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Hitze: Welche Klimageräte und Klimaanlagen wirklich etwas taugen

Hitze

Welche Klimageräte und Klimaanlagen wirklich etwas taugen

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    Die sogenannten Split-Geräte unter den Klimaanlagen haben eine Innen- und Außeneinheit. Sie kühlen Räume aber am besten.
    Die sogenannten Split-Geräte unter den Klimaanlagen haben eine Innen- und Außeneinheit. Sie kühlen Räume aber am besten. Foto: Caroline Seidel, dpa

    Es war der heißeste Juni seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Am Arbeitsplatz, aber auch zu Hause in den eigenen vier Wänden floss in den vergangenen Wochen reichlich Schweiß. Selbst nachts kühlte es nicht mehr richtig ab. Da stellt sich die Frage: Wie kann ich die Temperatur im Haus senken?

    Günstige Variante: Wasserverdunstungsgeräte bringen nur kleine Effekte

    Eine entscheidende Rolle spielt dabei das richtige Lüftungsverhalten mit Querlüften in den kühlen Abend-, Nacht- und Morgenstunden, wie vor einer Woche an selber Stelle bereits erklärt worden ist. Ebenso wichtig ist die Außenverschattung an den Fenstern – nicht nur auf der Süd-, sondern vor allem auch auf der Ost- und Westseite. Auch eine gut gedämmte Gebäudehülle schützt nicht nur gegen Kälte, sondern auch gegen Hitze. Verglichen damit erscheint es einfach, eine Klimaanlage zu installieren, die zurzeit eifrig beworben werden. Doch was bringen Klimageräte? Welche Möglichkeiten gibt es? Und wie sieht es mit dem Stromverbrauch aus?

    Die günstigste Variante sind Wasserverdunstungsgeräte, die es für den Hausgebrauch gibt. Sie benötigen keine feste Installation und sorgen durch die Verdunstung von Wasser für eine gewisse Abkühlung. Allerdings ist der Effekt sehr gering. Außerdem steigt durch den Betrieb eines solchen Gerätes die Luftfeuchtigkeit im Raum an. Und schwüle Luft wird als unangenehm empfunden.

    Monoblockgeräte: Recht hoher Energieverbrauch  

    Deutlich teurer, aber schon etwas effektiver sind sogenannte Monoblockgeräte, in die man rund 1000 Euro investieren muss. Hier sind die Inneneinheit (Verdampfer) und Außeneinheit (Kondensator) in einem Gerät verbaut – daher auch die Bezeichnung Monoblock. Die Abwärme aus dem Raum, der gekühlt werden soll, wird über einen Schlauch nach außen geleitet. Entweder man bohrt dafür ein Loch in die Außenwand oder der Schlauch wird nur durch einen Fensterspalt gesteckt. Letzteres mindert die Kühlleistung deutlich, weil warme Luft von draußen wieder in den Raum strömt. Generell ist der Kühleffekt von

    Splitgeräte sind recht effektiv, benötigen aber einen Wanddurchbruch

    Den größten Effekt erzielen fest eingebaute Splitgeräte, die auf mehr Leistung getrimmt sind. Gleichzeitig ist der Energieverbrauch im Vergleich zu Monoblockanlagen um fast die Hälfte niedriger. Splitgeräte besitzen eine Außeneinheit mit Kältekompressor, Kondensator und Ventilator zur Wärmeabgabe sowie eine Inneneinheit mit Verdampfer und Ventilator zur Wärmeaufnahme. Diese Einheiten sind mit Kältemittelleitungen und einem Stromkabel verbunden. Sie benötigen zum Einbau auf jeden Fall einen Wanddurchbruch. Die Geräte, die es inklusive Einbau ab circa 2000 Euro gibt, sorgen an heißen Tagen nicht nur durch die Kühlwirkung für ein angenehmes Raumklima.

    Mindestens ebenso wichtig ist die Entfeuchtungsfunktion. Warme Luft wird umso erträglicher, je trockener sie ist. Daher ist es bei Split- oder Monoblockgeräten nicht unbedingt notwendig, diese auf sehr hoher Stufe laufen zu lassen. Selbst wenn die Anlage nur auf Entfeuchtung eingestellt ist, verbessert sich das Raumklima – und der Stromverbrauch sinkt.

    Generell sollte natürlich auch bei der Anschaffung eines Klimageräts auf eine möglichst gute Energieeffizienzklasse und niedrige Stromverbrauchswerte geachtet werden. Richtiges Lüftungsverhalten und eine funktionierende Verschattung halten den Kühlbedarf und die Energiekosten im Rahmen.

    Übrigens: Eine Photovoltaikanlage auf dem Dach zur Eigenstromerzeugung harmoniert sehr gut mit dem Klimagerät. Dieses wird ja vor allem benötigt, wenn die Sonne scheint und die Photovoltaikanlage reichlich Strom produziert.

    Zum Autor: Martin Sambale ist Geschäftsführer des Energie- und Umweltzentrums Allgäu, kurz eza!

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