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Energie-Tipps: In welchen Gebäuden ist eine Lüftung sinnvoll?

Energie-Tipps

In welchen Gebäuden ist eine Lüftung sinnvoll?

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    Früher musste man sich bei Lüftungsanlagen meist zwischen einem zentralen oder einem dezentralen System entscheiden. Diese Zeiten sind vorbei.
    Früher musste man sich bei Lüftungsanlagen meist zwischen einem zentralen oder einem dezentralen System entscheiden. Diese Zeiten sind vorbei. Foto: Petra Welzel/Messe Frankfurt Exhibtion GmbH/dpa-tmn

    In älteren Häusern besteht oft ein permanenter Luftaustausch durch undichte Fenster. Diese unkontrollierte Lüftung hat aber einen gravierenden Nachteil: Sie führt zu hohen Energieverlusten und geht häufig mit schlechtem Komfort einher. Mit dem Einbau neuer Fenster oder bei einem Neubau, wo auf eine luftdichte Bauweise geachtet wird, reduziert sich der Wärmeverlust, aber auch der

    Lüftungsanlagen sind komfortaber als herkömmliche Fensterlüftungen

    Wer nach einer Haussanierung oder in seinem Neubau nicht alle zwei Stunden die Fenster aufreißen und sich kalte Luft im Winter oder Hitze im Sommer in die Wohnräume holen will, entscheidet sich für eine moderne Lüftungsanlage – eine Lösung, die im Vergleich zur herkömmlichen Fensterlüftung komfortabel ist.

    Um hier gleich mit einem immer noch weitverbreiteten Vorurteil aufzuräumen: In einem Haus mit Lüftungsanlage kann man natürlich zu jeder Jahreszeit die Fenster nach Belieben öffnen – aber man muss es nicht. Die Anlagen sorgen zuverlässig für eine gleichbleibend hohe Raumluftqualität bei geringem Energieverbrauch. Luftschadstoffe, aber auch hohe Kohlendioxid-Konzentrationen werden sicher abgeführt und die Luftfeuchtigkeit auf ein unschädliches Maß begrenzt. Die Fenster müssen in der Heizperiode nicht mehr geöffnet werden, Außenlärm, Außenluftschadstoffe und, für Allergiker wichtig, auch Pollen bleiben draußen. Auch bei Abwesenheit der Bewohner oder unter ungünstigen Wetterverhältnissen sorgen Lüftungsanlagen für die notwendige Mindestlüftung und die Sicherheit vor Bauschäden. Die Erfahrung zeigt: Wer einmal in einem Haus mit Lüftungsanlage gewohnt hat, möchte sie nicht mehr missen.

    Gut geplant und fachgerecht installiert sind Lüftungsanlagen kaum zu hören

    Grundsätzlich wird zwischen zentralen und dezentralen Lüftungsanlagen unterschieden. Bei einer zentralen Lüftungsanlage steht das Gerät an einem Ort, zum Beispiel im Keller, im Speicher oder im Hauswirtschaftsraum. Die verbrauchte Raumluft wird kontinuierlich über Rohrleitungen und Abluftöffnungen in Bad, WC und Küche abgesaugt und dient dann zur Vorwärmung der frischen Luft, die ganz langsam über Zuluftventile in die Wohn- und Schlafräume eingelassen wird. Zum Teil können über 90 Prozent der Wärme aus der verbrauchten Luft mithilfe von Wärmetauschern zurückgewonnen werden. Der Energieverbrauch, der in der Anlage eingebauten Ventilatoren ist äußerst gering. Gut geplant und fachgerecht installiert sind zentrale Lüftungsanlagen zudem im laufenden Betrieb praktisch nicht zu hören.

    Während sich im Neubaubereich der Einbau einer zentralen Komfortlüftungsanlage anbietet, ist bei Altbausanierungen eine nachträgliche Verlegung von Rohrleitungen oftmals mit hohem Aufwand verbunden. Hier bietet sich als Alternative der Einbau kleiner dezentraler Lüftungsgeräte in einzelnen Räumen an, wie zum Beispiel Pendellüfter. Nachteil dieser Geräte ist, dass sie meist nicht vollständig lautlos sind und dass sie nicht so effizient arbeiten.

    Als Alternative dazu gibt es mittlerweile auch Mischsysteme, die sich durch einen sehr hohen Grad an Wärmerückgewinnung auszeichnen und mit vergleichsweise geringem baulichem Aufwand mehrere Räume mit Frischluft versorgen können. Je nach Wohnfläche werden hier zwei bis drei Geräte übers Haus installiert. Über kurze Leitungen, die in der Dämmebene verlegt werden, strömt dabei Frischluft in die angeschlossenen benachbarten Räume. Dank neuartiger Schallschutzhauben ist die Geräuschbelastung dieser Geräte gering, insbesondere dann, wenn man sie in weniger sensiblen Bereichen wie dem Arbeitszimmer platziert.

    Mehr hilfreiche Tipps und Informationen finden Sie hier in unserem Ratgeber zum Thema Energie und Energiesparen.

    Martin Sambale ist Geschäftsführer des Energie- und Umweltzentrums Allgäu, kurz eza!

    Hinweis der Redaktion: Bei diesem Artikel handelt es sich um einen Beitrag aus unserem Online-Archiv.

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