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Pollenflug: Heuschnupfen: Das hilft bei einer Pollen-Allergie

Pollenflug

Heuschnupfen: Das hilft bei einer Pollen-Allergie

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    Juckende Nase, geschwollene Augen und Atemnot: Heuschnupfen-Symptome sollten nicht ignoriert werden.
    Juckende Nase, geschwollene Augen und Atemnot: Heuschnupfen-Symptome sollten nicht ignoriert werden. Foto: Friso Gentsch, dpa (Symbolfoto)

    Betroffen von Heuschnupfen müssen sich damit auseinandersetzen, wie sie die Symptome lindern können. Prof. Dr. Julia Welzel, Klinikleitung der Dermatologie und Allergologie am Klinikum Augsburg, rät dazu, Symptome wie Schnupfen und brennende Augen auf jeden Fall zu behandeln und sich nicht damit abzufinden oder die Einschränkungen zu ignorieren. Denn nur so könne man einer chronischen Entzündung vorbeugen. "Die macht es dann nur noch schlimmer", sagt Welzel.

    Heuschnupfen-Symptome behandeln

    Einfache Allergietabletten oder Augentropfen seien wirkungsvoll und hätten kaum Nebenwirkungen. Gegen den lästigen Fließschnupfen empfiehlt sie Nasenspray. Antiallergische oder cortisonhaltige Sprays könne man auch über die gesamte Pollen-Saison über verwenden - bei abschwellenden Nasensprays sei aber Vorsicht geboten. Denn dadurch könnten die Schleimhäute so austrocknen, dass die Nase dauerhaft verstopft ist.

    Die Behandlung sei auch deshalb wichtig, weil man den Pollen nicht einfach aus dem Weg gehen könne, wie es bei anderen Allergien möglich ist. "Natürlich sollte man als Betroffener nicht unbedingt in einer Birkenallee joggen gehen oder einen Haselnussbaum in den eigenen Garten pflanzen", sagt sie. Wenn der Nachbar einen solchen Baum habe, sei das aber schon schwieriger. Ein Fenster in diese Richtung sollte man nach Möglichkeit geschlossen halten und keinesfalls nachts bei geöffnetem Fenster schlafen.

    Besonders genau beobachten sollte man Welzel zufolge trockenen Husten. Denn dabei bestehe die Gefahr, dass daraus allergisches Asthma entsteht. Sie rät deshalb, bei stärkeren Symptomen einen Allergologen aufzusuchen und die Behandlung zu besprechen.

    So schützen Sie sich gegen Pollen

    Beim Betreten der Wohnung sollte man die Kleidung wechseln.

    Allergiker sollten sich vor dem Schlafengehen die Haare mit Wasser ausspülen.

    Die Pollenbelastung ist nicht überall gleich: Erreicht sie ihr Maximum auf dem Land in den frühen Morgenstunden, ist sie in der Stadt hingegen erst abends am stärksten. Experten empfehlen daher, das Schlafzimmer nachts zu lüften, die Fenster am frühen Morgen zu schließen und auch tagsüber geschlossen zu halten.

    Hilfreich ist auch ein Fensterschutz, ebenso wie ein Lüftungsfilter im Auto.

    Sport im Freien sollten Allergiker vermeiden.

    Wäsche sollte nicht an der frischen Luft getrocknet  werden, weil sich sonst die Pollen überall festsetzen.

    Bei ihrer Urlaubsplanung sollten sich Allergiker am Pollenkalender orientieren. Eine Ferienreise ist dann am günstigsten, wenn zu Hause der jeweils allergieauslösende Pollen «Hochsaison» hat. Vor allem in den Hochgebirgen und am Meer, wo es reichlich pollenarme Luft gibt, können Allergiker durchatmen.

    Werden die Beschwerden dennoch zur Qual, helfen Medikamente. Antiallergisch wirkende Antihistaminika werden bei akuten Symptomen eingesetzt, haben aber häufig auch unerwünschte Nebenwirkungen. Es gibt sie als Nasenspray oder Augentropfen sowie als Tabletten und Tropfen.

    Bei stärkerem Heuschnupfen kann der Arzt kortisonhaltige Mittel verordnen. Gut wirksam ist die sogenannte Grastablette. Studien zufolge kann die Allergietablette Heuschnupfensymptome deutlich senken.

    Auch die Wirksamkeit von Akupunktur bei der Behandlung von Allergien und Asthma ist belegt.

    Allergie: Pollenflug abhängig vom Wetter

    Bei starkem Heuschnupfen gibt es auch die Möglichkeit einer Hyposensibilisierung. Dabei wird der Körper durch Spritzen, Tropfen oder Tabletten mit dem Allergen konfrontiert, bis er den Stoff toleriert. Welzel erklärt, dass dabei schon nach einem Jahr gute Erfolge erzielt werden können. Damit die Therapie aber langfristig wirkt, müsse man drei Jahre durchhalten. Ob man sich einer solchen Therapie unterzieht, sollte man sich gut überlegen, sagt die Medizinierin.

    Die Hyposensibilisierung sei nicht ganz ungefährlich - Asthmaanfälle und sogar ein allergischer Schock seien möglich. Bei starken Symptomen, insbesondere bei trockenem Husten, sei sie aber oft sinnvoll. Dazu müsse allerdings klar sein, auf welche Pollen der Betroffene reagiert. "Je klarer ist, auf was man allergisch ist, desto besser wirkt die Therapie."

    Mehr hilfreiche Informationen finden Sie hier in unserem Ratgeber zum Thema Gesundheit.

    Hinweis der Redaktion: Bei diesem Artikel handelt es sich um einen Beitrag aus unserem Online-Archiv.

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