kommen nur für die Kosten des ersten Beratungsgesprächs auf. Daher empfiehlt es sich, aufmerksam die Police zu lesen und notfalls nachzufragen.

    3. Geht es um den genauen Wert einzelner Vermögensbestandteile wie etwa Immobilien, kann ein neutraler Gutachter, dessen Kosten sich die Ehepartner teilen, deutlich günstiger sein, als ein Streit darum vor Gericht. Voraussetzung hierfür ist, dass beide Parteien sich vorher schriftlich verpflichten, das Urteil des Gutachters zu akzeptieren.

    4. Wenn sich die Ehepartner zumindest in wichtigen Punkten einig sind, kann es ausreichen, nur einen Anwalt zu beauftragen. Dieser Schritt sollte allerdings gut überlegt sein, es kann später doch noch zu Uneinigkeiten kommen.

    5. Auch bei der Frage nach dem Unterhalt lassen sich Kosten sparen. Dessen Höhe muss von offizieller Stelle festgelegt werden, Gerichte und Notare verlangen dafür eine Gebühr. Aber: Auch Jugendämter sind dazu berechtigt und machen das in der Regel kostenlos.

    6. Beim Hausrat wie auch bei anderen gemeinsamen Werten gilt: Außergerichtlich einigen spart viel Geld. Die beiden Ehepartner können sich einfach schriftlich über die Aufteilung verständigen, ohne dazu einen Notar oder Anwalt beauftragen zu müssen.

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