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Warum man Hunde nicht vom Tisch füttern sollte

Haustiere

Warum man Hunde nicht vom Tisch füttern sollte

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    Vielen Menschen fällt es schwer, dem bettelnden Blick ihres Hundes zu widerstehen. Doch das Tier muss lernen: Am Tisch gibt es nichts.
    Vielen Menschen fällt es schwer, dem bettelnden Blick ihres Hundes zu widerstehen. Doch das Tier muss lernen: Am Tisch gibt es nichts. Foto: stock.adobe.com

    Wann hat Ihr Hund Sie das letzte Mal angebettelt? Heute beim Frühstück etwa? Und wann haben Sie ihm das letzte Mal etwas gegeben? Etwa auch heute beim Frühstück? Dann befinden Sie sich in guter Gesellschaft. Die Mehrheit der Hundehalter gibt nach, wenn der kleine Liebling herzzerreißend schaut und sich nichts sehnlicher wünscht als eine Scheibe Salami, einen Bissen von der Buttersemmel mit Honig oder ein Eis. Wir verwöhnen unsere Tiere einfach gern. Spricht etwas dagegen? Wenn es ums Betteln geht, gibt es tatsächlich triftige Gegenargumente.

    Hunde nicht vom Tisch füttern: Essen kann schädlich sein

    1. Menschliche Kost ist kein geeignetes Hundefutter: Das, worum der Hund bettelt, ist oft zu salzig oder zu süß. Speck oder Milch können Durchfall verursachen, Schokolade löst oft Übelkeit aus und kann sogar zu Herzrasen führen. Salz generell sorgt für heftigen Durst und belastet die Nieren, Zwiebelverzehr ist Auslöser für Blutarmut. Die Liste der Lebensmittel, die für Hunde schädlich aber für Menschen verträglich sind, ist lang.

    2. Betteln ist lästig: Hat ein Hund gelernt, dass es zum Erfolg führt, wird er es wieder und wieder tun. Irgendwann wird es Routine. Kaum steht das Essen auf dem Tisch, schon sitzt der Hund neben dem spendierfreudigsten Menschen seines Rudels. (In schlimmen Fällen nimmt Bello gleich auf einem Sessel Platz). Das Essen beginnt, ein Bissen für dich, einer für mich. Bleibt das Futter vom Tisch aus, weil Gäste zu Besuch sind oder das Füttern im Gasthaus einen komischen Eindruck erweckt, versteht der Hund die Welt nicht mehr. Er wird immer lästiger, kratzt mit den Pfoten an allen Hosenbeinen und winselt, bis alle so genervt sind, dass am Ende der Hund doch noch einen Triumph feiert. Mit dem Vierbeiner wegzugehen, wird durch Bettelei einfach kompliziert.

    3. Betteln hat Auswirkungen darauf, wer im Haus das Sagen hat: Viele Dinge, die wir im Zusammenleben mit dem Hund nicht besonders wichtig finden, sind für den Vierbeiner von größter Bedeutung. Spielen Sie beispielsweise mit ihm, wenn er Ihnen das Stofftier vor die Füße legt? Das ist nett von Ihnen. Der Hund aber lernt in diesem Moment vor allem eins: „Ich entscheide, wann es Zeit zum Spielen ist. Niemand sonst.“ Futter gehört zu den wichtigsten Ressourcen im Leben eines Hundes. Das heißt: Wer über das Futter bestimmt, ist der absolute Chef.

    In dem Augenblick, in dem das Betteln zum Erfolg wird, entscheidet allein der Hund, wann und was er bekommt. Handelt es sich um ein selbstbewusstes Kerlchen, fragt er sich also, ob nun er der Chef im Haus ist. Das kann zu Konflikten führen, wenn Bello seine vermeintlichen Chef-Rechte plötzlich mit seinen Mitteln umsetzen will. Er könnte testen, ob er nicht auch über das Sofa verfügen darf, indem er es mit Knurren oder sogar den Zähnen verteidigt. Durch das Betteln hat sich ein Missverständnis in der Führungsrolle ergeben.

    Zum Glück sind die meisten Hunde tolerant und akzeptieren, wenn Menschen inkonsequent handeln. Besser hat es der Hund aber, wenn es Regeln gibt. Zum Beispiel: Vom Tisch gibt es nichts.

    Mehr hilfreiche Informationen finden Sie hier in unserem Ratgeber zum Thema Haustiere.

    Zur Autorin: Tanja Warter ist Tierärztin. Seit zehn Jahren verknüpft sie die Leidenschaft für die Tiermedizin mit dem Spaß am Schreiben.

    Hinweis der Redaktion: Bei diesem Artikel handelt es sich um einen Beitrag aus unserem Online-Archiv.

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