Holz ist ein klimaneutraler, erneuerbarer Energieträger aus den heimischen Wäldern, der sich als Brennstoff steigender Beliebtheit erfreut – auch weil das knisternde Feuer im Kachel- oder Schwedenofen große Behaglichkeit ausstrahlt. Die Kehrseite der Medaille: handbeschickte Holzöfen verursachen bei unsachgemäßem Gebrauch Feinstaub. Werden aber ein paar einfache Regeln beachtet, kann Brennholz gespart und der Feinstaubausstoß deutlich reduziert werden.
Das richtige Anfeuern ist dabei das A und O. Am besten verwendet man zum Anfeuern mehrere trockene, kleine Holzscheite mit einer Anzündhilfe dazwischen. Platziert wird diese auf und nicht unter dem Holzscheitstapel im Ofen. Was viele Besitzer von Kachel- oder Kaminöfen nicht wissen: Weder Zeitungspapier noch Pappe dürfen im Kamin- oder Kachelofen verheizt werden. Beides ist damit auch zum Anfeuern nicht geeignet. Die Anzündhilfen gibt es aus verschiedenen Materialien im Handel - Baumärkte haben meist gleich mehrere zur Auswahl.
Brennholz mit Restfeuchter unter 20 Prozent
Als Brennholz sollte nur trockenes naturbelassenes Stückholz, mit einer Restfeuchte von höchstens 20 Prozent – besser noch unter 15 Prozent – und einem maximalen Durchmesser von zehn Zentimetern oder bindemittelfreie Briketts aus naturbelassenem Holz verwendet werden. Beschichtetes oder lackiertes Holz gehört nicht in den Ofen, denn dieser ist keine Müllverbrennungsanlage. Auch die Verwendung von überaltertem Holz ist nicht ratsam, weil damit beim Abbrennen mehr Feinstaub erzeugt wird.
Je nach Platzverhältnissen werden die Holzscheite mit einem maximalen Durchmesser von zehn Zentimetern vor dem Anfeuern als Kreuzbeige oder ungekreuzt geschichtet. Wichtig ist genügend Abstand zwischen den Scheiten. Nach dem Anzünden der Anfeuerhilfe brennt das Holz schrittweise von oben nach unten ab. Dadurch strömen die entstehenden Gase durch die heiße Flamme und brennen nahezu vollständig aus.
Den Brennraum nicht überfüllen: Es droht Ruß
Fachleute empfehlen, vor, aber auch während des gesamten Abbrands die Luftklappen am Ofen zu öffnen und diese erst zu schließen, wenn die Glut kaum mehr sichtbar ist. Anzeichen für genügend Luft ist eine helle, gelb-rötliche, lange und lebhafte Flamme. Bei zu wenig Luft brennt das Feuer nicht sauber ab und es besteht die Gefahr von Rauchgasverpuffung. Zudem werden giftige Gase produziert. Wenn der Kamin dagegen zu stark zieht und der Ofen zu heiß wird, kann man die Zuluftklappe vorsichtig drosseln. Durch den Einbau eines Kaminzugreglers in den Kaminfuß im Keller wird dies automatisch geregelt und weniger Holz verbraucht.
Holz nachlegen sollte man erst dann wieder, wenn nur noch starke Glut im Ofen vorhanden ist. Die Holzscheite fangen sofort wieder Feuer. Um einen sauberen Abbrand zu erreichen, muss wieder die Luftklappe geöffnet werden. Der Fachmann empfiehlt zudem, nur einzelne Holzscheite in den Ofen zu legen und den Brennraum nicht zu überfüllen. Zu viel Nachlegen führt zur Verrußung, verschmutzt den Ofen und vergeudet Energie.
Mehr hilfreiche Tipps und Informationen finden Sie hier in unserem Ratgeber zum Thema Energie und Energiesparen.
Zum Autor: Martin Sambale ist Geschäftsführer des Energie- und Umweltzentrums Allgäu, kurz eza!
Hinweis der Redaktion: Bei diesem Artikel handelt es sich um einen Beitrag aus unserem Online-Archiv.