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Pollenallergie: Heuschnupfen: Fliegen jetzt schon Pollen?

Pollenallergie

Heuschnupfen: Fliegen jetzt schon Pollen?

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    Wegen der milden Temperaturen beginnt die Heuschnupfenzeit in diesem Jahr recht früh, vorallem wegen Haselpollen.
    Wegen der milden Temperaturen beginnt die Heuschnupfenzeit in diesem Jahr recht früh, vorallem wegen Haselpollen. Foto: Arno Burgi, dpa

    Bis zu drei von zehn Bayern leiden laut Landesamt für Gesundheit unter Pollenallergien. Künftig wird es ein elektronisches Messnetzwerk geben, um sie besser über den Pollenflug informieren zu können. Es trägt den Namen "Elektronisches Polleninformationsnetzwerk Bayern", kurz "ePIN". 2019 soll es in der ersten Jahreshälfte in Betrieb gehen. Warndienste, die über den aktuellen Pollenflug informieren, etwa der des Deutschen Wetterdiensts, können auf die Daten zugreifen. Bisher hat man den Pollenflug mit manuellen Fallen per Hand gemessen und unter dem Mikroskop analysiert. Diese Technik stammt aus dem Jahr 1952. Zukünftig sollen die elektronisch erhobenen Daten Patienten helfen, etwa indem sie sie informieren, wie sie Medikamente angepasst einnehmen können.

    Februar 2019: Fliegen denn schon Pollen?

    So schützen Sie sich gegen Pollen

    Beim Betreten der Wohnung sollte man die Kleidung wechseln.

    Allergiker sollten sich vor dem Schlafengehen die Haare mit Wasser ausspülen.

    Die Pollenbelastung ist nicht überall gleich: Erreicht sie ihr Maximum auf dem Land in den frühen Morgenstunden, ist sie in der Stadt hingegen erst abends am stärksten. Experten empfehlen daher, das Schlafzimmer nachts zu lüften, die Fenster am frühen Morgen zu schließen und auch tagsüber geschlossen zu halten.

    Hilfreich ist auch ein Fensterschutz, ebenso wie ein Lüftungsfilter im Auto.

    Sport im Freien sollten Allergiker vermeiden.

    Wäsche sollte nicht an der frischen Luft getrocknet  werden, weil sich sonst die Pollen überall festsetzen.

    Bei ihrer Urlaubsplanung sollten sich Allergiker am Pollenkalender orientieren. Eine Ferienreise ist dann am günstigsten, wenn zu Hause der jeweils allergieauslösende Pollen «Hochsaison» hat. Vor allem in den Hochgebirgen und am Meer, wo es reichlich pollenarme Luft gibt, können Allergiker durchatmen.

    Werden die Beschwerden dennoch zur Qual, helfen Medikamente. Antiallergisch wirkende Antihistaminika werden bei akuten Symptomen eingesetzt, haben aber häufig auch unerwünschte Nebenwirkungen. Es gibt sie als Nasenspray oder Augentropfen sowie als Tabletten und Tropfen.

    Bei stärkerem Heuschnupfen kann der Arzt kortisonhaltige Mittel verordnen. Gut wirksam ist die sogenannte Grastablette. Studien zufolge kann die Allergietablette Heuschnupfensymptome deutlich senken.

    Auch die Wirksamkeit von Akupunktur bei der Behandlung von Allergien und Asthma ist belegt.

    Aktuell beobachtet der Deutsche Wetterdienst den Flug von Hasel- und Erlen-Pollen, sagt die Meteorologin Christina Endler. "Das wird wegen der milden Witterung in den kommenden Tagen zunehmen." Die Haselbelastung wird als "gering", die Erlenbelastung als "sehr schwach" eingestuft.

    Daraus könne man aber nicht direkt schließen, dass auch die Symptome von Allergikern schwach seien: Fliegen die Pollen seit langer Zeit zum ersten Mal, falle die Reaktion medizinischen Studien zufolge stärker aus. Zudem messe man die Konzentration der Pollen in der Luft, nicht aber die Konzentration der Stoffe, die allergische Reaktionen auslösen, in den Pollen. Pollen könnten auch bei geringer Anzahl große Wirkung entfalten, wenn sie eine große Menge Allergene enthielten. Derzeit sei es noch technisch noch nicht möglich, die Allergenkonzentration der Pollen routinemäßig zu messen. Das könne sich möglicherweise in den kommenden Jahren ändern – möglicherweise auch nicht. Endler arbeitet noch nicht mit dem bayerischen Pilotprojekt "ePIN".

    Auf welche Pollen Allergiker sich einstellen müssen

    "Für die nächsten Tage sind der Hasel bei Sonnenschein und durchgängig milden Temperaturen beste Pollenflugbedingungen gegeben", heißt es auch  in der aktuellen Vorhersage der Stiftung Deutscher Polleninformationsdienst, die mit dem Deutschen Wetterdienst zusammenarbeitet. Es sei flächendeckend zumindest mit mittleren Konzentrationen dieser Pollen zu rechnen. Die Erlen folgten etwas verzögert. Allergiker sollten sich auch im Süden Deutschlands auf Pollenflug einstellen. Die Wärme des Vorfrühlings und die kräftige Februarsonne führen dazu, dass erste Weiden-, Zypressen, Eiben- und Pappelpollen beginnen könnten, ihre Pollen freizugeben.

    Wieso werden Pollenallergien eigentlich auch "Heuschnupfen" genannt?

    Pflanzen nutzen Pollen, um ihr männliches Erbgut zu verteilen. Sie werden entweder vom Wind oder von Insekten transportiert. Schon früh beobachtete man, dass der Umgang mit Heu zu Beschwerden führen kann, wenn eine Person eine Gräserpollenallergie hat, heißt es auf den Seiten des Allergieinformationsdienst des Helmholtz Zentrums München. Das liegt daran, dass auch im Heu Pollen vorhanden sind. Mit Heuschnupfen sind allerdings meist auch Allergien gegen die Pollen von Bäumen gemeint. Sie fliegen früher als Gräserpollen. Allergien entstehen, wenn das Immunsystem gegen eigentlich harmlose Substanzen, etwa Pollen, Abwehrreflexe entwickelt.

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