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Energiekolumne: Wie man Solarwärme im Herbst und Winter optimal nutzt

Energiekolumne

Wie man Solarwärme im Herbst und Winter optimal nutzt

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    Gerade im Herbst lässt sich eine Solarwärmeanlage gut ausnutzen. Man kann sein Haus sogar mit Absicht etwas „überheizen“.
    Gerade im Herbst lässt sich eine Solarwärmeanlage gut ausnutzen. Man kann sein Haus sogar mit Absicht etwas „überheizen“. Foto: Andrea Warnecke, dpa

    Nicht nur die Nächte, auch die Tage werden zunehmend kühler. In vielen Häusern wird deshalb wieder geheizt. Wer eine Solarthermieanlage, also eine Solarwärmeanlage, mit Heizungsunterstützung hat, profitiert dabei von der Kraft der Sonne. Gerade die Übergangszeiten sind prädestiniert dafür, mithilfe der Solarkollektoren auf dem Dach für wohlige Wärme im Haus zu sorgen. Viele Hausbesitzer nutzen aber das Potenzial ihrer Anlage nicht richtig aus.

    Mitentscheidend ist in diesem Zusammenhang eine tiefe Rücklauftemperatur des Heizungswassers, wenn es aus den Heizkörpern oder den Leitungen der Fußboden-, Wand- oder Deckenheizung wieder zurück in den Pufferspeicher fließt. Ist die Rücklauftemperatur vergleichsweise hoch, kann die Solarthermieanlage keine Wärme mehr an den Pufferspeicher abgeben. Um nämlich Wärme in den Pufferspeicher einzuspeisen, muss das Temperatur-Niveau dort mindestens zehn Grad niedriger als die Kollektortemperatur sein. Diese ist an kalten Tagen natürlich nicht so hoch wie im Sommer.

    Wie erreiche ich aber niedrige Rücklauftemperaturen im Heizsystem? Hilfe bietet hier der hydraulische Abgleich der Heizungsanlage, den ein Heizungsfachmann durchführen sollte. Eine optimale Voreinstellung der Thermostatventile sorgt dafür, dass die Heizkörper oder Heizflächen mit der gerade nötigen Menge an Warmwasser versorgt werden. Wird den Heizflächen zu viel warmes Wasser zugeführt, fließt es im Heizungskreislauf ungenutzt wieder zurück in den Pufferspeicher – mit dem unerwünschten Effekt, dass die Solarthermieanlage wegen des zu geringen Temperaturunterschieds keine Wärme mehr abgeben kann. Generell arbeiten Flächenheizungen mit niedrigeren Vor- und Rücklauftemperaturen als Heizkörper, was beim Einsatz von Solaranlagen zur Heizungsunterstützung von Vorteil ist.

    Die Thermostatventile sollten richtig eingestellt sein

    Auch die Thermostatventile selbst spielen eine wichtige Rolle für das Erreichen optimaler Vor- und Rücklauftemperaturen. Damit Thermostatventile die Warmwasserströme richtig regulieren, müssen sie einen guten Kontakt zur Raumluft haben. Sprich, sie dürfen nicht verdeckt werden, beispielsweise durch Vorhänge. Und selbstverständlich sollten Thermostatventile richtig eingestellt sein. Als Grundregel gilt: bei Stufe 2 wird die Raumtemperatur bei circa 16 Grad gehalten, bei Stufe 3 bei circa 20 Grad und bei Stufe 4 bei circa 24 Grad.

    Manche Solarthermieanlagen-Besitzer überheizen bei Sonnenschein bewusst auch einzelne Räume ein wenig und nutzen damit Schönwetterphasen, um möglichst viel von der klimafreundlichen „Gratis-Wärme“ ins Haus zu holen. Ist die Gebäudehülle gut gedämmt, speichern die Wände dann die Wärme und geben sie abends wieder langsam an den Raum ab.

    Und es gibt noch einen Trick, den man als Solarthermie-Besitzer im Winter anwenden kann. Wenn Schnee auf den Kollektoren liegt, produziert die Anlage natürlich keine Wärme. Man kann den Schnee aber abtauen, indem am Morgen die Solarpumpe für kurze Zeit in Betrieb gesetzt wird, sodass Restwärme aus dem Pufferspeicher in den Solarkollektoren gelangt. Der Schnee kann dann schneller abrutschen, sodass die Solaranlage schneller wieder Wärme liefert, sobald die Sonne scheint. Das macht vor allem dann Sinn, wenn der Wetterbericht einen sonnigen Tag ankündigt – funktioniert aber nur bei Anlagen mit Flachkollektoren, deren Steuerung zudem eine Handschaltung der Kollektorpumpe erlaubt.

    Mehr hilfreiche Tipps und Informationen finden Sie hier in unserem Ratgeber zum Thema Energie und Energiesparen.

    Zum Autor: Martin Sambale ist Geschäftsführer des Energie- und Umweltzentrums Allgäu, kurz eza!

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