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Gartentipp: Kleiner Garten: Ideen und Gestaltung

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Kleiner Garten: Ideen und Gestaltung

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    Ein kleiner Garten kann mit der richtigen Gestaltung viel hergeben. Ideen eines Landschaftsarchitekten finden Sie hier.
    Ein kleiner Garten kann mit der richtigen Gestaltung viel hergeben. Ideen eines Landschaftsarchitekten finden Sie hier. Foto: Leserbild

    Wussten Sie eigentlich, dass ich Hellseher bin? Nein? Dann schließen Sie jetzt bitte für einen Moment die Augen und stellen Sie sich einen perfekten Garten vor. Lassen Sie sich vom Duft blühender Rosen verführen und spüren Sie eine angenehm hochsommerliche Brise auf der Haut. Und nun öffnen Sie ihre Augen wieder. Ich sehe… dass der Garten, in dem Sie sich befanden parkähnliche Ausmaße hatte. Richtig?

    Zugegeben, übersinnliche Kräfte sind für diesen „Trick“ nun wirklich nicht vonnöten. Denn ein schöner Garten wird landläufig mit ausufernder Natur, Üppigkeit und Dekadenz verbunden. Dass dem nicht so sein muss, beweist die grüne Oase von Hannelore Dorner aus Untermeitingen. Für die 66-Jährige und ihren Mann ist Größe kein Maßstab für Qualität. „Unser Paradies ist keine 100 Quadratmeter groß“, sagt sie und betont: „Wir vermissen nichts!“ Knapp vier Jahrzehnte hat der Garten der Dorners auf dem Buckel. Ein Rasen, ein paar Sträucher, ein paar Blumen – schon wäre das Grundstück im Wesentlichen beschrieben. Hübsch war es ohne Zweifel von Anfang an, dafür sorgten nicht zuletzt das Gartenhaus sowie ein gemauerter Brunnen. Beides wurde von einem guten Freund angefertigt. Doch als ein wenig alt­backen könnte man es rückblickend wohl zu Recht bezeichnen. „Wie es halt so ist im Leben: Aus beruflichen wie privaten Gründen hatten wir nur wenig Zeit, und wenn man der Natur freie Bahn lässt, dann wächst eben alles.“ Höchste Zeit für Veränderung.

    Blüten.
    Blüten. Foto: Smileus, fotolia.com

    Kleiner Garten: Gestaltung durch einen Profi

    Fachkundige Hilfe musste her. Die fanden die Dorners in einem erfahrenen Gartengestalter. „Uns kam es vorrangig auf drei Punkte an“, erklärt Hannelore Dorner. Punkt 1: Um das Rasenmähen zu erleichtern, sollte das Gartenhäuschen nicht mehr mit Kies umrandet sein. Punkt 2: Die wunderschöne Magnolie sollte als Zentrum eines Ruhe- und Sitzplatzes fungieren. Punkt 3: Die Terrasse, bislang eng und quadratisch, sollte sich zum Garten hin öffnen. Das Ergebnis weiß zu beeindrucken.

    „Als der Profi fragte ,Was möchten Sie behalten?‘ und dann der Bagger anrückte, wurde mir schon ein bisschen mulmig“, erinnert sich die Hobbygärtnerin. Binnen kurzer Zeit wurden 36 Jahre Garten mit schwerem Gerät abgetragen und das Gelände systematisch umgestaltet. Die (Zitat Hannelore Dorner) „ungepflegte Wildnis“ wich einer großzügigen und pflegeleichten Pflasterfläche, die Magnolie erhielt Gesellschaft einer auf vier schweren Granitsäulen ruhenden Pergola.

    „Obwohl das Areal so klein ist, bietet es nun unzählige Möglichkeiten. So stellt die Laube im Sommer ein lauschiges Plätzchen zum Faulenzen und Feiern dar.“ Bis zu 100 Gäste sollen hier bereits beieinander gesessen haben – verteilt über einen Tag, aber immerhin. Und das (ebenfalls Zitat Hannelore Dorner) „Mickey-Mouse-Rasenstück“, welches sich wie eine grüne Insel in das Grundstück schmiegt, sei bei drohendem Regen auch mal in fünf Minuten gemäht. Gerade im Alter ist das ein deutlicher Vorteil. Und obwohl die Umgestaltung nicht ganz billig war, gelohnt hat sie sich allemal: „Das war uns jeden Cent wert. Alleine hätten wir das nie hinbekommen.“

    Kleiner Garten: Eigene Ideen oder gleich ein Landschaftsarchitekt

    In diesem Job sind Vorstellungsvermögen gefragt: Landschaftsarchitekten sind die kreativen Köpfe hinter eindrucksvollen Park- und Gartenanlagen. Dabei geht es nicht darum, einfach nach gusto Grünzeug zu setzen – der Planer muss die Eigenschaften des Untergrunds, die Tragkraft der zu verlegenden Steine und vieles mehr beachten. Sechs Semester dauert ein Bachelorstudium mindestens, möglich ist es unter anderem an der TU München. Kleinere Projekte kann natürlich auch ein Garten- und Landschaftsbauer übernehmen. Grundsätzlich ist es eben neben Talent und Wissen auch die Leidenschaft, auf die es ankommt.

    Ein Hingucker im kleinen, aber feinen Garten von Hannelore Dorner aus Untermeitingen ist die im japanischen Stil gehaltene Eibe. „Die Pflanze wurde im Laufe der Jahre einfach zu groß – da hab ich mich einfach mal an einen Formschnitt gewagt“, erzählt sie. Mit Gartenschere und Astsäge ging sie munter ans Werk und dünnte das Astwerk radikal aus. Experiment gelungen, kann man beim Anblick des Schmuckstücks nur sagen. Auch die Gäste der Familie Dorner zeigen sich regelmäßig beeindruckt. Und noch einen zusätzlichen Vorteil hatte die Handarbeit: „Im Laden hätte die Eibe viel Geld gekostet.“

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