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Energiekolumne: Beim Wärmeschutz kommt es auch auf Kellerfenster an

Energiekolumne

Beim Wärmeschutz kommt es auch auf Kellerfenster an

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    Kellerfenster werden häufig nicht genug beachtet.
    Kellerfenster werden häufig nicht genug beachtet. Foto: Zacharie Scheurer, dpa

    Nur allzu häufig sind sie noch anzutreffen: Alte, undichte Kellertüren und -fenster, die sich nur noch schwer öffnen lassen und durch deren Ritzen kalte Luft in den Keller strömt. Viele Hausbesitzer schenken ihnen wenig Beachtung, obwohl sie im Idealfall wichtige Funktionen für ein Gebäude erfüllen. Da wäre einerseits der Schutz vor Einbrechern, aber auch vor Kälte. Was in diesem Zusammenhang häufig unterschätzt wird: Dringt kalte Luft ein, verbreitet sich diese längst nicht nur im Keller, sondern kühlt auch die Kellerdecke aus.

    Die Folge sind kalte Fußböden in den darüber liegenden Räumen. Das senkt den Wohnkomfort merklich und führt zu einem höheren Heizenergiebedarf. In der Regel lassen sich mit neuen Kellerfenstern die Heizkosten spürbar reduzieren, auch wenn natürlich der Austausch alter Fenster in den Wohnräumen Vorrang haben sollte.

    Im Frühjahr und Sommer stellen undichte Kellerfenster und -türen ebenfalls ein Problem dar. Mit der warmen Luft gelangt Feuchtigkeit in die Kellerräume. Das kann zu Schimmelbildung führen.

    Beim Wärmeschutz nicht am falschen Ende sparen

    Wer seine Immobilie mit energetischen Sanierungsmaßnahmen fit für die Zukunft machen will, sollte daher auch an die Kellertüren und -fenster denken und dabei nicht am falschen Ende sparen. Auf Qualität zu achten, zahlt sich hier wie in vielen anderen Dingen aus. Deshalb sollte auch eine Fachfirma für dem Einbau beauftragt werden. Für beheizte Kellerräumen, die beispielsweise als Arbeitszimmer genutzt werden, empfiehlt sich der Einsatz von Fenstern mit Dreifachverglasung. Dienen die Räume nur als Abstell- oder Lagermöglichkeit tun es auch Modelle mit Zweifachverglasung. Kunststofffenster, die eine gute Wärmedämmung bieten, sind vergleichsweise günstig. Holz-Alu-Fenster sind teurer, jedoch nachhaltiger in puncto Herstellung und spätere Entsorgung.

    Martin Sambale, Geschäftsführer von eza! Allgäu in Kempten.
    Martin Sambale, Geschäftsführer von eza! Allgäu in Kempten. Foto: Roland Wiedemann eza

    Holz wird allerdings für Fenster im Kellerbereich nur selten eingesetzt – auch weil die dort vorherrschende Luftfeuchtigkeit häufig recht hoch ist und dem Holzrahmen Schaden zufügen kann. Was die Sicherheit angeht, sollte wie für alle Fenstern auch im Keller unbedingt auf eine Pilzkopfverriegelung geachtet werden. Das erschwert Einbrechern die Arbeit. Noch besser sind Modelle der Widerstandsklasse RC2. Diese verfügen neben der Pilzkopfverriegelung unter anderem über einen absperrbaren Griff – für den Fall, dass die Einbrecher mit einer Bohrmaschine anrücken, um durch ein Loch im Fensterrahmen und mithilfe eines Drahts den Griff öffnen zu können.

    Auch an den Einbruchschutz denken

    Eine wichtige Rolle beim Einbruchschutz spielen Kellertüren. Denn die Kellerabgänge sind häufig dunkel und von der Straße nicht einzusehen, was Einbrechern entgegenkommt. Viele Kellertüren sind aber in einem schlechten Zustand. Sie bieten nicht nur wenig Schutz gegen winterliche Kälte, sondern lassen sich auch sehr leicht aufbrechen. Die Polizei rät für Neubauvorhaben oder Sanierungen im privaten Bereich bei allen Türen, durch die man ins Haus gelangen kann, zu Modellen ab der Widerstandsklasse RC2. Zum Thema Wärmeschutz spielen neben dem Aufbau der Tür die Dichtungen eine große Rolle. Um eine hohe und dauerhafte Luftdichtheit der Kellertür zu gewährleisten, sollten sie an allen vier Seiten des Türblatts wenigstens zwei, innen und außen, umlaufende Dichtungen besitzen sowie leicht und weit nachjustierbare Beschläge haben.

    Übrigens: Auch für den Einbau neuer, energiesparender Kellerfenster und -türen gibt es Zuschüsse vom Staat. Voraussetzung für die KfW-Förderung sind gute Dämmwerte.

    Mehr hilfreiche Tipps und Informationen finden Sie hier in unserem Ratgeber zum Thema Energie und Energiesparen.

    Zum Autor: Martin Sambale ist Geschäftsführer des Energie- und Umweltzentrums Allgäu, kurz eza!

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