Wer etwas Gutes für die Umwelt tun will, hat es nicht leicht. Um Produkte mit einer guten Ökobilanz auszuwählen, muss der Verbraucher verschiedene Faktoren abwägen. Und manchmal sind die Alternativen zwar ökologischer, haben dafür aber andere Nachteile.
Die folgenden Schaubilder zeigen eine Übersicht verschiedener Produkte aus dem Bereich Verpackungen, Lebensmittel und Konsumgüter. Diese sind in diverse Kategorien unterteilt und bewertet, zum Beispiel hinsichtlich des Aufwands bei der Herstellung oder der Emissionen an Treibhausgasen, die beim Transport entstehen.
Was ist ökologischer? Glas, Dose oder Papier?
Die Produkteigenschaften sagen etwas darüber aus, welche Vor- und Nachteile die einzelnen Produkte haben, etwa was Haltbarkeit oder Praktikabilität anbelangt. Denn es ist auch klar: Jeder Verbraucher hat andere Prioritäten und legt auf unterschiedliche Dinge wert.
Die Bewertung der einzelnen Kategorien wird zum Ende hin in der Ökobilanz zusammengefasst. Diese Systematik soll Verbrauchern eine Hilfestellung beim Einkaufen geben.
Die Skala stellt eine Wertung der einzelnen Eigenschaften dar, die für ein Produkt relevant sind. Sie betreffen unter anderem die Auswirkungen auf die Umwelt, aber genauso auch den Nutzen für den Verbraucher. Große grüne Kreise stehen für ein gutes Ergebnis, kleine rote für ein schlechtes.
Tragetaschen: Die schlechteste Ökobilanz hat die Plastiktüte, da sie auf die Umwelt die größten Auswirkungen hat. Die beste Ökobilanz haben Stoffbeutel – allerdings nur, wenn sie mehr als 25 Mal benutzt werden. Die Papiertüte ist erst dann besser für die Umwelt, wenn sie öfter als vier Mal im Einsatz ist.
Lebensmittelverpackungen: Einwegglas kommt hinsichtlich der Ökobilanz am schlechtesten weg. Dosen bieten auf Grund der geringen Lichtempfindlichkeit die längste Haltbarkeit für Lebensmittel. Allerdings sind sie an den Innenseiten oft mit schädlichen Kunststoffen beschichtet, die in die Lebensmittel übergehen und in den Körper gelangen können.
Getränkeverpackungen: Bei Getränkeverpackungen haben Mehrweg-Plastikflaschen die beste Ökobilanz, wenn diese in der Region befüllt werden. Mehrweg-Glasflaschen sind in der Regel schwerer – und wenn sie bis zum Verbraucher viele Kilometer zurücklegen, erzeugt das hohe Treibhausgas-Emissionen.
Kunstfasern werden zu schädlichem Mikroplastik
Die Skala stellt eine Wertung der einzelnen Eigenschaften dar, die für ein Produkt relevant sind. Sie betreffen unter anderem die Auswirkungen auf die Umwelt, aber genauso auch den Nutzen für den Verbraucher. Große grüne Kreise stehen für ein gutes Ergebnis, kleine rote für ein schlechtes.
Obst und Gemüse: Am deutlichsten wird der Vergleich der Ökobilanz am Beispiel des Apfels aus Neuseeland. Die Früchte stammen vom anderen Ende der Welt und sind tausende Kilometer in Lastwagen und Schiff unterwegs. Solange Äpfel aus Deutschland saisonal und regional bezogen werden, haben sie die bessere Ökobilanz. Die Haupterntesaison ist im Spätsommer bis Herbst. Im Frühjahr und Frühsommer sieht es anders aus. Dann kommen deutsche Äpfel aus Kühlhäusern und haben viel Energie durch ihre Lagerung verbraucht – und im Schnitt mehr CO2-Emissionen verursacht. Das Gleiche gilt beispielsweise auch für Tomaten, die in beheizbaren Gewächshäusern angebaut werden.
Milch und Milchersatz-Produkte: Die Kuhmilch schneidet durchschnittlich ab, weil in die Ökobilanz verschiedene Faktoren einfließen. Wenn Kühe auf der Weide stehen und verdauen, stoßen sie dabei Methan aus – ein klimaschädliches Treibhausgas. Auch das Futtermittel verursacht CO2-Emissionen. Es besteht häufig aus Soja. Die Bohnen werden vor allem in Brasilien angebaut, für die Produktion werden große Teile des Regenwaldes abgeholzt. Dafür produzieren und vertreiben viele Landwirte ihre Milch regional, was wiederum ein Vorteil ist. Hafermilch schneidet in der Ökobilanz am besten ab. Es kann allerdings sein, dass Pollenallergiker allergisch auf Hafermilch reagieren.
Die Skala stellt eine Wertung der einzelnen Eigenschaften dar, die für ein Produkt relevant sind. Sie betreffen unter anderem die Auswirkungen auf die Umwelt, aber genauso auch den Nutzen für den Verbraucher. Große grüne Kreise stehen für ein gutes Ergebnis, kleine rote für ein schlechtes.
Der Elektroantrieb hat die beste Ökobilanz
Bekleidungsstoffe: Bei Baumwolle und Kunstfasern kommt es sehr auf die individuelle Bewertung der Verbraucher an. Baumwolle zum Beispiel ist gut mit der Haut verträglich und atmungsaktiv, allerdings nimmt sie auch viel Feuchtigkeit auf und knittert schnell. Kunstfasern sind dagegen sehr elastisch und robust, dafür speichern sie schlecht Wärme und laden sich elektrostatisch auf. Die Baumwolle kommt auf eine bessere Ökobilanz, da sie aus nachwachsenden Rohstoffen hergestellt ist und die Fasern sich in der Umwelt abbauen. Kunstfasern können zu Mikroplastik werden und schädlich für Umwelt, Tiere und Menschen werden.
Damenhygieneprodukte: Die Menstruationstasse ist ein Produkt in Kelchform. Sie wird zum Auffangen des Menstruationsblutes eingeführt. Anschließend wird sie in die Toilette entleert, ausgewaschen und neu eigesetzt. Eine Menstruationstasse kann 10 Jahre halten und damit bis zu 17.000 Tampons ersetzen.
Die Skala stellt eine Wertung der einzelnen Eigenschaften dar, die für ein Produkt relevant sind. Sie betreffen unter anderem die Auswirkungen auf die Umwelt, aber genauso auch den Nutzen für den Verbraucher. Große grüne Kreise stehen für ein gutes Ergebnis, kleine rote für ein schlechtes.
Antriebstechnik: Der Elektroantrieb hat im Vergleich zu Diesel und Benzin natürlich die beste Ökobilanz. Denn er stößt keine Abgase und kein CO2 aus. Der Motor hat außerdem den besten Wirkungsgrad. Wenn allerdings bei der Erzeugung des Stroms, mit dem der E-Motor angetrieben wird, immer noch schadstoffhaltige Gase in die Luft abgegeben werden, sieht es schon wieder anders aus. Hinzukommen die Emissionen bei der Produktion, bis ein E-Auto wirklich klimaneutral ist, müssen je nach Studie dafür bis zu 100.000 Kilometer gefahren werden. Auch die Produktion der Batterien für E-Autos ist kritisch, denn für die Herstellung werden Seltene Erden benötigt. Sie sind schwierig zu gewinnen und schädigen die Umwelt massiv.
Lesen Sie auch: Vorsicht, Verbot: Ein Abgesang auf die Plastiktüte
Wir wollen wissen, was Sie denken: Die Augsburger Allgemeine arbeitet daher mit dem Meinungsforschungsinstitut Civey zusammen. Was es mit den repräsentativen Umfragen auf sich hat und warum Sie sich registrieren sollten, lesen Sie hier.