Sommer, Sonne und jedes Jahr eine neue Sonnenbrillen-Mode. Nachdem nun lange Brillen angesagt waren, die Audrey Hepburn getragen hätte und die fast die gesamte obere Gesichtshälfte verbergen, werden die Modelle kleiner. Sie erinnern eher an John Lennon. Klein, kreisrund und mit glänzendem Drahtgestell. Wer da auf dem neuesten Stand sein möchte, kauft sich meist keine teure Sonnenbrille beim Optiker, sondern nimmt eine im Kleidergeschäft oder im Drogeriemarkt mit. Aber: Sind günstige Brillen genauso gut wie teure? Und wann schützt eine Sonnenbrille gut?
Mit diesen Themen hat sich das Kuratorium „Gutes Sehen“ befasst. Es weist darauf hin, dass es bei Sonnenbrillen zwei verschiedene Schutzkategorien gibt. Die eine ist der Schutz gegen UV-Strahlen. Die andere der sogenannte Blendschutz. Der Blendschutz dimmt sozusagen das Licht und filtert Helligkeit heraus, damit wir nicht ständig die Augen zusammenkneifen müssen. Wie hoch er ist, lässt sich auf der Innenseite des Brillenbügels ablesen. Dort ist meist eine Kategorie (abgekürzt Cat.) aufgedruckt. Die Kategorien reichen von 0 bis 4. Das verbirgt sich hinter den Zahlen:
Was bedeuten die Kategorien auf Sonnenbrillen?
Kategorie 0 Sie filtert null bis 20 Prozent des Lichts heraus. Die hellen Gläser eignen sich bei leicht bewölktem Himmel oder abends.
Kategorie 1 Die Gläser absorbieren 20 bis 57 Prozent des Lichts. Eine Brille dieser Kategorie lässt sich gut bei wechselhaftem Wetter tragen.
Kategorie 2 Die Gläser filtern 57 bis 82 Prozent des Lichts heraus. Sonnenbrillen dieser Kategorie sind Allzweck-Sonnenbrillen, die sehr gut für den Sommer in unseren Breitengraden geeignet sind.
Kategorie 3 Hier werden 82 bis 92 Prozent des Lichts herausgefiltert. Solche Brillen sollte man im Süden tragen oder wenn man am Strand oder in den Bergen Urlaub macht.
Kategorie 4 Der Filter nimmt 92 bis 97 Prozent des Lichtes heraus. Er macht also sehr dunkel. Dennoch gibt es Situationen, in denen es ratsam ist, solche Brillen zu tragen. Etwa im Hochgebirge, am Gletscher oder bei Schnee. Aber Vorsicht! Im Straßenverkehr sollte man solche dunklen Brillen auf keinen Fall aufhaben.
So gut schützt die Sonnenbrille vor UV-Strahlung
Von den Kategorien dürfen sich Verbraucher aber nicht in die Irre führen lassen. Denn das eigentlich Schädliche für die Augen ist nicht die Helligkeit, sondern die UV-Strahlung. Deshalb müssen Sonnenbrillen auch einen UV-Filter besitzen. Nur: Den kann man als Laie nicht überprüfen. Allerdings gilt in der EU die Vorschrift, dass nur Sonnenbrillen verkauft werden dürfen, die auch UV-Strahlung mit einer Wellenlänge bis zu 380 Nanometern herausfiltern. Ob die Brillen das tun, lässt sich etwa an der CE-Kennung im Brillenbügel erkennen.
Manche Hersteller schreiben auch Kürzel wie „UV 400“ in den Bügel. Das heißt, ihre Gläser filtern UV-Licht bis zu einer Wellenlänge von 400 Nanometern heraus. Aber: Auch das ist nicht überprüft, sondern nur eine Herstellerangabe.
Weil der UV-Schutz so wichtig ist, sich aber nicht kontrollieren lässt, rät das Kuratorium „Gutes Sehen“ dringend davon ab, bei fliegenden Händlern oder an Marktständen eine Sonnenbrille zu kaufen.
Mehr hilfreiche Informationen finden Sie hier in unserem Ratgeber zum Thema Gesundheit.
Hinweis der Redaktion: Bei diesem Artikel handelt es sich um einen Beitrag aus unserem Online-Archiv.