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Infrarotheizung sinnvoll? Diese Nachteile sollten Sie kennen

Ratgeber

Wann ist eine Infrarotheizung sinnvoll?

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    Infrarotheizungen (links) werden oft als Alternative zu Nachtspeicherheizungen (rechts) angeboten: Sie sollen energieeffizienter sein. 
    Infrarotheizungen (links) werden oft als Alternative zu Nachtspeicherheizungen (rechts) angeboten: Sie sollen energieeffizienter sein.  Foto: Rainer Nowak, dpa

    Immer wieder wird intensiv für sogenannte Infrarotheizungen geworben. Was sich genau dahinter verbirgt und wie diese Systeme funktionieren, ist jedoch weithin unbekannt. Infrarot-Plattenheizelemente bestehen im Kern aus einem Heizleiter, der elektrische Energie in Wärme umwandelt. Die kleinformatigen Infrarotheizelemente geben den Hauptteil der Wärme in Form von Strahlungswärme und den Rest als Konvektionswärme ab.

    Unter Konvektionswärme versteht man das Aufheizen von Luft an warmen Oberflächen. Strahlungswärme ist dagegen eine langwellige Infrarotstrahlung, die Oberflächen wie Boden und Wände, aber auch die Haut erwärmt, was als besonders angenehm empfunden wird – eines der wichtigsten Verkaufsargumente der Hersteller von Infrarotheizungen überhaupt. Allerdings geben alle gängigen Heizsysteme Strahlungswärme ab, ohne deswegen als Infrarotheizung bezeichnet zu werden.

    Der Anteil der Strahlungswärme hängt vor allem von den Oberflächen, der Bauform, der Materialwahl und der Temperatur des Heizsystems, aber nicht vom Energieträger ab. Wand- und Fußbodenheizungen ermöglichen aufgrund der großen Wärmeabgabeflächen und der geringen Oberflächentemperaturen sogar oft höhere Anteile an Wärmestrahlung als typische Infrarotheizungen. Gleiches gilt für Kachelöfen.

    Infrarotheizung: In einzelnen Räumen kann der Einsatz sinnvoll sein

    Als wichtiges Argument führen die Vertreter von Infrarotheizungen die einfache und kostengünstige Installation ins Feld. Zudem würden keine Wartungskosten anfallen. Das ist richtig. Aber: Heizen mit Strom ist teuer – das gilt es unbedingt zu bedenken. Im Vergleich zur Gasheizung sind die Betriebskosten von Infrarotheizungen rund zwei- bis dreimal höher. Die Betriebskosten von Wärmepumpen sind sogar um das Drei- oder Vierfache günstiger.

    Als Hauptheizung ist der Einbau einer Infrarotheizung nur in Passivhäusern vertretbar, weil dort der Wärmebedarf äußerst gering ist. Durchaus sinnvoll kann der Einsatz von Infrarotheizungen dagegen in einzelnen Räumen sein, die nur hin und wieder geheizt werden müssen – klassisches Beispiel ist der Hobbyraum im Keller.

    Aus ökologischer Sicht sind Infrarotheizungen meist nicht empfehlenswert. Sie brauchen im Winter Strom – dann, wenn dieser zum großen Teil aus Kohle-, Gas-, Öl- oder Atomkraftwerken stammt. Dadurch, dass der zusätzliche Strombedarf im Winter noch nicht durch erneuerbare Energieträger gedeckt werden kann, sorgen neue Stromdirektheizungen für CO2-Emissionen, die deutlich höher sind als beispielsweise jene einer Gasheizung.

    Verlockend ist der Gedanke, die Infrarotheizung mit einer Photovoltaikanlage zu kombinieren. Allerdings kann über das Jahr nur ein sehr kleiner Anteil des selbst produzierten Stroms direkt in Wärme umgewandelt werden. Denn im Winter, wenn die Heizung benötigt wird, ist der Ertrag der Photovoltaikanlage am geringsten. Der Einbau eines Batteriespeichers kann das Problem nur unwesentlich beeinflussen, denn die geringen Energieerträge im Winter werden in der Regel fast vollständig von Elektrogeräten und für die Beleuchtung im Haushalt verbraucht.

    Mehr hilfreiche Tipps und Informationen finden Sie hier in unserem Ratgeber zum Thema Energie und Energiesparen.

    Martin Sambale ist Geschäftsführer des Energie- und Umweltzentrums Allgäu, kurz eza!

    Hinweis der Redaktion: Bei diesem Artikel handelt es sich um einen Beitrag aus unserem Online-Archiv.

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