Nach einer Analyse der Barmer-Krankenkasse gibt es in diesem Spätsommer und Herbst deutlich weniger Krankschreibungen wegen Atemwegserkrankungen als 2019. Die Kasse führt das auf weniger Ansteckungen zurück, weil viele Bundesbürger die Abstands-, Hygiene- und Maskenregeln in der Pandemie beherzigten, heißt es in der Analyse.
Kassenvorsitzender: "Die AHA-Regeln wirken nachweislich"
Die deutlichen Abweichungen im Jahresvergleich könnten nicht allein durch unterschiedliche Witterungsbedingungen erklärt werden. "Die AHA-Regeln wirken nachweislich. Das ist kurz vor dem Beginn des zweiten Lockdowns eine wichtige Botschaft", sagte Christoph Straub, Vorstandsvorsitzender der Kasse. "Jeder Einzelne kann und muss etwas tun, um die sich zuspitzende Pandemie in den Griff zu bekommen."
Konkret sei im vergangenen Jahr im Freistaat die Zahl der wegen Atemwegsinfekten krankgeschriebenen Barmer-Versicherten von Mitte August bis Anfang Oktober von 2918 auf 8990 gestiegen. Das entspreche einem Plus von 208 Prozent, heißt es in der Analyse. In diesem Jahr liege der Zuwachs hingegen nur bei 142 Prozent (von 2406 auf 5817).
Die Entwicklung im Jahresvergleich ist auch bundesweit so zu erkennen: Hier stiegen die entsprechenden Zahlen den Angaben nach 2019 um 138 Prozent und im laufenden Jahr lediglich um 101 Prozent.
Positive Effekte der Corona-Maßnahmen bereits im Frühjahr abzusehen
Dass die Maßnahmen in der Corona-Pandemie positive Folgen für die Gesundheit haben könnten, war bereits im Frühjahr zu erahnen. Das Robert Koch-Institut stellte zum Beispiel ein schnelles Abklingen der Influenza-Aktivität und eine um mindestens zwei Wochen kürzere Dauer der Grippewelle fest.
Influenza wird wie das Coronavirus über Tröpfcheninfektionen von Mensch zu Mensch verbreitet. Mit mehr Abstand kann sich das Risiko einer Ansteckung verringern. (dpa/lby)
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