Kennen Sie das? Es gibt Kleidungsstücke, die trägt man eigentlich nur, wenn der Anlass sie erwartet. Der feine Anzug, das kleine Schwarze. Andere sind besonders gemütlich, doch in die Öffentlichkeit wagt man sich mit ihnen nicht. Die ausgebeulte Sporthose etwa oder die Kuschelsocken mit Winnie Puuh drauf. Und dann gibt es noch diese besonderen Stücke im Schrank. Eben die, in denen man sich einfach rundum pudelwohl fühlt und die man gleichermaßen zum Spiel ins Fußballstadion als auch zum Essen mit dem Chef tragen kann.
Ziersträucher im Garten: Wie viel Pflege brauchen sie?
Auch im Garten gibt es solche universellen Alleskönner. Ziersträucher verlangen wenig Aufmerksamkeit, stellen kaum Anforderungen, brauchen quasi keine Pflege – und danken es ihren Besitzern mit originellem Blattwerk sowie wunderschönem Blüten- und Fruchtschmuck. „Das ganze Jahr über sorgen sie für Abwechslung und buntes Farbspektakel im Garten“, schwärmt Hermine Schuler-Lange aus Autenried bei Ichenhausen.
Die meisten Ziersträucher sind winterhart: Wann pflanzt man sie an?
„Vor vier Jahren entschlossen wir uns, einen Teil unseres Rasens einschließlich verschiedener Blumenbeete in eine ‚Wohlfühloase‘ umzugestalten“, erzählt die 58-Jährige. Das Ergebnis sollte zum einen natürlich ein optischer Hingucker sein. Andererseits sollte der neue Bereich so wenig Arbeit wie möglich erfordern. „Wir werden schließlich nicht jünger.“ Nach ausgiebiger Planung und mehreren Besuchen in der Baumschule fiel die Wahl auf verschiedene winterharte Pflanzen – darunter mehrere Ziersträucher.
Die beste Jahreszeit, um die immergrünen Gewächse zu setzen, ist der Herbst. Dann verbrauchen sie aufgrund niedrigerer Temperaturen weniger Wasser und können im nächsten Frühjahr gleich durchstarten. Gedüngt mit organischem Dünger wie Kompost, der locker eingearbeitet wird, steht dem meist rasanten Wachstum dann nichts im Wege. Entsprechende Abstände zwischen den einzelnen Pflanzen sollten daher unbedingt berücksichtigt werden.
Ziersträucher schneiden: Wann ist die beste Zeit?
Der regelmäßige Schnitt erhält viele Ziersträucher vital und blühwillig. Bei den meisten Exemplaren ist er ganzjährig möglich, die besten Resultate erzielt jedoch, wer die Blütezeitpunkte der Gehölze beachtet. So werden frühblühende Sorten grundsätzlich nach der Blüte gekappt, sommerblühende hingegen vor dem Austrieb. Andere Exemplare wie Magnolien, Goldregen oder Samthortensie, vertragen keine Schnittmaßnahmen. Hobbygärtner sollten sich daher unbedingt beim Kauf der Pflanzen von einem Fachmann zu den jeweiligen Pflegebedürfnissen beraten lassen.
So haben es auch Hermine Schuler-Lange und ihr Mann Bernhard getan. Und sie haben es keinen Augenblick bereut. „Durch den etwa 500 Quadratmeter großen Bereich führen mehrere mit Hackschnitzeln aufgefüllte Wege“, erzählt sie. „Um das Gießen im Sommer zu erleichtern, haben wir Wasserleitungen verlegt.“ Ein kleiner Teich dient als gestalterisches Element und Vogeltränke. Das Ergebnis ist ein geradezu zauberhafter Rückzugsort, an dem sich hervorragend entspannen oder meditieren lässt. „Es ist unsere Wohlfühloase“, sagt die Gartenliebhaberin. „Hier dürfen wir Natur pur erleben.“
Mit 1500 Quadratmetern Fläche hat das grüne Paradies von Hermine Schuler-Lange eine stolze Größe. Für sie und ihren Mann Bernhard ist es ein absoluter Wohlfühlort, der in seiner jetzigen Form einfach perfekt ist. „Ändern möchten wir momentan üperhaupt nichts“, sagt die 58-Jährige und fügt augenzwinkernd hinzu: „Naja, vielleicht noch ein kleines umzäuntes Beetchen. Und eine zusätzliche Blumenecke. Sonst bleibt aber alles wie es ist.“ Zu ihren Lieblingspflanzen zählen Geranien. Die seien besonders pflegeleicht. Mit etwas Blaukorn gedopt und regelmäßig von den welken Blüten befreit, schaffen sie in Ampeln und Kübeln besonders prächtige Farbtupfer.