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Rückruf: Salmonellen-Gefahr: Lactalis ruft weltweit Babymilchprodukte zurück

Rückruf

Salmonellen-Gefahr: Lactalis ruft weltweit Babymilchprodukte zurück

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    Rückruf bei Lactalis wegen Salmonellen-Gefahr in Babymilch.
    Rückruf bei Lactalis wegen Salmonellen-Gefahr in Babymilch. Foto: Armin Weigel, dpa (Symbolbild)

    Der französische Molkereikonzern Lactalis ruft wegen Salmonellengefahr weltweit Babymilchprodukte zurück, nachdem mehr als 20 Babys in Frankreich erkrankt sind. Konzernsprecher Michel Nalet sagte der Nachrichtenagentur AFP am Sonntag, fast 7000 Tonnen der Produktion könnten insgesamt betroffen sein.

    Das Wirtschaftsministerium in Paris veröffentlichte am Sonntag eine Liste der möglicherweise verunreinigten Produkte. Lactalis ist einer der größten Molkereikonzerne der Welt, die Produkte werden unter anderem in China, Pakistan, Großbritannien oder Sudan verkauft. In Deutschland verkauft das Unternehmen vor allem Käse der Marken Président, Galbani oder Salakis.

    Lactalis: Anfang Dezember musste der Konzern schon einen Rückruf starten

    Lactalis wurde nach Unternehmensangaben bereits am 1. Dezember von den französischen Behörden darüber informiert, dass Babymilchpulver mit Salmonellen verunreinigt sei. 20 Babys im Alter von unter sechs Monaten seien erkrankt. Bereits am 2. Dezember rief Lactalis ein dutzend Babymilchprodukte zurück. Das Wirtschaftsministerium in Paris hielt dies aber für nicht ausreichend, um das Risiko von Erkrankungen auszuschließen. In dieser Woche wurden fünf neue Fälle gemeldet. Ein Baby hatte Reismilch bekommen, die nicht auf der Rückruf-Liste von Lactalis stand.

    Der Konzern suchte seit Anfang Dezember nach der Ursache - am Sonntag hieß es, möglicherweise seien die Salmonellen in einer Trocknungsanlage im Werk im zentralfranzösischen Craon vom 1. bis 6. Mai dieses Jahres aufgetreten. Die Anlage sei geschlossen worden und werde nun "zusätzlich" gereinigt und desinfiziert.

    Große Lebensmittel-Rückrufe in den vergangenen Jahren

    Mai 2009: In dem Erfrischungsgetränk Red-Bull-Cola ist Kokain nachgewiesen worden. Es gab eine hessenweite Rückrufaktion für das betreffende Produkt.

    Februar 2010: Nach mehreren Todesfällen wegen verseuchtem österreichischem Käse hat die Handelskette Lidl erneut vor einem bestimmten Harzer Käse gewarnt. Im Käse sind Listerien entdeckt worden. An diesen Bakterien im Käse waren 2009 zwei Deutsche und vier Österreicher gestorben, weitere zwölf Menschen erkrankten.

    November 2011: Netto hat in seinem Räucherlachs Listerien gefunden. Die Bakterien können zu ernsthaften Erkrankungen führen - der Lebensmitteldiscounter startete eine umfangreiche Rückrufaktion.

    August 2012: Die Curry-Gewürzzubereitung von der Hartkorn Gewürzmühle GmbH kann Salmonellen enthalten.

    September 2012: Die Firma Lackmann Fleisch- und Feinkost GmbH in Bühl ruft die Produkte Putenfleisch im eigenen Saft und Pferdefleisch im eigenen Saft zurück. In einzelnen Proben wurde festgestellt, dass die Lebensmittel nicht erhitzt wurden.

    August 2013: Im Selleriesalat von Ewald-Konserven wurden Glasscherben nachgewiesen.

    Februar 2014: Milupa ruft Aptamil, die Spezialnahrung für Frühgeborene, zurück. Darin wurde ein überhöhter Jodgehalt festgestellt.

    Dezember 2014: Maggi ruft seine Gemüsebrühe zurück. Grund dafür sind Glassplitter in der Brühe.

    Januar 2015: Zimbo ruft unter anderem Schinkenwurst, Bierwurst und  Jagdwurst zurück. In den Produkten können sich kleine Aluminiumteile befinden. Sie könnten Listerien enthalten, diese sind in seltenen Fällen sogar tödlich.

    Januar 2015: Rückruf von Chio Dip! Hot Cheese und Chio Dip! Mild Salsa. In einigen Gläsern waren Glassplitter gefunden worden.

    Februar 2016: Mars ruft nach dem Fund eines Kunststoffteils in einem Snickers mehrere Millionen Schokoriegel in 55 Ländern zurück. Ein deutscher Kunde hatte ein Plastikteil entdeckt; es stammte nach Angaben von Mars von einer Schutzabdeckung im Herstellungsprozess.

    August 2017: Aus den Niederlanden gelangen Millionen Eier nach Deutschland, die mit dem Insektenschutzmittel Fipronil verseucht sind. Viele Geschäfte und Ketten in fast allen Bundesländer sind betroffen, die die Eier aus den Regalen nehmen müssen.

    Als Vorsichtsmaßnahme rufe Lactalis alle betroffenen Produkte zurück, die dort seit dem 15. Februar hergestellt wurden. Die Eltern rief das Unternehmen auf, das Milchpulver von Lactalis nicht mehr zu verwenden. Es handle sich vor allem um Produkte der Marken Milumel, Picot und Carrefour. Salmonellen können Magen-Darm-Erkrankungen wie Durchfall auslösen. Den zuletzt erkrankten Babys gehe es aber wieder gut, erklärte das Ministerium in Paris. AFP

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