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Sparkasse: Prämiensparverträge: Kunden sollten sich gegen Kündigung wehren

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Prämiensparverträge: Kunden sollten sich gegen Kündigung wehren

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    In den 90er und 2000er Jahren haben viele Menschen Prämiensparverträge abgeschlossen, um fürs Alter vorzusorgen.
    In den 90er und 2000er Jahren haben viele Menschen Prämiensparverträge abgeschlossen, um fürs Alter vorzusorgen. Foto: stock.adobe.com

    Bei den aktuell niedrigen Zinsen ärgern sich viele Verbraucher, die in alten Immobilienkrediten zu schlechteren Konditionen stecken. Wer den Kredit vorzeitig ablöst, muss der Bank dafür eine deftige Entschädigung bezahlen. Was für Verbraucher gilt, ist bei Sparkassen etwas anders. Immer mehr Sparkassen kündigen derzeit viele alte Prämiensparverträge, weil diese ihnen aufgrund der Niedrigzinsphase zu teuer werden. Dabei geht es den Sparkassen gar nicht um die Zinsen, sondern um die zu zahlenden Prämien, die deren Gewinne schmälern.

    So wundert es nicht, dass Prämiensparverträge in den 90er und 2000er Jahren in Massen verkauft werden konnten. Allein in Bayern wird es noch weit über 100.000 Verträge geben. Gerade wegen der langen Laufzeiten – bis zu 25 Jahre – wurden die Prämiensparverträge gern als "finanzielle Sicherheit fürs Alter" verkauft. Oft haben Sparer mehrere Verträge abgeschlossen.

    Der Bundesgerichtshof hat nun entschieden, dass das "Niedrigzinsumfeld" als wichtiger Kündigungsgrund für die Sparkassen ausreicht. Ist die höchste Prämienstufe nach 15 Jahren erreicht, kann die Sparkasse entschädigungslos kündigen. Wahrscheinlich droht Sparern nun eine Kündigungswelle.

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    Selbst mit einem juristischen Teilerfolg im Rücken sollte sich jede Sparkasse sehr gut überlegen, ob sie bei einer Kündigungswelle mitmacht. Das meiste Vertrauen haben die Geldinstitute bei der Finanzberatung schon verspielt. Beim Zahlungsverkehr müssen Banken und Sparkassen sich den Markt jetzt mit neuartigen Zahlungsdiensten teilen. Bei der Kreditvergabe haben sich alternative Finanzierungswege über das Crowdfunding etabliert, und die kontinuierlichen Filialschließungen führen dazu, dass Banken und Sparkassen auch ganz praktisch aus unserem Lebensumfeld verschwinden. Wie weit will man sich noch vom Kunden entfernen? Am Ende ist es der Kunde, der entscheidet.

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