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Der gute Rat: Die Sommer-Kalorienfallen Aperol Sprizz und Hugo

Der gute Rat

Die Sommer-Kalorienfallen Aperol Sprizz und Hugo

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    Kellnerin Desislava trägt ein Tablett mit Sprizz und Bier durch den Außenbereich vom Café Luigi Tambosi am Hofgarten in München.
    Kellnerin Desislava trägt ein Tablett mit Sprizz und Bier durch den Außenbereich vom Café Luigi Tambosi am Hofgarten in München. Foto: Matthias Balk/dpa

    Hugo und Sprizz sind Kultgetränke geworden. Wer bei sommerlicher Temperatur in Europas Innenstädten unterwegs ist, dem leuchten aus Bars und Restaurants rotorange oder champagnerfarbene Cocktails entgegen. Früher war es die erfrischende Weißweinschorle, heute ist es für viele der Hugo, der so vertraut klingt wie ein alter Kumpel.

    Im Original handelt es sich um eine Mischung aus Prosecco, Zitronenmelisse- oder Holunderblütensirup, frischer Minze und Mineral- oder Sodawasser. In der Gastronomie wird oft nur eine Sparversion aus Sekt mit einem Schuss Sirup angeboten. Der Longdrink kam vor rund zehn Jahren angeblich über Südtirol nach Deutschland. Bis in Italiens südlichere Gefilde hat er es aber nicht geschafft.

    Der Alkoholgehalt von Aperol Sprizz ist in Deutschland höher als in Italien

    Anders der Aperol Spritz oder italienisch Sprizz. Dessen Rezeptur geht bereits auf das Jahr 1919 zurück, als die Brüder Luigi und Silvio Barbieri ihre Kreation auf einer Messe in Padua vorstellten. Bis heute wurde die Grundrezeptur des Bitterlikörs nicht verändert. Das Destillat wird aus Rhabarber, Chinarinde, Gelbem Enzian, Bitterorange und Kräutern hergestellt. Dazu kommt eine für einen Likör typische große Menge Zucker und mittlerweile auch kräftig färbende, labortechnisch erzeugte Azo-Farbstoffe. Der führende Hersteller gibt für seinen leuchtend roten Spritz folgende Rezeptur an: 6 cl Weißwein oder Prosecco, 4 cl Aperol, einige Spritzer Soda und Eis. An den Glasrand wird eine frische Orangenscheibe geklemmt und fertig ist der sommerliche Drink.

    Der Alkoholgehalt des Bitterlikörs liegt zwischen elf und 15 vol. Prozent. In Italien steht er mit elf Prozent Alkohol in den Regalen, für Deutschland wird die Mixtur auf 15 Prozent hochgefahren. Diese „Schnapsidee“ ist in der Pfandverordnung begründet, nach der Getränke ab 15 Prozent pfandfrei sind.

    Die Mischungsverhältnisse eines Cocktails sind oft sehr unterschiedlich. In einigen Bars wird er jedoch eher gehaltvoll angeboten. So bringt es ein bauchiges Stilglas Sprizz oder Hugo durchaus auf rund 250 Kilokalorien. Wer das Getränk im Urlaub genießt, schätzt mitunter die ergänzenden Snacks wie Kartoffelchips und Erdnüsse oder Fingerfood wie kleine Pizzaecken oder Crostini. Natürlich lässt sich diese kulinarische Freude kalorisch berechnen. Das kleine „Pre-Dinner-Gedeck“ bringt es locker auf über 500 Kilokalorien. Denn 50 g Kartoffelchips enthalten bereits 310 Kilokalorien oder 30 g Erdnüsse 370 Kilokalorien. Aber wer lässt sich davon schon die Feierabend-Sommer-Sonnen-Urlaubsstimmung vermiesen.

    Heidrun Schubert arbeitet seit fast 30 Jahren als Fachberaterin für Ernährung bei der Verbraucherzentrale Bayern.

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