Die Drogeriemarkt-Kette dm ruft einen Bio-Linseneintopf zurück. Grund: Die Konserve könne möglicherweise mit Kunststoffteilen verunreinigt sein, teilte das Karlsruher Unternehmen am Mittwoch mit. dm bittet Kunden, die Dosen der womöglich betroffenen Charge in dm-Märkte zurückzubringen. "Der Kaufpreis wird selbstverständlich erstattet", hieß es vonseiten des Unternehmens. Wie die Teile in den Eintopf kamen, blieb zunächst unklar.
Rückruf bei dm: Dieses Produkt ist betroffen
Offenbar sind alle Konserven vom "dmBio Linseneintopf 400 g" unter Verdacht, mit Kunststoffteilen verunreinigt zu sein, die das Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD) 30.05.2020 tragen. Das Mindesthaltbarkeitsdatum des Lebensmittels ist auf der Unterseite der Dose zu erkennen.
"Wir sind aktuell mit unserem Hersteller in Abstimmung, um die Ursache abschließend zu klären. Sobald wir diese eindeutig identifiziert haben, werden wir alle erforderlichen Maßnahmen unternehmen, um eine Wiederholung zu verhindern", sagte die für das Produktmanagement verantwortliche dm-Geschäftsführerin Kerstin Erbe.
Immer wieder kommt es produktionsbedingt zu Lebensmittelrückrufen. Foodwatch kritisiert Rückrufaktionen insofern, als eine zentrale Übersicht sinnvoll wäre. Außerdem gibt es Unternehmen, die Verbraucher nicht oder nicht ausreichend informieren. dpa/sh
Eine Übersicht über große Fälle von Lebensmittel-Rückrufen in den vergangenen Jahren:
Große Lebensmittel-Rückrufe in den vergangenen Jahren
Mai 2009: In dem Erfrischungsgetränk Red-Bull-Cola ist Kokain nachgewiesen worden. Es gab eine hessenweite Rückrufaktion für das betreffende Produkt.
Februar 2010: Nach mehreren Todesfällen wegen verseuchtem österreichischem Käse hat die Handelskette Lidl erneut vor einem bestimmten Harzer Käse gewarnt. Im Käse sind Listerien entdeckt worden. An diesen Bakterien im Käse waren 2009 zwei Deutsche und vier Österreicher gestorben, weitere zwölf Menschen erkrankten.
November 2011: Netto hat in seinem Räucherlachs Listerien gefunden. Die Bakterien können zu ernsthaften Erkrankungen führen - der Lebensmitteldiscounter startete eine umfangreiche Rückrufaktion.
August 2012: Die Curry-Gewürzzubereitung von der Hartkorn Gewürzmühle GmbH kann Salmonellen enthalten.
September 2012: Die Firma Lackmann Fleisch- und Feinkost GmbH in Bühl ruft die Produkte Putenfleisch im eigenen Saft und Pferdefleisch im eigenen Saft zurück. In einzelnen Proben wurde festgestellt, dass die Lebensmittel nicht erhitzt wurden.
August 2013: Im Selleriesalat von Ewald-Konserven wurden Glasscherben nachgewiesen.
Februar 2014: Milupa ruft Aptamil, die Spezialnahrung für Frühgeborene, zurück. Darin wurde ein überhöhter Jodgehalt festgestellt.
Dezember 2014: Maggi ruft seine Gemüsebrühe zurück. Grund dafür sind Glassplitter in der Brühe.
Januar 2015: Zimbo ruft unter anderem Schinkenwurst, Bierwurst und Jagdwurst zurück. In den Produkten können sich kleine Aluminiumteile befinden. Sie könnten Listerien enthalten, diese sind in seltenen Fällen sogar tödlich.
Januar 2015: Rückruf von Chio Dip! Hot Cheese und Chio Dip! Mild Salsa. In einigen Gläsern waren Glassplitter gefunden worden.
Februar 2016: Mars ruft nach dem Fund eines Kunststoffteils in einem Snickers mehrere Millionen Schokoriegel in 55 Ländern zurück. Ein deutscher Kunde hatte ein Plastikteil entdeckt; es stammte nach Angaben von Mars von einer Schutzabdeckung im Herstellungsprozess.
August 2017: Aus den Niederlanden gelangen Millionen Eier nach Deutschland, die mit dem Insektenschutzmittel Fipronil verseucht sind. Viele Geschäfte und Ketten in fast allen Bundesländer sind betroffen, die die Eier aus den Regalen nehmen müssen.
Diese Rückrufe von Lebensmittel erfolgten:
Glassplitter-Verdacht: Rossmann ruft vegane Schokolade zurück
Rückruf bei Aldi: Schinken mit Staphylokokken zurückgerufen
Rückruf: Firma Nocker ruft diese Wurst zurück
Rückruf von Bio-Gewürzmischungen bei Aldi