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Energie: Fernseher, PC und Co.: Das sind die heimlichen Stromsauger im Haushalt

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Fernseher, PC und Co.: Das sind die heimlichen Stromsauger im Haushalt

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    Wenn der Fernseher den ganzen Tag läuft, kann das ins Geld gehen.
    Wenn der Fernseher den ganzen Tag läuft, kann das ins Geld gehen. Foto: Caroline Seidel/Symbolbild (dpa)

    Der Werbespruch eines großen Elektronikhändlers garantiert höchsten Fernsehgenuss: „Geile Glotze, Peter“, schreit es dem Kunden entgegen. Plötzlich – so verspricht es die Werbung – ist er mittendrin im Geschehen. Ganz nah an den Stars dank brillanter Farben auf dem leinwandgroßen Gerät, HD Plus und Neuheiten ohne Ende. Modernste Technik eben, natürlich energiesparend. Doch ist sie das wirklich?

    „Die Geräte werden von Jahr zu Jahr effizienter. Der Energieverbrauch kann allerdings je nach Hersteller bei gleicher Bildgröße und Ausstattung stark variieren“, sagt Gustav Zygmund, Betreiber der Internetseite stromverbrauchinfo.de. Dort listet Zygmund unter anderem detailliert die Stromkosten für Waschmaschinen, Trockner, Kühlschränke, Staubsauger, Computer und Fernseher auf.

    Je größer der Fernseher, desto mehr Leistung wird verbraucht

    Beim TV-Gerät gilt die Faustregel: Je größer der (Flach)Bildschirm, umso mehr Leistung wird verbraucht. Bei vier Stunden Nutzung am Tag und 20 Stunden Standby-Betrieb benötigt ein 50 Zoll-Gerät mit 119 Zentimetern Bildschirmdiagonale im Jahr schnell 100 Kilowattstunden und mehr. In der Summe macht das bei den aktuellen Strompreisen für den Privatkunden überschaubare 28 Euro im Jahr. Oder knapp zwei Cent pro Stunde Fernsehspaß. Gönnt man sich aber 65 Zoll (164 Zentimeter), können es bis zu fünf Cent pro Stunde und mehr sein. Doch nicht nur das TV-Gerät saugt nahezu unbemerkt am Stromnetz. Auch der Computer samt Monitor ist in vielen Haushalten lange in Betrieb. Wer sein Gerät acht Stunden pro Tag laufen lässt, zahlt bei einem sparsamen Computer mit 40 Watt Leistungsaufnahme insgesamt neun Cent. Bei einem 200-Watt-Gerät wären es schon 45 Cent.

    Neben dem Computer bringen es auch Glüh- und Halogenlampen häufig auf einen Acht-Stunden-Tag. Wer denkt denn beim Griff nach dem Lichtschalter daran, dass der einstündige Betrieb einer 100 Watt-Glühbirne knapp drei Cent kostet. Wird die Wohnung gleichzeitig von fünf Lampen erleuchtet, sind es bereits 15 Cent. Oder die integrierte Deckenbeleuchtung im Wohnzimmer mit fünf Halogenlampen: Bei je 60 Watt Leistungsaufnahme verbraucht sie an einem Abend in sechs Stunden Strom im Wert von 50 Cent.

    „Man sollte sich unbedingt Gedanken machen, welche Leuchtmittel im Haushalt eingesetzt werden“, rät Roland Scharathow, Projekt-Koordinator Energie bei der Verbraucherzentrale Berlin. „Wir empfehlen LED-Lampen, die derzeit effizienteste Form der Lichtquelle.“

    Die Kunden seien inzwischen sensibilisiert, wenn es um Stromkosten im Haushalt gehe, sagt Scharathow. „Der Standby-Betrieb ist bei vielen Menschen ein großes Thema. Es gibt aber auch Geräte, die sind beim Verbraucher nicht präsent, wie beispielsweise der Elektroherd. Kaum jemand überlegt beim Kochen, wie hoch die Stromkosten sind.“

    Auch Waschmaschine, Trockner und Staubsauger können viel Strom ziehen

    Das Waschen und Trocknen von Kleidung kann ebenfalls teuer werden. So bezahlt man für einen Waschgang je nach Energieverbrauch und Größe der Maschine zwischen 20 und 40 Cent. Kommt anschließend der Trockner zum Einsatz, entstehen weitere Stromkosten von 40 Cent bis hin zu 1,25 Euro bei leistungsstarken Geräten.

    Auch der Staubsauger kurbelt den Stromzähler im Keller an. Ein Gerät mit 2500 Watt Leistung verursacht in zehn Minuten zwölf Cent an Stromkosten. Mit einem 1000-Watt-Sauger sind es in der gleichen Zeit fünf Cent.

    Ja, selbst beim Bügeln gibt es einen, der sich freut: der Stromversorger. Rund 20 Cent werden bei einer Stunde mit einem 2400-Watt-Dampfbügeleisen fällig. Dagegen ist die „geile Glotze“ richtig günstig...

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