Im Sportstudio angemeldet, aber noch nie auf dem Laufband gewesen - und das Kochbuch mit den gesunden Rezepten verstaubt auch nur im Regal: Die Liste der guten Vorsätze ist am Anfang des neuen Jahres häufig so lang, dass viele schon aufgeben, bevor sie überhaupt richtig begonnen haben. Dabei reichen oft kleine Schritte.
Wer sein Leben beispielsweise nachhaltiger gestalten will, muss es gar nicht komplett umkrempeln, sagt Leena Volland. "Es gibt viele Sachen, die man recht einfach machen kann." Zusammen mit Co-Autor Florian Schreckenbach hat die Augsburgerin einen Blog gegründet, auf dem sie über alles schreibt, was mit Umweltschutz zu tun hat. Wie sich im Alltag einfach etwas ändern lässt, erklärt sie in zehn Ratschlägen - vom Supermarktbesuch bis zum Kleiderkauf.
1. Weniger Fleisch essen: Wer nur zweimal in der Woche Fleisch isst, reduziere seinen eigenen CO2-Fußabdruck in Sachen Ernährung bereits um 40 Prozent, erklärt Volland. "Die industrielle Fleischproduktion verbraucht viele Ressourcen und belastet das Klima." Um einen Kilo Fleisch herzustellen, seien fast 15.500 Liter Wasser notwendig.
2. Raumtemperatur senken: "Wenn man die Raumtemperatur in der Wohnung um ein Grad senkt, fällt das meist kaum auf", sagt Volland. Das spare aber nicht nur viel Energie, sondern auch um die 40 Euro Heizkosten im Jahr.
Second-Hand und kein Plastik: So kaufen Sie im neuen Jahr nachhaltig ein
3. Obst und Gemüse nicht in Plastikbeutel einpacken: Die Früchte seien durch ihre natürliche Schale sowieso schon geschützt. "Zu Hause putzen, waschen und kochen wir die Ware sowieso noch", sagt die Bloggerin. In vielen Städten gibt es inzwischen komplett verpackungsfreie Läden - auch in Augsburg. Generell gelte beim Einkauf: Rucksack oder Tragetasche mitnehmen.
4. Kleidung lange tragen und Second-Hand ausprobieren: Kleidung trägt Volland so lange wie möglich, sagt sie. Passt oder gefällt ihr irgendwann etwas doch nicht mehr, verkauft oder verschenkt die Bloggerin ihre Kleidung an Second-Hand-Läden. "In Augsburg gibt es mehrere Sozialkaufhäuser, wo man alte Kleidung abgeben und schöne gebrauchte Kleidung kaufen kann." Dazu zählen beispielsweise Contact, die Rot-Kreuz-Lädle und der Second-Hand-Laden der Caritas.
5. Weniger Lebensmittel wegwerfen: "Man sollte nicht hungrig einkaufen gehen, denn sonst kauft man meistens zu viel", sagt Volland. Außerdem rät sie, den Einkauf vorab zu planen und passende Rezepte herauszusuchen. Ist das Mindesthaltbarkeitsdatum bei Lebensmitteln abgelaufen, sollten die Produkte nicht gleich weggeworfen werden. "Das Mindesthaltbarkeitsdatum gibt an, bis zu welchem Datum das Lebensmittel seine in der Werbung angepriesenen Eigenschaften behält. Das ist nicht mit dem Verfallsdatum zu verwechseln."
6. Auch vegan kochen: Vegane Gerichte auf den Tisch zu bringen, ist gar nicht schwer, findet Volland. Drei Beispiele: Hartweizen-Spaghetti mit Tomaten-Sauce, Lauchcremesuppe mit Soja-Kochsahne oder Gemüsepfanne mit Reis.
7. Beim Einkaufen auf Siegel achten: Naturland, Demeter oder das Fairtrade-Siegel kennzeichnen faire und ökologische Produkte. "Die sind zwar teurer, garantieren aber Nachhaltigkeit in der Produktion", sagt die Augsburgerin."
8. Mikroplastik vermeiden: "Das mikroskopisch kleine Plastik in Pflegeprodukten wie Peelings, Tagescremes oder Waschgel gelangt über das Abwasser in die Umwelt", erklärt Volland. Ob es in einem Produkt enthalten ist, erfahren die Kunden durch einen Blick auf die Inhaltsstoffe: Polyethylen (PE), Polypropylen (PP), Polyamid (PA) oder Polyethylenterephtalat (PET) stehen für Mikroplastik.
9. Kälter Waschen: Wer Wäsche bei 30 statt 40 Grad wäscht, reduziere seine CO2-Bilanz beim Waschen um 40 Prozent. Noch ein Tipp von Volland: Auf Vorwäsche und Trockner verzichten.
10. Torffreie Erde verwenden: Herkömmliche Blumenerde enthält Torf, das aus Moorlandschaften gewonnen wird. Der Abbau gefährde bedrohte Tier- und Pflanzenarten. "Mit dem Kauf von torffreier Erde schützt man daher die Artenvielfalt."