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Erdbeersaison 2018: Schmecken heimische Erdbeeren wirklich besser?

Erdbeersaison 2018

Schmecken heimische Erdbeeren wirklich besser?

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    Erdbeeren sind das erste Obst im Jahr und gesund.
    Erdbeeren sind das erste Obst im Jahr und gesund. Foto: Arne Dedert, dpa (Archiv)

    "Warum denn in die Ferne schweifen, sieh, das Gute liegt so nah …“ In dieser Erkenntnis wusste bereits Goethe poetisch zu schwelgen. Gerade im Lebensmittelbereich tun wir gut daran, regionale Lebensmittel zu bevorzugen. Und da lohnt sich vor allem das Warten auf die heimische Erdbeerzeit ganz besonders. Das liegt zum Beispiel daran, dass heimische Erdbeeren, was die Schadstoffbelastung betrifft, seltener zu beanstanden sind als die aus anderen EU-Ländern. Das heißt: Wer Importware kauft, muss mit deutlich mehr Rückständen rechnen.

    Allein in Spaniens Region Almeria ist nahezu jeder Quadratmeter einer über 60.000 Hektar großen Fläche mit Plastikfolie bedeckt. Dazu kommt: Durch das Bewässern der Erdbeerfelder sinkt der Grundwasserspiegel seit Jahren und immer öfter trocknen Zuflüsse aus. Das Wasser wird mittlerweile aus bis zu 200 Metern Tiefe gepumpt, oft illegal. So viel zur „Import-Frischware“. Wie sieht es mit zu verarbeitenden Früchtchen aus?

    Verarbeitete Erdbeeren stammen zu über 80 Prozent aus China

    Heute stammen rund 80 Prozent aller in der Nahrungsmittelindustrie verbrauchten Erdbeeren aus China. Sie landen in der Konfitüre im Kompott oder als Zutat in Joghurt, Süßigkeiten, Backwaren und Eiscreme. Auf den Etiketten gibt es nach wie vor keine Kennzeichnungspflicht, woher die einzelnen Zutaten stammen. Der Anbau im großen Stil ist lukrativ, immerhin werden allein in Spanien rund 400 Millionen Euro pro Jahr durch den Erdbeeranbau umgesetzt. Neun Zehntel der Ware geht in den „Frische“-Export, ein Drittel davon nach Deutschland. Südspanien baut dermaßen große Mengen an, dass sie in manchen Jahren gar nicht verbraucht werden können. Ein Drittel der Ernte kauft der Staat schon mal auf, um sie anschließend zu vernichten. Höchste Zeit, dass wir Verbraucher das tun, was wir vor langer Zeit vielleicht das letzte Mal getan haben: uns das ganze Jahr über auf den Frühsommer freuen und auf heimische Erdbeeren.

    Das kann man jetzt im Garten anpflanzen

    Eisheiligen: Noch sind die Eisheiligen nicht vorbei. Erst wenn am Freitag, 15. Mai die „Kalte Sophie“ ihren Ehrentag hatte, ist die Kälteperiode vorüber. Das Wetterphänomen kommt daher, dass man früher häufig um die Zeit der Eisheiligen, vom 11. Mai bis 15. Mai, einen Kälteeinbruch festgestellt hat. Nachts kann es dann sogar noch frieren. Zwar ist das Phänomen in den vergangenen Jahren immer seltener aufgetreten und auch im Moment sieht es nicht nach Frost aus, trotzdem halten sich viele Hobby-Gärtner an die Zeitspanne.

    Aussaat: Auch wenn ringsherum schon alles blüht und austreibt, sei es noch nicht zu spät mit der eigenen Aussaat zu beginnen, sagt Hobby-Gärtnerin Petra Tronsberg. Jetzt könne man gut Zwiebeln stecken, oder Mangold, Pflücksalat und Radieschen ansäen.

    Auspflanzen: Bei manchen wärmeliebenden und empfindlichen Pflanzen ist es ratsam, mit dem Auspflanzen im Freien bis nach den Eisheiligen zu warten. Das trifft zum Beispiel auf Kürbisse, Gurken, Zucchini und Tomaten zu. Bei Tomaten sollte man generell vorsichtig sein. Die Pflanzen mögen keinen Regen. In regenarmen Jahren können sie gut im Freien gedeihen, sagt Tronsberg. Wenn es allerdings zu nass ist, wird aus der Ernte nichts. Wenn man junge Pflanzen ins Freie setzt, ist es wichtig, sie gut zu gießen. So wachsen sie an ihrem neuen Standort besser an. Anderenfalls können sie eingehen.

    Balkon: Auch Menschen, die keinen Garten haben, müssen nicht auf Selbstangebautes verzichten. Erdbeeren wachsen zum Beispiel gut im Balkonkasten und auch Radieschen und Pflücksalat gedeihen im Kübel. Dann darf man natürlich nicht vergessen, regelmäßig zu gießen und gut zu düngen. (hhc)

    Zur Erinnerung: Erdbeeren sind empfindlich. Sie bekommen leicht Druckstellen und sind extrem fäulnis- und schimmelanfällig. Spätestens einen Tag nach der Ernte sollten sie verzehrt oder verarbeitet sein. Erdbeeren sind äußerst empfindlich, was die Länge der Transportwege und die Dauer der Lagerzeiten betrifft. Also selber pflücken oder auch aus Umweltschutzgründen möglichst nach Erdbeeren im Pappkarton schauen. Heimische Anbieter vermarkten nämlich meist in einer Pappschachtel, der Export bevorzugt Plastikgebinde.

    Erdbeersaison 2018: Das müssen Sie beim Pflücken beachten

    Wer auf Erdbeerfeldern pflückt, sollte nur die Früchte stibitzen, die weiter oben wachsen, wo Staub und mögliche Pflanzenschutzmittel weitgehend abgeregnet wurden. Erdbeeren in Bodennähe können eher mit Erde und Keimen infiziert sein. Der beste Erntezeitpunkt ist frühmorgens nach einer regenfreien Nacht. Damit die Früchte nicht zusammengedrückt werden, eignen sich flache Körbe. Die Frucht immer inklusive des grünen Kelchblattes pflücken und auch so waschen. Erst nach dem Waschen die Kelchblätter entfernen, so läuft kein Wasser in die Frucht.

    Und für die Zeit nach dem Frühsommer lassen sich Erdbeeren gut einfrieren. Dazu breitet man die geputzten und gewaschenen Früchte auf einem Blech aus und friert sie ein. Man nennt das Schockfrosten. Sind sie hart gefroren und lassen sie sich mühelos in Tüten verpacken.

    Rosenkohl, Broccoli oder Erdbeeren decken den Bedarf an Folsäure ab.
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