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Gartentipp: Schwanenblume: Steckbrief, Miniteich, Wassertiefe - Tipps zur Pflege

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Schwanenblume: Steckbrief, Miniteich, Wassertiefe - Tipps zur Pflege

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    Die Schwanenblume wird in Deutschland immer seltener. Wir haben Pflegetipps und einen Steckbrief zur Sumpfpflanze für Sie.
    Die Schwanenblume wird in Deutschland immer seltener. Wir haben Pflegetipps und einen Steckbrief zur Sumpfpflanze für Sie. Foto: Olesia Sarycheva, Fotolia

    Die Schwanenblume ist selten geworden. Einst fester Bestandteil unserer Flora in Flussauen und Marschgebieten, muss man heute lange suchen, bis man ein Exemplar in freier Natur findet. Ja, seit einigen Jahren wird die Pflanze sogar auf der Vorwarnliste bedrohter Arten der Bundesrepublik Deutschland geführt. Hauptursache: die intensiven Maßnahmen für Hochwasserschutz. Nun sollte freilich jedem klar sein, dass es wichtiger ist, Gemeinden und Städte vor Flutkatastrophen zu bewahren als ein kleines, wenn auch hübsches Blümchen in seinem Bestand zu erhalten. In diesem Punkt hat die

    Schwanenblume: Miniteich oder Gartenteich - die richtige Wassertiefe

    Das freut nicht nur den Besitzer der Pflanze, sondern auch zahlreiche Insekten wie Bienen und Hummeln, die den nach Honig riechenden Nektar dankend annehmen und nebenbei für die Bestäubung der Schwanenblume sorgen. Mit Ausbildung der Balgfrüchte wachsen die Blütenstiele nochmals um einige Zentimeter, bevor der Wind schließlich den Samen ausstreut und auf der Wasseroberfläche zu neuen Ansiedlungsorten treibt. Allerdings ist anzumerken, dass die Sumpfpflanze nicht selbstbefruchtend ist und daher mit ihrem eigenen Blütenstaub nicht vermehrt werden kann. Insofern ist die Samenproduktion eher selten. Die eigentliche Vermehrung erfolgt durch Brutknospen über ein langsam kriechendes Rhizom. Als Stromtalpflanze hat sich das Gewächs perfekt an die Dynamik des Hochwassers angepasst. Regelmäßige Überflutungen steckt sie damit locker weg, benötigt diese sogar, um optimal gedeihen zu können. Denn mit der Flut strömen Schlick und abgestorbene Pflanzenteile heran, die als Nährstoffgeber, sprich: natürlicher Dünger fungieren. Solcher ist in Teichanlagen freilich nicht vonnöten, zumal das stehende Gewässer grundsätzlich durch natürlichen Algenbewuchs meist überreich an Nährstoffen ist.

    Aufgrund ihrer pflegeleichten Art und ihres ansprechenden Äußeren ist die Schwanenblume zunehmend als Gartenpflanze gefragt. Ob in der Flachwasserzone von Gartenteichen oder auch im Miniteich auf der Terrasse oder dem Balkon, die Zuchtsorten kommen mit nahezu jeder Bedingung zurecht. Weiterer Vorteil: Als winterharte Teichpflanze entfallen alle aufwendigen Maßnahmen zur Überwinterung. In der kalten Jahreszeit zieht sie sich einfach unter die Wasseroberfläche zurück, um im nächsten Jahr neu auszutreiben. Wer die Schwanenblume sein Eigen nennen möchte, sollte jedoch dringend zu Sorten aus dem Fachhandel greifen; da die natürlichen Bestände immer geringer werden, wäre es schade, diese noch zusätzlich für den Eigenbedarf zu schröpfen.

    Steckbrief zur Schwanenblume: Pflege und Anwendung der Sumpfpflanze

    Tatsächlich hat die Schwanenblume durchaus auch Bedeutung als Nahrungsmittel. Gerade bei indogenen Volksstämmen in Afrika und Asien wird das Rhizom der Pflanze, welche bis zu 60 Prozent Stärke enthält, genutzt, um es nach Trocknung zu Mehl zu verarbeiten. Auf diese Weise wird aus dem Wurzelstock Brot gebacken. In Mitteleuropa gibt es ebenfalls Überlieferungen für diese Praxis während Notzeiten. Um aus der Wurzel ein Püree zu kochen, bedarf es hiervon etwa 200 Gramm. Das Rhizom wird 20 Minuten gekocht und anschließend durch den Fleischwolf gedreht. 50 Gramm Sauerampfer sowie angeschwitzte Zwiebelwürfel hinzugeben, mit Salz und Pfeffer abschmecken, fertig. Ebenso lassen sich aus den Wurzeln Kaffee herstellen. Doch Vorsicht: Im rohen Zustand ist das Rhizom giftig.

    Steckbrief:

    • Name: Schwanenblume
    • Botanischer Name: Butomus umbellatus
    • Familie: Schwanenblumengewächse (Botumaceae)
    • Gattung: Butomus
    • Lebensraum: ursprünglich Eurasien und Nordafrika, inzwischen durch Kultivierung auch in Nordamerika und selten in Mitteleuropa
    • Lebenserwartung: ein- bis zweijährig
    • Blütezeit: Juni bis August
    • Blütenfarbe: weiß, rosa- bis purpurfarben, manchmal bräunlich
    • Wuchshöhe: bis zu 150 Zentimeter
    • Boden: dauernasser, nährstoffreicher Lehm-, Schlamm- oder Schlickboden bis zu einer Wassertiefe von 30 Zentimeter
    • Pflegehinweis: sonniger bis halbschattiger Standort in der Flachwasserzone winterhart, daher keine Maßnahmen im Spätherbst notwendig kein Rückschnitt notwendig, dafür eine Verjüngung der Pflanze nach etwa zwei bis drei Jahren alte und braune Blätter regelmäßig entfernen, damit diese nicht das Wasser verschmutzen
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