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Sommerreifen: Das sollten Sie beim Reifenwechsel am Auto beachten

Sommerreifen

Das sollten Sie beim Reifenwechsel am Auto beachten

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    Wer Geld sparen möchte, wechselt seine Reifen lieber selbst. Doch dabei gilt es einige Punkte zu beachten.
    Wer Geld sparen möchte, wechselt seine Reifen lieber selbst. Doch dabei gilt es einige Punkte zu beachten. Foto: Uwe & Karin Annas, Fotolia (Symbol)

    Wer sich dieses Jahr neue Sommerreifen für sein Auto leisten möchte, auf den könnte an der Kasse eine böse Überraschung warten. Wegen höherer Kautschuk-Kosten haben die Hersteller von Autoreifen ihre Preise erhöht. Continental, Pirelli, Goodyear und Hankook - alle großen Hersteller heben die Preise um bis zu acht Prozent an. Es geht um alle Arten von Reifen - ob für Sommer oder Winter, für Pkw oder Lastwagen.

    Doch trotz des Rohstoff-Kostenballasts sind die Perspektiven in der Branche positiv. Da weltweit mehr Fahrzeuge auf den Straßen fahren, steigt das Marktpotenzial der Reifenhersteller. Auch die Deutschen sind ihren Autos nach wie vor treu. Während die einen ihr heißgeliebtes Fahrzeug hegen und pflegen, wollen die anderen einfach nur von A nach B kommen. Um den Reifenwechsel kommt aber keiner herum. Wir haben Antworten auf die wichtigsten Fragen rund um das Thema Reifenwechsel.

    Wie viel Profil sollten gebrauchte Sommerreifen noch haben?

    Bevor die Reifen gewechselt werden, sollte man sich zunächst die Profiltiefe der gebrauchten Reifen ansehen. Gesetzlich vorgeschrieben ist eine Reifenprofiltiefe von 1,6 Millimetern, weiß Ingmar Weigl, Niederlassungsleiter der Prüfgesellschaft Dekra in Augsburg. "Wir empfehlen aber mindestens drei Millimeter", sagt der Reifenexperte. Besonders bei Nässe könne es ansonsten gefährlich rutschig werden: "Die gesetzliche Tiefe ist wirklich das absolute Minimum".

    Die Profiltiefe der Reifen lässt sich gut mit einem Zwei-Euro-Stück kontrollieren.
    Die Profiltiefe der Reifen lässt sich gut mit einem Zwei-Euro-Stück kontrollieren. Foto: dpa

    Um die Reifenprofiltiefe schnell zu ckecken gibt es einen einfachen Tipp: Verschwindet der äußere Rand einer Zwei-Euro-Münze im Profil, so haben die Sommerreifen noch genügend Profilstärke. Mittlerweile haben viele Reifen aber eine sogenannte Verschleißanzeige, erklärt Weigl. Sind die Reifen an der Flanke mit den Buchstaben TWI (Tread Wear Indicator) gekennzeichnet, findet sich dort eine Erhöhung im Reifenprofil. "Wenn die Anzeige bündig mit dem Profil ist, sollte der Reifen gewechselt werden", erklärt Weigl.

    Wann ist der richtige Zeitpunkt für den Reifenwechsel?

    Die Faustregel "von O. bis O." besagt: Winterreifen von Oktober bis Ostern. "Damit fährt man eigentlich nicht verkehrt", sagt Weigl. In den meisten Jahren sei das Wetter an Ostern warm genug für Sommerreifen. Dennoch sollte man der alten Faustregel nicht immer vertrauen. "Ostern ist ja mal früher und mal später im Jahr", sagt Weigl. Besser sei es also, auf den Wetterbericht zu vertrauen. Solange es noch zu Glatteis und Schnee kommen kann, sollte mit Winterreifen gefahren werden.

    Wann sollte ich mir neue Sommerreifen kaufen?

    "Mit den Preisen der Reifen ist es ein bisschen wie an der Börse", sagt Weigl. Beinahe tagesaktuell schwanke der Preis für Autoreifen bei Händlern. Grundsätzlich gilt: Wer antizyklisch kauft, kann viel Geld sparen. Auch wenn man dabei oft mit den Modellen des Vorjahrs Vorlieb nehmen muss, sind die Preise für Winterreifen im Sommer und für Sommerreifen im Winter deutlich günstiger. Allerdings braucht man Platz, denn der Zusatzreifen muss bis zur kommenden Saison verstaut werden.

    Welcher Reifen ist zu empfehlen?

    Sind die Reifen abgefahren, sollte der Reifenkauf keinesfalls aufgeschoben werden. Der ADAC hat 31 aktuelle Sommerreifen getestet. Besonders gut schnitten dabei Modelle der Marken Pirelli, Bridgestone, Continental, Goodyear und Esa-Tecar ab. Testsieger ist der Pirelli-Reifen "Cinturato P1 Verde". Er hat laut ADAC besonders gut auf nasser Fahrbahn abgeschnitten, einen relativ geringen Verschleiß und leises Innengeräusch.

    Ganzjahresreifen empfiehlt Reifenexperte Weigl nur Autofahrern, die weniger als 5000 Kilometer im Jahr unterwegs sind. "Ganzjahresreifen sind immer ein Kompromiss", sagt er. Zwar sei es natürlich erst einmal günstiger, nur einen Satz Reifen kaufen zu müssen, doch der Abrieb des Profils sei im Durchschnitt deutlich größer. "Außerdem spart man dabei auch an der Sicherheit", sagt der Experte. Denn besonders bei Schnee und Glatteis haben Ganzjahresreifen oft einen deutlich längeren Bremsweg als vergleichbare Winterreifen.

    Auch der ADAC rät in seinem aktuellen Test von Ganzjahresreifen eher ab. Sommer- und Winterreifen hätten nach wie vor ihre Bedeutung und seien vorzuziehen, wenn widrige oder extreme Wetter- und Straßenbedingungen souverän beherrscht werden müssen.

    Sollte ich meine Reifen lieber in der Werkstatt wechseln lassen?

    Auch wenn es vielleicht an der Ehre des einen oder anderen Autofahrers kratzt, sicherer ist der Reifenwechsel in der Werkstatt. Denn neben dem Reifenwechsel wird hier auch fachmännisch die Sicherheit der Reifen geprüft. Viele Reifenhändler und Werkstätten wechseln zu sehr abgefahrene Reifen erst garnicht. Die Kosten liegen meist zwischen 15 und 30 Euro für den Wechsel eines Reifensatzes. Zudem bieten größere Werkstätten oft auch eine Lagerung der Winterreifen an.

    Wer seine Reifen dennoch lieber selbst wechseln möchte, der sollte das nur mit dem richtigen Werkzeug machen. "Wagenheber und Drehmomentschlüssel sind ein Muss", sagt Weigl. Entscheidend sei das richtige Anzugmoment. Denn sind die Reifen zu fest oder zu lasch angezogen, kann es gefährlich werden. Die passenden Werte des Anzugmoments finden sich für die Originalfelgen jedes Autos im Handbuch.

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