Wenn der vor Monaten mitgebrachte Thunfischsalat vergammelt aus dem Kühlschrank grüßt und sich in gebrauchten Kaffeetassen und Flaschen neues Leben entwickelt, ist es an der Zeit, über das Thema Hygiene nachzudenken.
Die Schlampigkeit in Büroküchen ist enorm, weiß Dr. Britta Reichardt, Leitende Fachärztin für Arbeitsmedizin. Und am Ende will es immer keiner gewesen sein. Fest steht aber: Viele scheren sich nicht um die Sauberkeit in der Büroküche. Das wiederum nervt die anderen. Eine Umfrage des Personaldienstleisters OfficeTeam belegt: Knapp die Hälfte der Mitarbeiter stört es, wenn Kolleginnen und Kollegen ihren Saustall nicht beseitigen.
Bürophänomen: Irgendjemand räumt den Dreck schon weg
Stellt sich die Frage: Sind die Menschen fauler und egoistischer oder unhygienisch geworden? Die Antwort ist schwierig. „Wir bauen im Büro schlicht darauf, dass irgendjemand den Dreck schon wegräumen wird“, erklärt Reichhardt. Und das ist auch nicht ganz falsch, denn wenn der Arbeitgeber keine Ordnung vorschreibt, dann wird die Büroküche zur Müllkippe, derer sich irgendwann Pflichtbewusste annehmen. Im Job ist es wie in der Familie: Wenn man weiß, dass hinter einem jemand aufräumt, kümmert man sich nicht darum.
Im Büro gibt es zwei unterschiedliche Typen: die „Ferkel“, also Egoisten, die ihr Zeug rücksichtslos liegen lassen, und sozialbewusste Menschen, die „Kümmerer“. Sie räumen auf, setzen sich mit Benimm-Zetteln wie „Geschirrspüler einräumen!“ oder „Müll wegwerfen!“ zur Wehr. Ihre Ermahnungen werden jedoch oft als Nörgelei empfunden. Experten raten darum: die Botschaften witzig formulieren!