Ein beliebter christlicher Brauch kurz vor Ostern: das Backen eines Osterlamms. Nachdem es am Ostersonntag in der Kirche vom Pfarrer gesegnet wurde, landet es oft nur wenige Stunden später auf den Tellern der Familien zum nachmittäglichen Kaffee. Kathrin Runge aus Wörthsee betreibt im Internet den Blog „Backen macht glücklich“. Die ambitionierte Hobbybäckerin zeigt ihr Lieblingsrezept ihrer Oma für klassische kleine Osterlämmchen.
Bevor es an die Zutaten geht, gilt es, eine Frage zu klären: Warum backen viele Christen ausgerechnet ein Osterlamm? Das Lamm ist traditionell als Zeichen des Lebens und der Unschuld zu verstehen, dessen weißes Fell die innere Reinheit und Frömmigkeit symbolisieren soll. Das Osterlamm verkörpert, dass Jesus Christus unschuldig für die Menschen gestorben ist. Soweit der religiöse Hintergrund.
Food-Bloggerin Runge erklärt: Osterlämmer bestehen klassisch aus einem normalen Rührteig, wie man ihn zum Beispiel von Marmor- oder Zitronenkuchen kennt. Für die 3D-Optik gibt es zwei Herangehensweisen: „Entweder man verwendet kleine, offene Lämmchenformen, aus denen die Minikuchen nach dem Backen gestürzt werden, oder große spezielle Backformen, die aus zwei Hälften bestehen und mit Klammern beim Backen zusammengehalten werden.“
Mit den speziellen Formen lässt sich das Lamm einfach nach dem Backen lösen – sofern die Form antihaftbeschichtet und zuvor ausreichend eingefettet und mit Mehl bestäubt ist.
Osterlamm-Rezept: Tipps für den Rührteig
Der Rührteig für ein Osterlamm soll bestenfalls saftig sein, sagt Runge. „Aber nicht zu extrem, sonst bleibt das Lamm nicht stabil und bricht vielleicht, zerbröselt oder bleibt in der Form hängen.“ Um festzustellen, ob der Teig komplett durchgebacken ist, sollte man nach der verstrichenen Backzeit die bekannte Holzstäbchenprobe machen und das Lamm nochmals in den Ofen schieben, wenn Kuchenteig am Stäbchen kleben bleibt.
Bei der Verzierung mag es Runge klassisch: „Einfach mit Puderzucker bestäuben oder mit Schoko- oder Zuckerguss.“ Der Kreativität sollen aber keine Grenzen gesetzt sein, sagt die Hobbybäckerin.
Wer eine Lebensmittel-Unverträglichkeit hat oder auf bestimmte Zutaten verzichten will, kann das Rührteig-Rezept nach Belieben abändern. Es ist nur darauf zu achten, dass die Teigkonsistenz vor dem Backen und die Konsistenz des Osterlämmchens nach dem Backen stimmen.
Wer auf Industriezucker verzichten möchte, kann ihn durch Kokosblütenzucker oder Vollrohrzucker ersetzen. „Der Teig wird dann etwas dunkler“, sagt Runge. Man kann aber auch kalorienarme Zuckerersatzstoffe wie Xylit und Erythrit verwenden. Vorteil bei diesen Zutaten: Man muss keine Mengen an den anderen Zutaten abändern.
Das sind die Zutaten für das klassische Osterlamm
- 250 Gramm Weizenmehl
- 125 Gramm weiche Butter
- 100 Gramm Zucker
- 60 Milliliter Milch
- Zwei mittelgroße Eier
- Halbes Päckchen Backpulver
- Eine Prise Salz
Osterlamm backen: Zubereitung
- Den Backofen auf 175 Grad Ober- und Unterhitze vorheizen. Sechs Förmchen (je circa zwölf Zentimeter groß) oder die große Form (etwa ein Liter Fassungsvermögen) sorgfältig einfetten und mit etwas Mehl oder Mandeln ausstreuen.
- Die weiche Butter mit dem Zucker schaumig schlagen, die Eier einzeln gut unterrühren. Salz, Mehl und Backpulver mischen und im Wechsel mit der Milch ebenfalls unterrühren. Der Teig sollte nur schwer reißend vom Löffel fallen; unter Umständen etwas mehr oder weniger Milch verwenden.
- Den Teig in die Form füllen, bei kleinen Formen nicht zu voll machen. Lämmchen ungefähr 25 Minuten backen; ein großes Lamm braucht etwa 50 Minuten. Anschließend Stäbchenprobe machen. Kuchen erst komplett auskühlen lassen und dann vorsichtig stürzen.
- Für die Deko das Lamm mit Kuvertüre überziehen oder mit Puderzucker bestäuben und anschließend ein Schleifchen mit Glöckchen umbinden. Wer keins hat, aber darauf nicht verzichten will – ein Kauftipp: Die bekannten goldenen Schoko-Osterhasen aus dem Supermarktregal haben oft diese umgehängt.
Weitere Rezepte zu Ostergebäcken gibt es auf dem Blog von Kathrin Runge.
Mehr hilfreiche Tipps und Informationen finden Sie hier in unserem Kochen-Ratgeber.
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