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Gesundheit: Gefährliche Blutsauger: So schützen Sie sich vor Zecken

Gesundheit

Gefährliche Blutsauger: So schützen Sie sich vor Zecken

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    Sind Zecken noch nicht mit Blut vollgesogen, entdeckt man sie schwer. Sie leben auf Wiesen, in Wäldern und im Gebüsch.
    Sind Zecken noch nicht mit Blut vollgesogen, entdeckt man sie schwer. Sie leben auf Wiesen, in Wäldern und im Gebüsch. Foto: Patrick Pleul, dpa

    Wird es draußen wärmer, wächst die Gefahr eines Zeckenbisses. Dabei ist Vorsicht geboten: Haben sich die Blutsauger erst einmal festgebissen, können sie Krankheitserreger übertragen. Doch es gibt Möglichkeiten, sich zu schützen.

    Welche Zeckenarten gibt es in Deutschland?

    Weltweit gibt es mehr als 900 verschiedene Zeckenarten. In Deutschland sind es über 15. Der Gemeine Holzbock ist hier die am weitesten verbreitete

    Weitere Arten sind zum Beispiel die Schaf-, Tauben- und Auwaldzecke. Mit Menschen kommen sie allerdings seltener in Kontakt.

    Wo ist die Gefahr für einen Zeckenbiss am größten?

    Gerade der Gemeine Holzbock mag das hohe Gras oder sucht sich Plätze im Laub oder Unterholz. Deshalb ist das Risiko, auf Wiesen, in Parks oder Gärten befallen zu werden, besonders hoch.

    Zecken mögen es nicht, wenn es zu trocken ist. Auch extreme Hitze und Kälte können sie nicht leiden. Umso wohler fühlen sie sich aktuell bei den milden Temperaturen des Frühlings.  Springen können Zecken nicht und auch von Bäumen fallen sie nicht.

    Welche Körperteile werden von Zecken bevorzugt?

    Zecken krabbeln zunächst längere Zeit auf dem Körper des Menschen umher, um eine geeignete Stelle zu finden.

    Wenn die Zecke mit Blut vollgesaugt ist, kann sie bis zu 200 Mal so viel wiegen wie vor dem Biss.
    Wenn die Zecke mit Blut vollgesaugt ist, kann sie bis zu 200 Mal so viel wiegen wie vor dem Biss. Foto: Patrick Pleul dpa/lth

    Die Blutsauger mögen es feucht. Daher saugen sie sich gerne in Achselhöhlen, Kniekehlen, dem Genitalbereich, dem Haaransatz und Nacken fest. Bleibt der Parasit unentdeckt, füllt sich der Körper des Tieres über Stunden oder Tage mit mehr Blut. Das braucht er für seine Entwicklung und um sich fortzupflanzen.

    Was ist nach einem Zeckenbiss zu tun?

    In den meisten Fällen ist nichts zu befürchten. Wer einen Zeckenbiss bemerkt, sollte den Parasit allerdings so schnell wie möglich aus der Haut herausziehen. Das geht am besten mit Hilfe einer speziellen Pinzette.

    Erst wenn sich in den darauf folgenden Wochen etwas an der Stichstelle verändert oder Symptome einer Grippe auftreten, sollten Betroffene einen Arzt aufsuchen.

    Was bringt eine Impfung?

    Wer sich rechtzeitig impfen lässt, kann sich vor den gefährlichen Erregern der Frühsommer Meningoencephalitis schützen. Gerade die von Viren verursachte FSME kann für Menschen lebensgefährlich werden.

    Betroffene können Kopfschmerzen, Lähmungen und eine Hirnhautentzündung erleiden. Das Risiko ist in Süddeutschland besonders hoch. 2017 traten dort 85 Prozent aller Erkrankungsfälle auf.

    Das Robert-Koch-Institut empfiehlt Menschen, die aus dem Süden kommen oder in bestimmte Länder reisen, sich gegen FSME impfen zu lassen. Gerade Kinder und Erwachsene, die viel Zeit in der Natur verbringen, sind gefährdet.

    Welche Kreise und Städte gelten in Bayern als Risikogebiete?

    Als FSME-Risikogebiete gelten 146 Kreise in Deutschland. Fast ganz Bayern und Baden-Württemberg zählen dazu. In unserer Region sind das die Landkreise Aichach-Friedberg, Neuburg-Schrobenhausen, Neu-Ulm, Donau-Ries, das Unter-, Ost- und Oberallgäu, ebenso Kempten und Memmingen.

    Gibt es auch einen Schutz gegen Borreliose?

    Nein, eine Impfung gegen die häufigste durch Zecken übertragene Infektionskrankheit gibt es nicht. Deswegen ist es wichtig, den Körper nach einem Waldspaziergang genau abzusuchen. Außerdem sinkt die Gefahr, gestochen zu werden, bei der Wahl passender Kleidung. Socken, geschlossene Schuhe, lange Hosenbeine sowie spezielle Zeckenschutzmittel helfen zum Beispiel.  (AZ, judi)

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