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Buch „Supermütter“: Was tun, wenn mein Kind die Hausaufgaben nicht macht?

Buch „Supermütter“

Was tun, wenn mein Kind die Hausaufgaben nicht macht?

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    Na, war da nicht noch eine Hausaufgabe? Was tun, wenn das Kind angeblich schon alles erledigt hat? Was Mütter raten 
    Na, war da nicht noch eine Hausaufgabe? Was tun, wenn das Kind angeblich schon alles erledigt hat? Was Mütter raten  Foto: Marion Kanert

    Wie geht das eigentlich mit dem Erziehen? Expertentipps gibt es viele, für diesen etwas anderen Ratgeber haben sich unsere Redakteurinnen Doris Wegner und Stefanie Wirsching aber ausschließlich an Mütter gewandt: 101 Fragen rund ums Thema Erziehung und 300 müttergetestete Lösungen für den Alltag mit Kindern im Alter von drei bis zwölf. Wir stellen in vier Folgen Auszüge aus dem Buch „Supermütter“ vor.

    Mein Kind hat angeblich alle Hausaufgaben schon gemacht

    Sie kommen nach einem langen Arbeitstag nach Hause und sind entzückt: „Klar habe ich alle Hausaufgaben gemacht“ beteuert Ihr Kind mit Super-Augenaufschlag, hoffend auf einen gemütlichen Fernsehabend. Blöd ist bloß, dass Sie ganz genau wissen, dass immer etwas Wichtiges fehlt. Immer. Ganz egal, ob Sie nachmittags da sind oder nicht. Und jetzt? Kinder sollen ihre Hausaufgaben selbstständig machen, sagt die Lehrerin. Sollen Sie Ihr Kind die Konsequenzen seiner laschen Arbeitsauffassung spüren lassen? Oder doch lieber mit unzurechnungsfähigen Sechsjährigen nach 20 Uhr noch frohgemut addieren?

    Anja, Gastronomieberaterin, ein Sohn (6) und eine Tochter (9): Warum sollten Mütter immer die Retter sein? Ich halte es wirklich nicht immer durch, aber ich finde, Kinder sollen ruhig das mulmige Gefühl im Bauch kennenlernen, wenn sie morgens zur Schule gehen und genau wissen: Heute sind die Hausaufgaben nicht vollständig. Oder sie haben dieses und jenes nicht gelernt. Dann dürfen sie ruhig auch mal erwischt werden. Ich bin überzeugt, nur wenn sie diese schlechten Gefühle spüren, lernen sie, dass sie es besser machen müssen. Warum sollten Mütter immer die Retter sein? Das Problem dabei ist nur: Wenn ich wirklich so hart bleibe, fühle ich mich richtig schlecht dabei. Aber wir dürfen unseren Perfektionismus nicht auf unsere Kinder übertragen.

    Eva, Bürokauffrau, zwei Söhne (11 und 14): Ich kontrolliere keine Hausaufgaben.Im Laufe der Jahre habe ich gelernt, die Kinder nicht mehr „so wichtig“ zu nehmen. Vielleicht klingt das komisch, aber ich bin überzeugt, dass es uns allen in der Familie wesentlich besser damit geht. Das heißt, ich kontrolliere keine Hausaufgaben, frage nicht ab (außer es ist von den Kindern ausdrücklich erwünscht - was so gut wie nie vorkommt). Ich frage ab und zu, ob alles erledigt ist, und gebe mich mit der Antwort zufrieden. Ich freue mich, wenn die Kinder sich mit Freunden treffen, auch wenn dann abends um 20 Uhr noch einem einfällt, dass er vielleicht doch noch etwas hätte lernen müssen. Ich gebe mich mit einem Zeugnis zufrieden, das aus Dreiern und Vierern besteht. Und vor allem: Ich nehme mir Zeit für mich - und für mich und meinen Mann! Denn auch den Kindern geht es besser, wenn die Eltern entspannt und zufrieden sind.

    Was tun, mein Kind gibt sein Geld für Quatsch aus?

    Von der Omi gab es zu Weihnachten ein Buch und darin ein Geldschein. Das Buch liegt leider noch in der Ecke, das Geld ist aber bereits verwandelt worden in einen Stapel Sammelkarten, in ein fürchterliches Stofftier mit Hut, in Monstertrucks aus feinstem Chinaplastik, einen Ball in Knallfarben, der nun kaputt in der Ecke liegt, oder in Süßigkeiten aller Art... „Das ist meins und damit darf ich doch kaufen, was ich will“, hat Ihr Kind Ihnen trotzig erklärt. Hat es da etwa recht? Wie kann ich mein Kind dazu bringen, sein Geld nicht mehr für Quatsch auszugeben, sondern sinnvoll?

    Theresa, Erzieherin, eine Tochter (15) und ein Sohn (18): Akzeptieren, auch wenn es wehtut. Wenn meine Kinder für irgendeinen Blödsinn ihr Geld einfach so raushauen, so etwas trifft mich dann auch persönlich. Auf rationale Weise aber ist das Kind in so einem Moment nicht zu erreichen. Da kann man noch so lange reden und darauf hinweisen, was für sinnvolle Sachen man sich für dieses Geld kaufen könnte. Vergebens. Das muss man akzeptieren, auch wenn es wehtut. Mein Sohn hat sich zum Beispiel eine Zeit lang Unmengen von Wrestling-Chips gekauft, sein ganzes Taschengeld dafür ausgegeben, nach ein paar Monaten habe ich dann diese Chips alle weggeworfen. Die Alternative wäre nur, ein Veto einzulegen und das Geld wegzunehmen. Aber das ist ja nicht der Sinn, dass du Vorschriften machst. Es ist ja das Geld des Kindes, über das es frei verfügen kann, und so hoffentlich auch den Umgang damit lernt.

    Sabine, Pädagogin, zwei Töchter (16 und 18): Das Kind hat recht, es ist sein Geld und war von der Oma nicht an irgendeine Bedingung geknüpft. Jeder von uns hat sicher schon mal etwas gekauft und sich im Nachhinein gefragt: „Warum gerade das?“ Im Moment des Kaufs war es das Geld wert.

    Das BuchDoris Wegner, Stefanie Wirsching: Supermütter. Der etwas andere Ratgeber. 101 Erziehungsfragen und endlich ehrliche Antworten aus der Mütter-Trickkiste. 211 S., 14,95 Euro. Erhältlich bei allen Servicepartnern unserer Zeitung, im Onlineshop unter augsburger-allgemeine.de/shop sowie der Bestellhotline 0821/ 777 4444.

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