Dieser Satz dürfte nicht nur viele Männer, sondern auch zahlreiche Gartenbesitzer aufatmen lassen: Größer ist nicht immer besser! Im Gegenteil, oft sind es die kleinen Dinge, die Feinheiten und die Details, die eine bloße Rasenfläche von einem Paradies unterscheiden.
„Mit vielen kleinen Ecken im Garten findet das Auge immer etwas, an dem es sich erfreuen kann“, sagt Evi Madalenko-Stuhler. Ihr Zuhause im Dinkelscherber Ortsteil Fleinhausen hat die Mutter dreier Töchter nach und nach gestaltet und Jahr für Jahr um neue Bereiche erweitert. Seit die Familie vor 26 Jahren ihr Haus gebaut hat, hat sich der Garten auf diese Weise ständig verändert.
Raumnutzung im kleinen Garten: Sorgfältiges Planen
Die optimale Raumnutzung und eine sorgfältige Ausarbeitung der einzelnen Bereiche ist der Schlüssel zum Erfolg bei der Gartenplanung. Keine Sorge: Was in der Theorie kompliziert klingen mag, ist eigentlich gar nicht so schwer. „Vieles ergibt sich einfach“, erklärt die 50-jährige Hobbygärtnerin, die auch kunstgewerbliche Gegenstände gestaltet und verkauft. Bei ihr zum Beispiel begann alles damit, dass der Blick aus dem Küchenfenster auf einen Komposthaufen fiel. „Das war schrecklich, da musste sich was ändern.“ Gesagt, getan: Das Ergebnis war die erste gemütliche Sitzecke im Garten.
Mit den Jahren kamen immer mehr Bänke, Schaukeln, Wege, Wasserstellen und Dekoartikel dazu. „Wichtig ist, dass sich neue Elemente in das Gesamtbild einfügen“, rät die Hausbesitzerin. Weniger auf einen Masterplan als auf eine gründliche Ausarbeitung der einzelnen Komponenten komme es an. Abrupte, unharmonische Übergänge von einem Bereich zum anderen erzeugen eine ebenso störende Wirkung, wie unpassende Materialkombinationen oder unsauber ausgeführte Arbeiten.
Als ihr Mann Josef vor einigen Jahren einer langwierigen Krankheit erlag, schöpfte Evi Madalenko-Stuhler viel Kraft aus ihrer grünen Oase. „Die Gestaltung unseres Gartens war so etwas wie eine Therapie für die ganze Familie“, erzählt sie. In dieser Zeit ist auch der Teich entstanden, ein lang gehegter Traum und einer ihrer liebsten Rückzugsorte. „Für die Anlage der Wasserfläche griffen wir auf professionelle Hilfe zurück, den Holzsteg und die Bepflanzung haben wir selbst umgesetzt.“
Gartenplanung: Raumaufteilung im kleinen Garten
Wer ein kleines Grundstück sein Eigen nennt, braucht übrigens nicht zu befürchten, dass dieses durch eine weitere Raumaufteilung erst recht zum Zwergengarten verkommt. Eine Gliederung des Areals mithilfe vertikaler Elemente gibt dem Garten Tiefe – und lässt ihn dadurch sogar größer erscheinen. Ein Einzelbaum, ein vorgezogenes Pflanzbeet oder ein Rosenbogen sind ideale Raumteiler und bewirken oftmals Wunder. „Der Garten sollte auf keinen Fall auf einen Blick überschaut werden können“, betont Evi Madalenko-Stuhler. „Mit versteckten Winkeln und geheimnisvollen Abtrennungen kommt nämlich der Reiz, auf zu schauen, was sich dahinter verbirgt.“
Evi Madalenko-Stuhler ist stolz auf ihren Garten. Zu Recht: Seit sie ihn vor einem Vierteljahrhundert von ihren Schwiegereltern übernommen hat, haben sie und ihr Mann Josef viel Zeit und Mühe investiert. Heute ist das idyllische Paradies wunderbar eingewachsen. Alte Baumbestände spenden Schatten, ein großer Teich mit traumhaften Seerosen lässt die Familie zur Ruhe kommen. Um auch andere Leute teilhaben zu lassen, was hier im Laufe vieler Jahre entstanden ist, nimmt die 50-Jährige regelmäßig am Tag der offenen Gartentür teil. „Die Besucher fühlen sich wohl, sie mögen die vielen Details und die beschaulichen Plätze.“