Während einige das kommende Osterwochenende für den wohl letzten Skiurlaub der Saison nutzen, freuen sich andere über die ersten Strahlen der Frühlingssonne. Bald ist es warm genug, um seinen Kaffee draußen trinken zu können. Zuvor müssen Terrasse oder Balkon wieder fit für den Sommer gemacht werden. Zwei Expertinnen geben Tipps, wie das am besten klappt.
Los geht es mit den Gartenmöbeln, die zwar grundsätzlich wetterfest sind, Regenschauern und Sommerhitze allerdings nur mit der entsprechenden Pflege standhalten. Eine allgemeingültige Putzanleitung gibt es dabei nicht. Welche Behandlung angebracht ist, hängt immer davon ab, aus welchem Material die Tische und Stühle bestehen.
Bei Gartenmöbeln aus Kunststoff besser keine Scheuermilch verwenden
Auf vielen Balkons und Terrassen stehen die klassischen weißen Kunststoffmöbel. Heike Pietsch ist geprüfte Hauswirtschafterin und arbeitet für das DHB-Netzwerk Haushalt in Augsburg. Sie empfiehlt für diese Möbel einen Kunststoffreiniger und warnt davor, Scheuermilch zu verwenden. "Die Möbel werden damit zwar sauber, aber auch stumpf", sagt Pietsch.
Auf spezielle Reinigungsmittel kann verzichten, wer Möbel aus Polyrattan besitzt, also Tische und Stühle, die aus verwebten Kunststoffsträngen bestehen. Für diese empfiehlt die Expertin Wasser und Spülmittel oder einen Neutralreiniger. Lydia Klein, Fachlehrerin für Hauswirtschaft am Landwirtschaftsamt Mindelheim, empfiehlt, die Möbel zuvor mit einem Staubsauger mit aufgesetzter Möbelbürste abzusaugen. Damit komme man gut in die Vertiefungen. Absaugen sollte man auch die Polster, sagt Klein.
Sind die Bezüge abnehmbar, sollten sie gelegentlich in die Maschine. Sind sie mit einer Fleckschutzimprägnierung beschichtet, reiche es oft, sie feucht abzuwischen. "In der Regel halten aber auch solche Bezüge einige Wäschen durch", sagt die Fachlehrerin.
Gartenmöbel aus Naturholz brauchen intensive Pflege
Möbel aus Metall können ebenfalls mit Wasser und Spülmittel gereinigt werden. Wichtig sei, keine kratzenden Materialien, beispielsweise Stahlwolle, zu verwenden, sagt Klein. Das könne die Möbel beschädigen. Eine vergleichsweise intensive Pflege würden dagegen Gartenmöbel aus Naturholz brauchen. Wer das zu Beginn des Frühlings aber ordentlich mache, müsse Tische und Stühle während der Gartensaison lediglich trocken abfegen, sagt Pietsch.
Die Holzmöbel sollten jedes Jahr neu eingelassen werden. Dazu gibt es im Baumarkt Spezialöle, passend zur jeweiligen Holzart, etwa dem derzeit beliebten Eukalyptus. Klein rät dazu, das Holz zuvor unbedingt mit einem feinen Sandpapier oder feiner Stahlwolle leicht abzuschmirgeln, weil es so das Öl besser aufnehme. Pietsch empfiehlt, das Öl großzügig mit einem Lappen aufzutragen. "Verwenden sollte man davon so viel, wie das Holz aufnimmt", sagt die Reinigungsexpertin. Sie rät zu zwei bis drei Stunden Einwirkzeit, nach denen das überschüssige Öl mit einem feuchten Lappen aufgenommen werden sollte.
Bei Terrassenböden immer die Herstellerempfehlungen beachten
Während Tische und Stühle im Winter meist sicher vor Schnee und Eis verstaut sind, ist der Terrassenboden der Witterung schutzlos ausgeliefert. Gerade bei neueren Böden sei die Reinigung eine komplizierte Sache, sagt Pietsch. Sie seien oft sehr empfindlich und könnten mit dem falschen Mittel ruiniert werden. Klein weist auf die vielen verschiedenen Materialien hin, aus denen der Boden bestehen kann: von Naturstein, über Granit, Terrakotta, Holz und Porphyr bis hin zu Klinker oder Fliesen.
Die beiden Expertinen raten dazu, den Hersteller nach seiner Reinigungsempfehlung zu fragen. Wenn die nicht mehr herauszufinden sei, sollten nur klares Wasser und Schrubber oder Bürste zum Einsatz kommen, sagt Pietsch. Grundsätzlich müssen Holz- und Natursteinböden mit entsprechendem Öl behandelt werden, damit sie möglichst lang schön bleiben.
Vorsicht beim Frühjahrsputz: Mäusekot kann der Gesundheit schaden
Vorsicht ist auch bei Markisen geboten. Für die gibt es spezielle Reinigungsmittel. Der Stoff ist häufig mit einer wasserabweisenden Imprägnierung beschichtet. Spülmittel könne durch seine fettlösende Wirkung die Schutzschicht beschädigen, erläutert Pietsch. Wer eine Überdachung über seiner Terrasse hat, sollte alle zwei bis drei Jahre die Grünbeläge entfernen, sagt Klein. Es gibt auch Spezialfirmen, die man damit beauftragen kann. Das rät Klein all denen, die – etwa aus Altersgründen – auf einer Leiter nicht sicher stehen oder sich bewegen können.
Im Allgemeinen gilt: Wer Markisen oder die Überdachung reinigen will, sollte unbedingt eine Leiter verwenden, sagt die Hauswirtschaftslehrerin Lydia Klein. Auf Tische oder Stühle zu steigen, ist sehr gefährlich.
Findet man beim Frühjahrsputz Mäusekot auf seiner Terrasse, ist Vorsicht angebracht. Wer mit dem Staub Kotpartikel einatmet, kann gesundheitliche Probleme bekommen, sagt Klein. Daher empfiehlt sie, Mundschutz und Handschuhe zu tragen und denn Kot nass aufzuwischen. Denn beim Fegen könnte Staub aufgewirbelt werden.