Himbeer-Sorbet, Himbeer-Sekt-Suppe, Apfelküchlein mit Himbeerquark – Himbeeren gelten als die Feinschmecker-Beeren. Kaum eine andere Frucht ist so beliebt bei den Deutschen, wie dieses köstliche Beerenobst. Mehr als 1400 Tonnen der roten Leckerbissen gehen jedes Jahr bundesweit laut Landwirtschaftskammer über die Ladentheke – und das für einen stolzen Preis. Denn Himbeeren sind sich ihres feinen Geschmacks und ihres unvergleichlichen Aromas durchaus bewusst und zählen mit zu den teuersten Früchten im Supermarkt.
Himbeeren im Garten anbauen: Standort und Pflege
Dabei ist es eigentlich so einfach, die kleinen Beeren jederzeit griffbereit zu haben. Denn entgegen ihrer geradezu adeligen Abstammung – Himbeeren gehören im botanischen Sinne zu den Rosengewächsen – sind die Sträucher äußerst anspruchslos und einfach zu ziehen. „Die fast schon größte Arbeit ist die Ernte“, sagt Marlene Mayr aus Schwabmühlhausen und fügt lachend hinzu: „Aber die Arbeit macht man ja gerne.“ Ihr eigener Himbeerstrauch stamme noch von ihrer Schwiegermutter. Der Ertrag der Pflanze war stets enorm: „Was nicht direkt im Mund landete, wurde zu Marmelade, Kuchen oder einem Nachtisch verarbeitet“, erzählt die erfahrene Landwirtin und leidenschaftliche Hobbygärtnerin. „Einen großen Teil habe ich auch immer eingefroren – zum Genießen während der Wintermonate.“
Himbeersträucher gedeihen am besten an einem sonnigen, windgeschützten Standort. Da sie Flachwurzler sind, sollte der Boden gleichmäßig feucht, aber gut durchlässig und nährstoffreich sein. Fehlt eine geeignete Stelle im Garten, ist das kein Problem: Himbeeren geben sich auch mit ärmeren Böden und etwas Schatten zufrieden, sofern sie regelmäßig gegossen und bei Zeiten mit organischem Dünger wie Stallmist oder Gartenkompost gemulcht werden.
Himbeeren im Garten anbauen: Tipps zum Schneiden des Strauchs
Auch der Anbau von Himbeerbeständen ist selbst für den Laien ein Kinderspiel. Vorzugsweise im Frühjahr hebt man hierfür einen etwa 30 Zentimeter tiefen Graben aus und setzt die Pflanzen mit viel Kompost- oder Humuserde in einer Reihe. Nach dem Einpflanzen sollten die Sträucher etwa 30 Zentimeter über dem Boden abgeschnitten werden.
Aufgrund seiner langen Ruten, freut sich der Himbeerstrauch über eine Rankhilfe. „Das können einfach ein paar Pfähle mit gespannten Drähten sein“, erklärt Marlene Mayr. Diese Konstruktion stütze die fruchttragenden Ranken und verhindere, dass die süßen Früchtchen am Boden verfaulen. Je nach Sorte können Himbeeren zwischen Juni und den ersten Frösten im Spätherbst geerntet werden. Der Vorteil von Späthimbeeren: Sie sind nicht von den Maden des Himbeerkäfers befallen. Nach der Ernte werden die Ruten zurückgeschnitten. „Dieser Schnitt erfolgt knapp über dem Boden“, sagt die Hobbygärtnerin. „Vor den Stacheln sollte man sich jedoch besser in Acht nehmen."
Vorteile von Himbeeren: Vitamine und Nährwerte
Himbeeren sind echte Fitmacher. Der Grund: Sie sind reich an lebenswichtigen Vitaminen und Mineralstoffen. Neben Kalium, Magnesium, Kalzium, Phosphor und Eisen enthalten die süßen Früchtchen auch eine Vielzahl an Provitamin A-, B-Vitaminen, Niazin, Biotin sowie Vitamin C. Aktuelle Studien haben ergeben, dass Himbeeren zudem nicht nur die Immunabwehr stärken, sondern sogar gegen Krebs wirksam sein könnten. Gegen Nieren- und Blasenbeschwerden sind die feinen Leckerbissen ebenfalls schon lange ein bewährtes Hausmittel. Und in der asiatischen Medizin gelten sie als zuverlässiges Mittel gegen starke Monatsblutungen.
Marlene Mayr aus Schwabmühlhausen ist die Garten- und Rasenexpertin in ihrer Familie. „Die Arbeit in der Natur macht mir einfach unglaublich viel Freude“, schwärmt die 55-jährige Landwirtin. Besonders schön findet sie Dahlien. Diese seien inzwischen leider etwas aus der Mode gekommen, sagt sie. Im vergangenen Jahr hat sie erstmals die Sorte „Arabian Night“ ausprobiert, eine Blume, die durch auffällige, tief dunkelrote Blüten besticht. Doch Vorsicht: „Da Dahlien nicht winterhart sind, muss man die Knollen im Herbst ausgraben und im Haus überwintern“, warnt die erfahrene Hobbygärtnerin. Der Aufwand lohne sich aber. Auch heuer will Marlene Mayr wieder eine neue Sorte anpflanzen. Das entsprechende Exemplar hat sie schon ausgesucht – welche es sein wird, will sie aber nicht verraten.