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Dachgeschoss ausbauen: So wird es ein Erfolg

Eigenheim

Für mehr Leben unterm Dach: So wird der Ausbau ein Erfolg

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    Dachflächenfenster sind die günstigste Lösung, wenn Licht fürs Dachgeschoss benötigt wird. Sie müssen aber sorgfältig eingebaut werden.
    Dachflächenfenster sind die günstigste Lösung, wenn Licht fürs Dachgeschoss benötigt wird. Sie müssen aber sorgfältig eingebaut werden. Foto: stock.adobe.com

    Ob als zusätzliches Kinderzimmer oder Arbeitsplatz fürs Homeoffice – wird zusätzlicher Wohnraum benötigt, bietet sich dafür häufig der Ausbau des Dachgeschosses an. Aber auch bei Neubauten wird der Platz unter dem Dach oft fest eingeplant. Damit attraktive Wohnflächen entstehen, muss nicht nur das Dach gut gedämmt werden, um vor Kälte im Winter und Hitze im Sommer zu schützen. Meist geht es auch darum, Licht in den Dachraum zu bringen.

    Dachgeschoss ausbauen: Ohne Genehmigung sind Dachflächenfenster möglich

    Eine günstige und auch vergleichsweise einfache Möglichkeit ist der Einbau von Dachflächenfenstern. Dieser ist nicht genehmigungspflichtig. Mit den Arbeiten sollte auf jeden Fall ein Fachbetrieb beauftragt werden, der über Erfahrung darin verfügt. Insbesondere an den Übergängen zwischen Dach und Fenster muss sehr sorgfältig gearbeitet werden. Andernfalls besteht die durchaus große Gefahr von Bauschäden. Auch bei Dachfenstern geht der Trend ganz klar zur Dreifachverglasung. Sie ist auch hier aus Gründen des Wärmeschutzes und der Wohnqualität erste Wahl.

    Dachfenster haben einen großen Nachteil: Durch sie dringt nicht nur viel Licht, sondern mit den Sonnenstrahlen im Sommer auch Hitze ins Zimmer ein. Daher ist ein guter Sonnenschutz, insbesondere bei südseitigen Dachfenstern, unabdingbar. Und der sollte am besten außen angebracht sein – in Form von günstigen Markisen, die händisch eingehängt werden, oder elektrischen Rollläden und Jalousien, die deutlich teurer, aber komfortabler sind. Ein weiterer Nachteil von Dachfenstern ist deren Abstrahlung in der Nacht. Insbesondere in klaren, kalten Winternächten geht dadurch viel Wärme verloren.

    Licht im Wohnraum unter dem Dach gewinnt man auch mithilfe von Gauben. Sie sind aber fast immer genehmigungspflichtig, insgesamt aufwendiger im Einbau und damit auch deutlich teurer, sowohl beim nachträglichen Einbau wie auch im Neubau. Außerdem haben Gauben eine große Außenfläche nach mehreren Seiten und damit auch höhere Wärmeverluste. Auch verschatten sie teilweise Dachfläche und reduzieren somit deren Potenzial zur Solarenergienutzug unter Umständen erheblich.

    Ein großer Vorteil von Dachgauben ist hingegen: Sie erweitern den Platz in Stehhöhe unterm Dach und machen den Wohnraum damit größer. Die „Lichtausbeute“ von Gauben ist im Vergleich zu Dachflächenfenstern zwar kleiner. Aber das hat auch einen Vorteil: Die Gefahr der Überhitzung ist geringer. Wie beim Dachfenster gilt die dringende Empfehlung, auch eine Gaube nur von einer erfahrenen Fachfirma einbauen zu lassen – um beispielsweise Wärmebrücken zu vermeiden. Achten sollte man zudem auf eine gute Wärmedämmung der Gaube nach allen Seiten. Und dreifach verglaste Fenster sind mittlerweile auch hier Standard.

    Eine eigentlich naheliegende, aber von vielen Bauherrn häufig unterschätzte Möglichkeit der Lichtgewinnung in Dachräumen sind große Giebelfenster. Deren Einbau ist nicht genehmigungspflichtig, birgt weniger Gefahren in puncto Wärmebrücken und ist auch in Sachen Überhitzung unproblematischer – wenngleich auch hier, je nach Dachüberstand und Ausrichtung, an außen liegenden Sonnenschutz gedacht werden sollte.

    Voll verglaste Giebel beim Dachgeschoss-Ausbau

    Voll verglaste Giebel bieten tolle Blicke nach draußen und lassen den Innenraum größer erscheinen. Ein weiterer Vorteil gegenüber Dachflächenfenstern oder Gauben: Auf dem Dach bleibt mehr Platz für Photovoltaikmodule zur Solarstromgewinnung oder für eine Solarthermieanlage zur Wärmeerzeugung.

    Zum Schluss noch ein Tipp zum Thema Neubau: Hier ist ein Haus mit zwei Vollgeschossen und Fenstern in der Fassade die bessere Variante als ein eineinhalbgeschossiger Baukörper mit Dachfenstern oder Gauben im Obergeschoß. Zwei Vollgeschosse sind unter dem Strich kostengünstiger und energieeffizienter. Sollte es bei der erlaubten Gebäudehöhe knapp werden, sollte man lieber das Dach flacher machen, als auf ein zweites Vollgeschoss zu verzichten.

    Zum Autor: Martin Sambale ist Geschäftsführer des Energie- und Umweltzentrums Allgäu, kurz eza!

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