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Goldhandel: Goldpreis auf Rekordhoch: Experten raten vom Kauf ab

Goldhandel

Goldpreis auf Rekordhoch: Experten raten vom Kauf ab

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    Seit mehreren Monaten steigt der Goldpreis stetig an.  Finanzexperte Sascha Straub von der Verbraucherzentrale Bayern rät Kleinanlegern jedoch vom Kauf ab.
    Seit mehreren Monaten steigt der Goldpreis stetig an. Finanzexperte Sascha Straub von der Verbraucherzentrale Bayern rät Kleinanlegern jedoch vom Kauf ab. Foto: Sven Hoppe, dpa (Symbol)

    Regelrechte Anstürme wie einst während der Griechenland-Krise und lange Schlangen vor den Goldhändlern sind bislang ausgeblieben. Dennoch macht sich der hohe Goldkurs bei Edelmetallhäusern wie Degussa aus Frankfurt, die auch in Augsburg eine Niederlassung haben, deutlich bemerkbar. Ende Juni, als die Preise erstmals in die Höhe geschossen sind, hätten sich bereits viele Bürger für den Verkauf entschieden. Seither habe der An- und Verkauf kontinuierlich zugelegt, teilt der Konzern auf Nachfrage mit. Doch macht es für den Normalbürger Sinn, jetzt noch in Gold zu investieren?

    Lohnt sich der Kauf von Gold noch?

    Nein, sagt Finanzexperte Sascha Straub von der Verbraucherzentral Bayern. Er rät vom Kauf  ab: "Wer den Hype erst mitbekommt, ist schon zu spät." Generell sei die Investition nur etwas für Banken und Großanleger, die ihr Vermögen gegen einen Wertverlust absichern wollen.

    Für den Vermögensaufbau durch Spekulationen auf steigende Kurse sei Gold nicht gedacht. Beim Verkauf sieht der Tipp des Experten anders aus: "Dafür sind die Konditionen derzeit sehr günstig", sagt Straub.

    Was beim Verkauf von Gold zu beachten ist

    Zunächst muss der Wert bestimmt werden. Am einfachsten ist es, wenn das Gold in Form einer Anlagemünze, wie dem Krügerrand oder Maple Leaf, vorhanden ist, erklärt Straub. Schwieriger sei es bei Altgold, das vor dem Verkauf in einer Goldscheideanstalt eingeschmolzen werden muss. Davon gebe es in Deutschland nur wenige - allerdings sei es möglich, den Goldschmuck per Post zu versenden.

    Um unseriöse Angebote zu meiden, empfiehlt der Finanzexperte, auf eine Anbieter-Versicherung zu achten. Wer unschlüssig ist und den Wert seines Schmucks zunächst nur schätzen lassen möchte, muss sich bewusst sein, dass dafür teils Chemikalien verwendet werden, die den Schmuck beschädigen können. "Das sollte mit dem jeweiligen Anbieter deshalb vorher genau abgeklärt werden", sagt Straub.

    Der Goldkurs kann stark schwanken

    Der Goldkurs kann stark schwanken. Je größer die Nachfrage, desto höher der Preis. Sinkt jedoch die Nachfrage, fällt auch der Kurs.  

    Anfang der 2000er Jahre lag der Goldpreis bei rund 300 US-Dollar je Feinunze (31,1 Gramm). In den folgendenen Jahren kletterte der Wert auf über 1000 US-Dollar im Jahr 2008.

    Im Jahr 2008 fiel der Kurs des Edelmetalls um etwa 30 Prozent von 1000 auf 705 US-Dollar.

    Die Finanzkrise hat dem Goldkurs seit 2009 zu einem starken Anstieg verholfen.

    Im Sommer 2011 erreichte der Goldkurs Werte von knapp über 1900 US-Dollar. Im Jahr 2015 fiel er jedoch auf unter 1100 US-Dollar.

    Im Sommer 2018 lag der Kurs bei knapp 1250 US-Dollar. Seit Ende Juni 2019 geht es wieder steil bergauf.

    Goldkauf im Internet ist nicht immer zu empfehlen

    Wer doch spekulieren möchte, sollte laut Sascha Straub zumindest warten, bis die Finanzmärkte stark sind und der Goldpreis folglich niedrig ist. Wie beim Verkauf gilt auch beim Kauf auf die Seriösität eines Angebots zu achten. "Im Internet gibt es viele dubiose Seiten", sagt Straub. Davon sollte man die Finger lassen. Geeignete Anlaufstellen seien "erfahrene Goldhändler und Banken".

    Straub weist darauf hin, dass Gold in US-Dollar gehandelt wird und es demnach hierzulande ein Währungsrisiko birgt. Denn wenn der Dollar gegenüber dem Euro an Wert verliert, hat das auch negative Auswirkungen auf das Investment des deutschen Anlegers. Das Prinzip funktioniert aber auch in die andere Richtung. Legt der Dollar gegenüber dem Euro zu, kann auch der Goldwert steigen.

    Damit das Gold nach dem Kauf sicher ist, rät Straub etwa, ein Bankschließfach anzumieten, in dem das Edelmetall verwahrt wird. Das führt jedoch zu Folgekosten, die beim Kauf einkalkuliert werden sollten, sagt Straub. Als Alternative zum physischem Gold, gibt es ebenso die Möglichkeit, Wertpapiere zu kaufen, die mit physischem Gold hinterlegt sind.

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