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Gartentipp: Strauch-Pfingstrose: Schneiden, pflanzen, vermehren - Garten der Familie Schönwetter

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Strauch-Pfingstrose: Schneiden, pflanzen, vermehren - Garten der Familie Schönwetter

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    Die Strauch-Pfingstrose blüht im Garten der Schönwetters. Die Baumpäonie schneiden, pflanzen und vermehren - hier gibt es Tipps.
    Die Strauch-Pfingstrose blüht im Garten der Schönwetters. Die Baumpäonie schneiden, pflanzen und vermehren - hier gibt es Tipps. Foto: Dagmar Hub

    Es soll ja Leute geben, die behaupten, Langerringen läge am Ende der Welt. Quatsch, sagen die, die es wissen müssen: Familie Schönwetter lebt seit vielen Jahren in dem kleinen Ort zwischen Schwabmünchen und Landsberg – und sie fühlen sich hier sehr wohl. Betritt man ihr Grundstück, das schon von der Straße aus vermuten lässt, dass hier echte Gartenliebhaber am Werk sind, ist man vom Ende der Welt zumindest weit entfernt. Stattdessen bietet sich dem Besucher ein Anblick, der eher aus einer anderen Welt zu sein scheint. Das langgestreckte Areal ist nämlich Heimat einer gigantischen Vielfalt an Pflanzen. Allein die 140 verschiedenen Rosen sind eine Schau. Aber fangen wir von vorne an:

    Seit 46 Jahren lebt das Ehepaar Schönwetter auf dem Grundstück. Genau solange sind sie nämlich verheiratet. Die ­Familiengeschichte ist sogar noch länger verbunden mit diesem Ort, denn bereits der Vater von Hans Schönwetter baute auf dem Grundstück. Die ersten Gartenerfahrungen machte der Sohn gemeinsam mit seiner Mutter beim Bepflanzen der rund 2000 Quadratmeter. Ein Ende der Familientradition ist übrigens nicht in Sicht. Ein Sohn hat ebenfalls auf dem Grundstück gebaut und die Enkel toben gern im großzügigen Garten. Grob lässt sich das Areal in drei Bereiche einteilen: die Einfahrt, der Hauptgarten und der Vorgarten. Alle haben zwei Dinge gemeinsam. Die Bepflanzung ist überall aus­gesprochen vielfältig und alle Teile sind mit einer auffallenden Liebe zum Detail gestaltet. Letzteres ist Antonie Schönwetter zu verdanken. Überall kann man die Kunstwerke aus Keramik oder Beton, die gesammelten Schätzen, die liebevollen Details zwischen den Pflanzen und Beeten entdecken. Sie sind gerade so platziert, dass sie den eigentlichen Stars des Gartens nicht die Show stehlen.

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    Duftrosen, Orleander und Strauch-Pfingstrose: Artenvielfalt im Garten der Schönwetters

    Würde man versuchen alle Arten aufzuzählen, die bei den Schönwetters wachsen und gedeihen, wären die vorhandenen Zeilen vermutlich bereits im Vorgarten gefüllt. Deshalb folgt eine Auswahl an Highlights. Da wären zum Beispiel die herrlichen Duftrosen, die die Terrasse säumen und ab Juni Augen und Nase erfreuen. Im März werden sie von den Schönwetters bis auf 20 Zentimeter zurück geschnitten, bei den Strauchrosen bleiben 80 Zentimeter stehen. „Die alten Rosen schneide ich nicht ganz so weit zurück“, erklärt Antonie Schönwetter. „Besonders die alten Bauernrosen sind stabil und im Wesentlichen nicht anfällig für Krankheiten.“ Bei manchen dieser Rosenarten hat eine Blüte über 100 Rosenblätter.

    Ein echter Schatz sind die großen Orleanderpflanzen, die in riesigen Kübeln stehen. Die immergrünen Gewächse blühen weiß und rosa. Die Exemplare der Schönwetters sind über 100 Jahre alt und gehörten bereits der Großmutter von Hans Schönwetter. Beweis dafür ist der massige, verholzte Stock. Dieses hohe Alter haben die Pflanzen der intensiven Pflege und einer regelmäßigen Wässerung ihrer Besitzer zu verdanken. Den Winter verbringen sie, geschützt vor Kälte, im Schuppen. Im Frühjahr kommen die Pflanzen dann an einen sonnigen und warmen Standort, der vor Wind geschützt ist.

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    Eine Pflanze, die regelmäßig für staunende Blicke und gezückte Kameras auf dem Bürgersteig sorgt, ist die Baumpäonie. Gleich mehrere Exemplare der prächtigen Strauch-Pfingstrose zieren den Vorgarten der Schönwetters. Besonders beeindruckend sind die Handteller großen Blüten. Die einzelnen Blütenblätter erinnern an zarte Seide und die Intensität der Farben lässt im Frühjahr alles rechts und links verblassen. Die Pflanze ist sehr langlebig und kann, bei guter Pflege und geeigneten Bodenbedingungen, bis zu 60 Jahre alt werden. Einmal einen optimalen Standort in der Sonne oder im Halbschatten gefunden, sollte sie nicht unnötig umgesetzt werden. Besonders Acht geben sollte man außerdem in trockenen Sommern, da die Baumpäonie feuchten Boden braucht, um zu gedeihen. So könnte man jetzt weiter gehen und von den Rhododendronbüschen, dem Blauregen, dem wilden Wein, den Azaleen, der Eibe, der Zypresse, der Zuckerhut-Fichte und den Sternmagnolien erzählen. Aber irgendwann muss auch Zeit zum Ausruhen sein. Terrasse, Wintergarten oder doch vor dem Schuppen in der Sonne? Das suchen sich die Schönwetters jeden Tag von neuem aus.

    Oleander im eigenen Garten: Schön aber gefährlich

    Der Oleander ist der Star in vielen Gärten, seine zahlreichen Blüten sind außergewöhnlich schön. Keine andere Pflanze steht sinnbildlicher für den Mittelmeerraum und bringt mehr mediterranes Flair auf die heimische Terrasse. Als echter Heißblüter liebt er vollsonnige Standorte, muss jedoch ab Spätherbst in ein frostfreies Winterquartier umsiedeln, weshalb er in unseren Breiten nur als Kübelpflanze gehalten werden kann. Dies wiederum begrenzt in der Regel das Wachstum des Oleanders, der in seiner südländischen Heimat bis zu fünf Meter in die Höhe zu ragen und Jahrhunderte zu überdauern vermag. Doch Vorsicht: Die komplette Pflanze ist tödlich giftig, da sie stark wirksame Herzglykoside enthält. Zwar werden seine Inhaltsstoffe in der Homöopathie und Pharmakologie für viele hochwirksame Heilmittel gegen Herzbeschwerden verwendet, in der Hand von Laien kann eine Anwendung jedoch bis zum Herzstillstand führen. In einem Vergiftungsfall muss daher umgehend ein Arzt gerufen, auf Kinder gut Acht gegeben werden. Bei der Pflanzenpflege sollten zudem Handschuhe zum Einsatz kommen, da gerade Kontakt mit offenen Wunden zu starken Reizungen führen kann.

    Die Strauch-Pfingstrose: Schneiden, pflanzen, vermehren - Pflege und Steckbrief

    Steckbrief:

    • Name: Strauch-Pfingstrose
    • Botanischer Name: Paeonia suffruticosa
    • Familie: Pfingstrosengewächse (Paeoniaceae)
    • Lebensraum: ursprünglich in China beheimatet, seit dem 18. Jahrhundert als Zierpflanze in Europa und inzwischen weltweit
    • Lebenserwartung: mehrjährig
    • Blütezeit: April bis Juni
    • Blütenfarbe: weiß über rosafarben
    • und rot bis purpurrot
    • Wuchshöhe: 150 bis 500 Zentimeter
    • Boden: mineralischer, nährstoffreicher und ­durchlässiger Boden mit pH-Wert von über 6

    Pflegehinweis:

    • Vollsonnigen bis halbschattigen Standort wählen
    • nach Möglichkeit nicht Umpflanzen, da sensibel auf Verpflanzschock
    • im ersten Jahr nur kurz aufblühen lassen und Blüte zügig entfernen
    • Samenstände ebenfalls entfernen,
    • um Pflanze zu schonen
    • nicht an Stelle setzen, an der zuvor schon ­Pfingstrosen standen (Bodenmüdigkeit)
    • wässern nur im Pflanz- und Folgejahr nötig
    • Staunässe vermeiden
    • in den ersten Jahren vor strengen Frösten schützen
    • in Teilen leicht giftig, jedoch bisweilen auch als Heilpflanze kultiviert
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