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Kaffee-Konsum: Sind Kaffee und Koffein gesünder als gedacht?

Kaffee-Konsum

Sind Kaffee und Koffein gesünder als gedacht?

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    Kaffee ist gesünder als man denkt - zumindest bei einem moderaten Konsum.
    Kaffee ist gesünder als man denkt - zumindest bei einem moderaten Konsum. Foto: Tobias Hase (dpa), Symbol

    Kaffee: Für viele wirkt allein schon der Duft anregend. Und: Kaffee gilt als Muntermacher. Das Getränk hat aber auch den Ruf, ein Krankmacher zu sein. Nervosität, Schlafstörungen oder Unruhe: Solche Symptome werden oft aufs Kaffeetrinken zurückgeführt.

    "Gefährlich für den Körper ist Kaffee aufgrund seines Koffeingehalts nur dann, wenn er regelmäßig in Übermaßen getrunken wird", sagt Prof. Hans Hauner. Er ist Direktor des Else Kröner-Fresenius-Zentrums für Ernährungsmedizin (EKFZ) an der Technischen Universität München.

    Kaffee ist gesünder als gedacht

    Koffein weckt die Lebensgeister und hilft, Leistungstiefs zu überwinden. Es bremst den Müdigkeit auslösenden körpereigenen Botenstoff Adenosin und verbessert die Konzentration. "Der Kreislauf wird durch das Koffein stimuliert, und das Herz schlägt häufiger", erläutert Hauner. Dadurch erhöhen sich auch der Puls sowie der Blutdruck. "Gesundheitlich bedenklich ist das bei einem moderaten Konsum nicht", betont Hauner. Gegen bis zu fünf Tassen Kaffee pro Tag ist nach seinen Angaben aus gesundheitlicher Sicht nichts einzuwenden - vorausgesetzt, man ist gesund und nimmt in Verbindung mit Koffein weder Drogen noch Medikamente ein. 

    Koffein steckt nicht nur in Kaffee und Espresso, sondern beispielsweise auch in schwarzem Tee und Cola. Über den Tag verteilt gelten bei einem Erwachsenen bis zu 400 Milligramm (mg) Koffein als unbedenklich, erläutert Margret Morlo vom Verband für Ernährung und Diätetik. Allerdings sollte man nur so viel Kaffee oder Tee auf einmal trinken, dass man eine Koffein-Menge von 200 mg nicht überschreitet. Eine Tasse mit 200 Milliliter (ml) Filterkaffee enthält etwa 90 mg Koffein.  

    So viel Kaffee ist gesund

    Legt man den Maßstab von 400 mg Koffein pro Tag zugrunde, dann können von einem Erwachsenen ohne weiteres "vier bis fünf Espresso oder bis zu acht Tassen schwarzer Tee pro Tag getrunken werden", wie Gabriele Graf von der Verbraucherzentrale NRW in Düsseldorf erläutert.

    Für schwangere und stillende Frauen gelten andere Empfehlungen. "Da Koffein ungehindert die Plazenta passiert, gelangt das Koffein in der Schwangerschaft in den Kreislauf des ungeborenen Kindes", sagt Graf. Die Leber des Ungeborenen kann das Koffein aufgrund der fehlenden Reife aber nicht so schnell abbauen. "Schwangere und stillende Frauen sollten daher Kaffee nur sehr eingeschränkt genießen", rät die Ernährungsexpertin. 

    König Kaffee - Das Lieblingsgetränk der Deutschen in Zahlen

    2,19 Euro pro Kilogramm beträgt die Kaffeesteuer in Deutschland. Sie wird seit 1948 erhoben.

    5,8 Milliarden Euro betrug der Umsatz der deutschen Kaffeebranche 2014.

    9,28 Euro kostet ein Kilogramm Röstkaffee im Durchschnitt inklusive Kaffeesteuer in Deutschland. Zum Vergleich: In den USA sind es 7,55 und in Italien 14,64 Euro - ohne Kaffeesteuer.

    18,8 Millionen Sack Rohkaffee wurden 2014 nach Deutschland importiert - das entspricht mehr als einer Million Tonnen. Ein Drittel kam aus Brasilien.

    26 Prozent des Kaffees trinken die Deutschen außer Haus - ein Drittel davon in Bäckereien und Stehcafés. 

    Um 40 Prozent wuchs der Absatz von Kaffee in Einzelportionen - Kapseln und Pads etwa - von 2013 auf 2014.

    84,6 Prozent der deutschen Haushalte haben eine Kaffeemaschine - die meisten eine klassische Filtermaschine.

    162 Liter Kaffee trinkt jeder Deutsche durchschnittlich im Jahr. Zum Vergleich: Es sind nur 107 Liter Bier. (dpa)

    Zu viel Koffein wirkt sich negativ auf das Nervensystem aus. Mögliche Folgen sind Schlafstörungen, Reizbarkeit und Unruhe. Wie Koffein etwa den Schlaf beeinflusst, ist von Mensch zu Mensch unterschiedlich. Die einen können gut auch noch abends Kaffee, Cola oder schwarzen Tee trinken und haben trotzdem einen erholsamen Schlaf, andere nicht. "Zu welchen Zeiten am Tag jemand am besten Koffein verträgt, das muss jeder für sich herausfinden", betont Hauner. 

    Nicht wenige Berufstätige trinken Kaffee nach der Mittagspause, um ein Leistungstief zu überwinden. "Dagegen ist überhaupt nichts einzuwenden, solange die tägliche Höchstmenge an Koffein nicht überschritten wird", erklärt Hauner. Egal zu welcher Tageszeit Kaffee konsumiert wird: "Die stimulierende Wirkung setzt etwa 15 bis 30 Minuten nach dem Trinken ein", sagt Morlo. Dann hat sich das Koffein über den Blutkreislauf im gesamten Körper verteilt. Mit dem Urin wird es wieder ausgeschieden. Die Halbwertszeit von Kaffee - die Zeit also, die der Körper benötigt, um 50 Prozent des Koffeins auszuscheiden - hängt unter anderem vom Alter, vom Körpergewicht oder von einer Medikamenteneinnahme ab. "Bei gesunden Erwachsenen beträgt die durchschnittliche Halbwertszeit etwa vier Stunden", sagt Morlo.

    Kaffeegenuss: Koffein gilt nicht als Suchtmittel

    Wer regelmäßig Kaffee trinkt, gewöhnt den Körper in aller Regel daran. Bleibt die gewohnte Ration aus, kann dies etwa zu Kopfschmerzen oder Konzentrationsschwierigkeiten führen. Koffein gilt aber nicht als Suchtmittel.

    Ein erhöhter Koffeinkonsum kann nicht nur das Nervensystem belasten, sondern auch Magen-Darm-Probleme verursachen. Ein moderater Konsum hat indes positive Effekte. "Eine Tasse Kaffee kann zum Beispiel einem Diabetes-Patienten guttun", erläutert Hauner. So werde die Insulinwirkung durch Chlorogensäure, die im Kaffee enthalten ist, günstig beeinflusst. Auch das Risiko, an Arteriosklerose zu erkranken oder einen Herzinfarkt zu erleiden, werde durch Kaffeekonsum nicht erhöht. Selbst Bluthochdruck-Patienten könnten moderat Kaffee genießen: "Entgegen einer weit verbreiteten Annahme treibt Kaffee den Blutdruck nicht signifikant und gesundheitsgefährdend in die Höhe", betont Hauner. Bei Rhythmusstörungen ist jedoch Vorsicht geboten und eine Rücksprache mit dem behandelnden Arzt ratsam.

    Schimmel auf Konfitüre mit mehr als 50 Prozent Zucker sollte großzügig abgehoben werden; bei weniger als 50 Prozent Zucker muss sie sofort weggeschmissen werden: Hier verteilen sich die Schimmelgiftpilze unsichtbar über das gesamte Lebensmittel. Falls der Zuckeranteil nicht nachvollziehbar ist, sollte man verschimmelte Konfitüre lieber entsorgen.
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    Übrigens: Kaffee darf zur sogenannten Flüssigkeitsbilanz - jeder Mensch soll pro Tag etwa zwei Liter trinken - hinzugerechnet werden. Aber: "Als Durstlöscher ist Kaffee aufgrund der anregenden Wirkung von Koffein auf Herz und Kreislauf nicht geeignet", sagt Morlo. Von Sabine Meuter, dpa

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