Startseite
Icon Pfeil nach unten
Geld & Leben
Icon Pfeil nach unten

Onkologie: Auch Lungenkrebspatienten profitieren noch von Rauchstopp

Onkologie

Auch Lungenkrebspatienten profitieren noch von Rauchstopp

    • |
    Auch wenn man bereits an Lungenkrebs erkrankt ist, lohnt es sich noch, mit dem Rauchen aufzuhören.
    Auch wenn man bereits an Lungenkrebs erkrankt ist, lohnt es sich noch, mit dem Rauchen aufzuhören. Foto: Oliver Berg (dpa)

    „Was sollte ein Rauchstopp jetzt denn noch bringen?“ Diese oder eine ähnliche Frage dürften sich viele Raucher stellen, wenn sie erfahren, dass sie an Lungenkrebs erkrankt sind. Dabei ist eine Tabakentwöhnung auch bei bereits vorliegendem Lungenkarzinom mit zahlreichen Vorteilen für die Patienten verbunden, wie verschiedene Studien aufgezeigt haben. Darauf weist die Deutsche Lungenstiftung hin.

    „Nach einem Rauchstopp treten bei Lungenkrebspatienten nachweislich seltener wiederkehrende Krebsgeschwüre (sogenannte Rezidive) auf – nur etwa halb so oft wie bei rauchenden Patienten“, erläutert Professor Stefan Andreas, Beiratsmitglied der Deutschen Lungenstiftung, Facharzt fur Pneumologie und Internistische Intensivmedizin und Leiter der Lungenfachklinik Immenhausen (Kreis Kassel) sowie des Bereiches Pneumologie an der Universitatsmedizin Göttingen.

    Die Gesamtsterblichkeit der Patienten ist nach einem Rauchstopp geringer und ihre Funf-Jahres-Überlebensrate deutlich höher: Mehr als doppelt so viele Patienten überleben die nächsten fünf Jahre, wenn sie das Rauchen aufgeben. Das Risiko, während der Krebstherapie an einer Lungenentzündung zu erkranken (Strahlenpneumonie oder bakteriell bedingt) ist bei Nichtrauchern erheblich geringer.

    Eine Chemotherapie schlägt besser an, wenn der Patient nicht raucht

    Generell schlagen Krebstherapien wie die klassische Chemotherapie um einiges besser an, wenn der Patient nicht raucht, da Tabakkonsum offenbar die Wirkung der Therapeutika herabsetzt. Aber auch die Lebensqualität der Betroffenen wird durch den Verzicht auf das Rauchen positiv beeinflusst: Tabakabstinente Patienten, deren Lungenkrebs chirurgisch entfernt wurde, klagen z.B. seltener über Luftnot und Schmerzen als Patienten, die weiterrauchen.

    Einen oft mit Lungenkrebs einhergehenden, ungewollten, aber erheblichen Gewichtsverlust können Betroffene durch den Verzicht auf das Rauchen zudem lindern oder aufhalten. Insgesamt ist das Risiko, dass sich der Allgemeinzustand der Patienten verschlechtert, nach einem Rauchstopp siebenmal geringer!

    Patienten, die noch rauchen, wenn sie Lungenkrebs diagnostiziert bekommen, zeigen oft eine besonders stark ausgeprägte Nikotinabhängigkeit. Dennoch können auch sie erfolgreich entwöhnt werden, insbesondere wenn sie an einem professionellen Tabakentwohnungsprogramm teilnehmen, betont Professor Andreas. AZ

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden