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49-Euro-Ticket als 9-Euro-Ticket-Nachfolger von SPD gefordert

Nahverkehr

Nachfolger für 9-Euro-Ticket? SPD drängt auf 49-Euro-Ticket

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    Viele Menschen in Deutschland drängen auf eine Nachfolgelösung für das 9-Euro-Ticket. Hier demonstriert ein Mann für einen "ÖPNV für alle".
    Viele Menschen in Deutschland drängen auf eine Nachfolgelösung für das 9-Euro-Ticket. Hier demonstriert ein Mann für einen "ÖPNV für alle". Foto: Hannes P. Albert, dpa (Symbolbild)

    Das 9-Euro-Ticket geht in den Schlussspurt. Ab Donnerstag, dem 1. September 2022, verliert es seine Gültigkeit und der bundesweite Nahverkehr wird sich wieder grundlegend verändern. Ende August hatte der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) veröffentlicht, dass rund 52 Millionen der Tickets verkauft wurden. Die große Beliebtheit spricht eine klare Sprache und Forderungen nach einer Nachfolgelösung wurden daher schon vor Wochen laut. Nun drängt die SPD auf eine Lösung.

    SPD bringt 49-Euro-Ticket als Nachfolger für 9-Euro-Ticket ins Spiel

    Die SPD will ein 49-Euro-Ticket als Nachfolger für das 9-Euro-Ticket einführen, welches ebenfalls eine bundesweite Gültigkeit besitzen soll. In Zusammenarbeit mit den Ländern soll ein monatlicher Preis von 49 Euro geschaffen werden, für den dann der komplette Nahverkehr in der Bundesrepublik genutzt werden kann. Der Plan der Partei ist es, dass ein solches Ticket zu 50 Prozent vom Bund und zu 50 Prozent von den Ländern getragen wird. Außerdem sollen bereits bestehende Sozialtarife in die neue Tarifstruktur eingearbeitet werden. Dabei handelt es sich beispielsweise um Angebote für Studierende und Senioren, Schülerinnen und Schüler und Auszubildende.

    Den Bund und die Länder sieht die Fraktion in der Verantwortung, ein bestehendes Angebot des ÖPNV zu sichern und dessen erhöhte Betriebskosten abzufedern. Die SPD drängt darauf, den öffentlichen Nahverkehr vor allem in den Kommunen und Ländern strukturell zu verbessern, die sich im ländlichen Raum befinden. Für einen genauen Plan diesbezüglich sollen die Ergebnisse von einem Ausbau- und Modernisierungspakt ausgewertet werden. Vor allem für Pendler soll die Situation im ländlichen Raum deutlich verbessert werden. Die SPD sieht dafür sowohl gezielte Förderungen als auch Direktzahlungen als Möglichkeiten.

    Nachfolger für 9-Euro-Ticket: Auch 69-Euro-Ticket, 29-Euro-Ticket und 365-Euro-Jahresticket diskutiert

    Zuvor waren bereits andere Nachfolgelösungen für das 9-Euro-Ticket in Politik und Wirtschaft diskutiert worden. Der VDV hatte sich für ein 69-Euro-Ticket ausgesprochen, welches zeitnah eingeführt werden solle. Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hatte hingegen ein 365-Euro-Jahresticket im ÖPNV vorgeschlagen. Ein solches Modell wird in Österreich verwendet. Auch ein 29-Euro-Ticket stand nach einem Vorschlag der Verbraucherzentrale bereits im Raum.

    Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) hatte der dpa erklärt, dass er eine Folgelösung für das 9-Euro-Ticket erst Ende des Jahres 2022 oder Anfang des Jahres 2023 für realistisch hält. Bundesfinanzminister gab dafür grünes Licht. "Volker Wissing hat mich überzeugt: Er kann mit einem Bruchteil der Finanzmittel des 9‑Euro-Tickets ein bundesweit nutzbares, digital buchbares Ticket realisieren", twitterte der FDP-Chef: "Jetzt sind die Länder dran. Wenn die Finanzierungsfrage klar ist, kann der Preis festgelegt werden."

    Insgesamt 52 Millionen 9-Euro-Tickets verkauft

    Aus Sicht des Verbands Deutscher Verkehrsunternehmen war die dreimonatige Sonderfahrkarten-Aktion im öffentlichen Personennahverkehr ein voller Erfolg. Etwa 52 Millionen Tickets seien über den gesamten Zeitraum bundesweit verkauft worden, teilte der Verband mit. "Hinzu kommen mehr als zehn Millionen Abonnentinnen und Abonnenten, die das vergünstigte Ticket jeweils monatlich über den Aktionszeitraum automatisch erhalten haben", hieß es.

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