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Pollenflug: Heuschnupfen am Steuer? Bei Allergie besser erst zum Arzt

Pollenflug

Heuschnupfen am Steuer? Bei Allergie besser erst zum Arzt

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    Hatschi! - Heuschnupfen-Geplagte können nur eingeschränkt Autofahren.
    Hatschi! - Heuschnupfen-Geplagte können nur eingeschränkt Autofahren. Foto: Franziska Koark (dpa)

    Es wird wieder wärmer und damit beginnt bald der Pollenflug von Hasel und Birke. Allergiker sollten sich frühzeitig von einem Facharzt beraten lassen, denn akute Hustenanfälle und tränende Augen können hinter dem Steuer großen Schaden anrichten. Die Auswirkungen von Heuschnupfen-Medikamenten werden von vielen Allergikern schnell unterschätzt.

    Prof. Thomas Fuchs, Vizepräsident des Ärzteverbands der Allergologen, warnt davor sich frei verkäufliche Medikamente gegen Heuschnupfen aus der Apotheke zu besorgen. Diese haben nämlich häufig Müdigkeit als Nebenwirkung. Wer sie einnimmt, läuft Gefahr hinter dem Steuer einzuschlafen. Deshalb sollten Allergiker während des Pollenflugs sich besser frühzeitig von einem Facharzt beraten lassen.

    Heuschnupfen am Steuer: Ärzte helfen

    Allergologen können Allergikern mit Heuschnupfen Medikamente verschreiben, die normalerweise nicht müde machen. Doch Fachärzte helfen nicht nur bei akuten Ausbrüchen einer Allergie. Sie können auch langfristige Therapien empfehlen, die die Symptome von Heuschnupfen lindern oder sogar verschwinden lassen können.

    Sinnvoll, aber auf das Durchhaltevermögen des Patienten angewiesen, ist bei Heuschnupfen die spezifische Immuntherapie, früher Desensibilisierung genannt. Das Allergen wird in regelmäßigen Abständen gespritzt, bis der Körper nicht mehr darauf reagiert. Dies ist anstrengend für den Patienten und sein Immunsystem, führt aber zu langanhaltenden Erfolgen.

    Bis dahin sollten Allergiker mit Heuschnupfen nur ein Auto mit Klimaanlage zu besteigen und den Pollenfilter regelmäßig austauschen. Eine Brille am Steuer zu tragen, bringe gegen den Pollenflug hingegen nichts, sagt der Allergologe: "Es sei denn, man setzt sich eine Taucherbrille auf - und das halte ich für wenig praktikabel."

    So schützen Sie sich gegen Pollen

    Beim Betreten der Wohnung sollte man die Kleidung wechseln.

    Allergiker sollten sich vor dem Schlafengehen die Haare mit Wasser ausspülen.

    Die Pollenbelastung ist nicht überall gleich: Erreicht sie ihr Maximum auf dem Land in den frühen Morgenstunden, ist sie in der Stadt hingegen erst abends am stärksten. Experten empfehlen daher, das Schlafzimmer nachts zu lüften, die Fenster am frühen Morgen zu schließen und auch tagsüber geschlossen zu halten.

    Hilfreich ist auch ein Fensterschutz, ebenso wie ein Lüftungsfilter im Auto.

    Sport im Freien sollten Allergiker vermeiden.

    Wäsche sollte nicht an der frischen Luft getrocknet  werden, weil sich sonst die Pollen überall festsetzen.

    Bei ihrer Urlaubsplanung sollten sich Allergiker am Pollenkalender orientieren. Eine Ferienreise ist dann am günstigsten, wenn zu Hause der jeweils allergieauslösende Pollen «Hochsaison» hat. Vor allem in den Hochgebirgen und am Meer, wo es reichlich pollenarme Luft gibt, können Allergiker durchatmen.

    Werden die Beschwerden dennoch zur Qual, helfen Medikamente. Antiallergisch wirkende Antihistaminika werden bei akuten Symptomen eingesetzt, haben aber häufig auch unerwünschte Nebenwirkungen. Es gibt sie als Nasenspray oder Augentropfen sowie als Tabletten und Tropfen.

    Bei stärkerem Heuschnupfen kann der Arzt kortisonhaltige Mittel verordnen. Gut wirksam ist die sogenannte Grastablette. Studien zufolge kann die Allergietablette Heuschnupfensymptome deutlich senken.

    Auch die Wirksamkeit von Akupunktur bei der Behandlung von Allergien und Asthma ist belegt.

    Heuschnupfen-Symptome: Manchmal sind Allergien nicht der Auslöser

    Ein Besuch beim Facharzt für Allergologie lohnt sich Fuchs zufolge schon deshalb, weil gar nicht immer eine Allergie hinter den Symptomen steckt. Denn nicht nur Heuschnupfen und Pollenflug machen Autofahrern zu schaffen. "Manche Menschen reagieren zum Beispiel mit juckenden oder geröteten Augen auf die Ausdünstungen in einem Neuwagen." dpa

    Mehr zum Thema Heuschnupfen:

    Hatschi! - Die Pollen fliegen schon wieder: Die Haselpollen fliegen wieder. Wie bitte? Anfang Februar? Kälte kann den Haselpollen nichts anhaben, sagt Professorin Julia Welzel vom Klinikum Augsburg. Allergien sind das Fachgebiet der Chefärztin und sie sagt: Der Eindruck, dass Pollen immer früher im Jahr fliegen, trügt.

    Studie: Ein Drittel aller diagnostizierten Asthma-Patienten hat gar kein Asthma: Eine amerikanische Studie hat gezeigt, dass bei 33 Prozent der Menschen, bei denen Asthma diagnostiziert worden ist, diese Krankheit gar nicht existiert. Statt Asthma litten die Probanden an Allergien oder Sodbrennen, manchen von ihnen hatten aber auch schlimmere Krankheiten wie beispielsweise Herzkrankheiten.

    Jedes vierte Kind leidet an Allergie: Das Gesundheitswissenschaftliche Institut der AOK Nordost hat Daten von Kindern mit Allergien untersucht. Laut Kinderreport ist knapp jedes vierte Kind von einer Allergie betroffen.

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