In der kommenden Woche haben alle Schulkinder in Deutschland gleichzeitig Ferien. Diese Überschneidung in allen Bundesländern gefällt vielen Deutschen. Rund die Hälfte aller Menschen (47 Prozent) findet das gut, wie eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur ergab. 29 Prozent hielten nichts davon und 24 hatten keine Meinung dazu.
Vor allem Autofahrer werden wohl weniger glücklich über die vollen Straßen sein. ADAC-Sprecherin Diana Sprung sagt zu der Sommerferien-Überschneidung ab Samstag: "Wir gehen davon aus, dass es das staureichste Wochenende des Jahres wird."
Staugefahr ist ein Grund dafür, warum die Sommerferien in den Bundesländern zu verschiedenen Zeitpunkten starten. Der versetzte Ferienstart soll verhindern, "dass die erholungssuchende Bevölkerung jeweils zur gleichen Zeit den Urlaub antritt", wie es bei der Kultusministerkonferenz heißt.
Die Befürchtung: Andernfalls wären die Straßen verstopft und Unterkünfte in Feriengebieten knapp. Die Tourismusindustrie freut es, wenn die Urlaubsnachfrage auf einen breiten Zeitraum verteilt ist.
Sommerferien in Bayern und Baden-Württemberg starten immer zuletzt
Die Sommerferien in den verschiedenen Bundesländern starten schon seit Jahrzehnten unterschiedlich. Zwar haben alle Schüler in Deutschland sechs Wochen am Stück frei - doch diese Ferien sind auf ganz Deutschland bezogen über 85 Tage verteilt. Die Kultusminister legten das 1964 im "Hamburger Abkommen" fest. Das Ziel: Über die Jahre sollen sich günstige und weniger günstige Termine für die Sommerferien ausgleichen.
Die 16 Bundesländer sind mittlerweile in fünf Gruppen aufgeteilt. Beispielsweis haben Hessen, Rheinland-Pfalz und das Saarland immer gleichzeitig Sommerferien. Dass Bayern und Baden-Württemberg in jedem Jahr zuletzt frei haben, ist übrigens kein Zufall: Die Schüler in diesen Bundesländer haben am längsten Pfingstferien. dpa