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Corona-Pandemie: Corona-Selbsttests ab Samstag im Handel: Was sie kosten, was dazu wichtig ist

Corona-Pandemie

Corona-Selbsttests ab Samstag im Handel: Was sie kosten, was dazu wichtig ist

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    In Deutschland gibt es inzwischen viele Anbieter, die Schnelltests durchführen. Mittlerweile gibt es auch einen Test für den Hausgebrauch.
    In Deutschland gibt es inzwischen viele Anbieter, die Schnelltests durchführen. Mittlerweile gibt es auch einen Test für den Hausgebrauch. Foto: Britta Pedersen, dpa

    Die Bundesregierung setzt auf einen zügigen Start von Schnelltest-Angeboten in Deutschland, um die Lockerung von Corona-Beschränkungen ab Montag abzusichern. "Von diesen Schnelltests sind mehr als genug da", sagte Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) am Freitag in Berlin. Ein Spitzengespräch von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) mit Vertretern von Wirtschaft und Gewerkschaften zum geplanten Schnelltest-Angebot an die Beschäftigten in den Betrieben wurde vorerst abgesagt.

    Schnelltest vs. Selbsttest - wo sind die Unterschiede?

    Der Bund bietet künftig allen Bürgern einen kostenlosen Schnelltest pro Woche an. Spahn bekräftigte, dass der Bund ab diesem Montag die Kosten dafür trage. Diese Corona-Tests werden von geschultem Personal durchgeführt.

    Regierungssprecher Steffen Seibert erläuterte, davon unabhängig seien die Selbsttests. Sie kämen nun in den Handel und sind unter anderem in Drogerie- und Supermärkten sowie im Internet zu kaufen. "Sie und ich und jeder andere Bürger kann solche Selbsttests aus dem Handel dann besorgen", sagte Seibert. Hersteller hatten laut Spahn ihre Produktionskapazität mit 20 Millionen pro Woche angegeben.

    Was sollen Schnelltests leisten, wo kann ich den Test machen?

    Schnelltests werden durch geschultes Personal gemacht: Dafür wird ein tiefer Nasen- oder Rachenabstrich genommen, was nicht ganz einfach und für viele auch nicht so angenehm ist. Die Auswertung läuft dann ähnlich wie bei Schwangerschaftstests: Die Probe kommt auf einen Streifen, der mit einer Verfärbung reagiert. Das Ergebnis soll in 15 bis 20 Minuten da sein. Schnelltests können auch jetzt schon genutzt werden, etwa in Pflegeheimen, Kliniken und nach Infektionsfällen etwa in Schulen.

    Für alle Bürger angeboten werden soll mindestens ein kostenloser Schnelltest pro Woche, auch ohne Symptome. Die Länder sollen die Tests so schnell wie möglich anbieten - samt Bescheinigung zum Ergebnis. Die könnte man dann zum Beispiel bei Behörden nach der Einreise aus Risikogebieten vorlegen oder beim Besuch von Pflegeheimen.

    Die Schnelltests werden in Testzentren, Apotheken oder Praxen gemacht. Für das Einrichten der Teststellen sind die Länder zuständig. Bis April haben die Länder Zeit. Aber viele Länder hätten angekündigt, loslegen zu wollen. Spahn sagte: "Ich bin sehr zuversichtlich, dass das jetzt auch zügig vor Ort umgesetzt werden kann." Jedes Testzentrum wisse, wo Schnelltests zu bestellen seien. Das passiere auch. "Von diesen Schnelltests sind mehr als genug da, sind verfügbar, sind einfach bestellbar."

    Wie viele Tests sind auf dem Markt?

    Laut Spahn-Ministerium genug. 150 Millionen Schnelltests lägen bei den Herstellern auf Halde. Länder und Kommunen müssten diese nur abrufen. Der Bund habe mindestens 800 Millionen Schnelltests für dieses Jahr gesichert. Das Marktangebot werde weit höher liegen.

    Nach dem Beschluss von Bund und Ländern sollen bis Anfang April Corona-Testmöglichkeiten deutlich ausgeweitet werden. Jeder soll mindestens einmal pro Woche einen kostenlosen Schnelltest machen können. Wer positiv getestet wird, muss sich isolieren und einen zuverlässigeren PCR-Test machen. Beide Tests sollen gratis sein.

    Nach dem Beschluss von Bund und Ländern sollen bis Anfang April Corona-Testmöglichkeiten deutlich ausgeweitet werden. Jeder soll mindestens einmal pro Woche einen kostenlosen Schnelltest machen können. Wer positiv getestet wird, muss sich isolieren und einen zuverlässigeren PCR-Test machen. Beide Tests sollen gratis sein.

    Was gilt bei Schnelltests an Schulen und in Betrieben?

    An Schulen sollen nur die Schnelltests eingesetzt werden - und zwar als Angebot an alle Schülerinnen und Schüler mindestens einmal pro Woche. Bund und Länder hatten beschlossen, dass Lehrkräfte, Schülerinnen und Schüler pro Präsenzwoche das Angebot von mindestens einem kostenlosen Schnelltest erhalten. Spahn geht davon aus, dass bei Schülerinnen und Schülern die Verantwortlichen auf Selbsttests setzen. "Wenn Sie 1000 Schülerinnen und Schülern testen wollen zwei mal die Woche, dann ist das natürlich am schnellsten gemacht mit Selbsttests."

    Auch in Betrieben mit Präsenzarbeit werden Schnelltests eingesetzt. Um das geplante Schnelltest-Angebot an alle Beschäftigten in den Betrieben ringt die Regierung mit der Wirtschaft. Bund und Länder wollen, dass die Unternehmen ihren in Präsenz Beschäftigten mindestens einen Schnelltest pro Woche anbieten. Eine Videoschalte von Merkel und einzelnen Ministern mit Vertretern von Wirtschaft und Gewerkschaften wurde aber vorerst abgesagt. "Es gibt noch zu klärende Fragen, es ist vielleicht auch eine Frage an die Wirtschaft, wir haben konkrete Erwartungen, dass da ein gesamtgesellschaftlicher Beitrag zu machen ist", sagte Seibert. Laut Bundesverband der Deutschen Industrie geht es dabei vor allem um rechtliche und logistische Fragen.

    Was sollen Corona-Selbsttests leisten, wo kann ich sie kaufen?

    Selbsttests soll man einfach zu Hause anwenden können - auch ohne extra Schulung, es gibt aber Gebrauchshinweise. Dafür kann man sich zum Beispiel einen Abstrich vorn in der Nase nehmen oder Spuck- und Gurgeltests machen. Sie könnten mehr Sicherheit geben, heißt es - im privaten Kontext für Getestete selbst, aber etwa auch bei Familientreffen.

    Nach Herstellerangaben gibt es die ersten Selbsttests ab nächster Woche in Apotheken, im Einzelhandel und in einigen Discountern zu kaufen. Aldi nimmt die Schnelltests jedoch bereits ab Samstag ins Sortiment. Am Dienstag zieht die Drogeriekette Rossmann nach. Dm kündigte an, die Selbsttests ab 9. März verkaufen zu wollen.

    Die Selbsttests sollen vorwiegend nur an der Kasse bekommen zu sein und es soll pro Kunde nur eine Packung geben. Eine Packung mit fünf Tests kostet etwa 25 Euro. "Ich kann ihnen versichern, dass wir das zum Selbstkostenpreis verkaufen und dass wir daran so gut wie nichts verdienen", sagte der für das Deutschland-Geschäft von Aldi Nord zuständige Manager Nicolás de Lope der RTL/ntv-Redaktion.

    Wie ist das mit den Selbsttests für Corona-Öffnungsschritte?

    Bei bestimmten Öffnungsschritten sollen auch Selbsttests statt Schnelltests reichen - wie mittelfristig beim Besuch einer Restaurantterrasse ab einer Inzidenz unter 100 Personen mit Personen aus mehreren Hausständen (hier alle Allgäuer Inzidenz-Werte im Überblick). Dafür braucht man das Wattestäbchen nicht ganz so tief in die Nase zu stecken, und man kann es selbst machen.

    Denkbar wären aber auch Selbsttests unter "Aufsicht" vor Ort direkt durch Veranstalter - zum Beispiel als Voraussetzung, um dann Restaurants, Theater oder Kinos zu betreten.

    Was ist, wenn das schnelle Testergebnis positiv ist?

    Positive Ergebnisse von Schnell- und Selbsttests müssen immer durch einen genaueren PCR-Labortests überprüft werden. Im Fall der Schnelltest in Zentren solle die nötige Probe dafür gleich vor Ort abgenommen werden. Abstand und Masken seien laut Gesundheitsministerium sowieso weiter nötig.

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